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+---Thema: Dianogah - Qhnnnl Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 22. 09 2008, 12:13

DIANOGAH – QHNNNL

Stil: Post-/Mathrock
Release: 19. September 2008
Label: Southern
Spielzeit: 12 Songs, 40.52 Minuten
Media < http://www.myspace.com/dianogahband >

< http://www.dianogah.com >

Letzte Woche in Kreuzberg, Nähe Cottbusser Tor wurde ich mit einem Sterni in der Hand von einem End-Vierziger mit 300-Tage-Bart und Bieratem angelallt. Den üblichen Kiezmist den man gar nicht so richtig wahrnimmt. Irgendwann nach ein paar Phrasen sagte er dann auf einmal ohne Zusammenhang: der Bassist ist der wichtigste in einer Band!
Neugierig geworden entstand ein Gespräch bei dem großes Wissen und Weisheit zu Tage trat, die Psyche und eher versteckte Intelligenz eines Bassisten beleuchtend.
Irgendwie passt dieses Bild eines leicht verschrobenen, subtilen Spiels sehr gut zu Dianogah, jenem Trio, das neben dem Schlagzeuger auf zwei Bässe und vertrackte Bassläufe setzt.
Chicago, die Stadt von Thrill Jockey und Tortoise, ist Wiege gewesen für die drei vermuteten Langzeitstudenten, die schon diverse Alben in dieser Besetzung veröffentlichen, der Natur der Sache entsprechend ohne viel Aufmerksam zu erzeugen.
Jetzt geht man mit Qhnnnl, dem Lautmalerischen neuen Werk, einen neuen Weg: Gastmusiker lud man sich ein, besonders die hin und wieder auftretenden Gesangsparts stechen ins Ohr, der bekannteste der Gäste ist Songwriter Andrew Bird.
Die Gesänge tun dem sonst recht fix in Langeweile zu verschwinden drohendem Sound sehr gut und lassen hoffen, dass sie das beibehalten. D.C.-Sound und Postrock-Dramatik vereint sich hier zu netten Momenten.
Für die Masse ist das sicher nichts, aber wohl aber das Richtige zum diskutieren mit einsamen Großstadtnomaden. Der Mensch hatte übrigens recht.

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