Es ist aber auch blöd mit deutscher Popmusik: immer diese Texte, die man erst zu Papier bringen muss, die dabei auch Sinn ergeben sollen, dann ist da der poetische Anspruch, und singen muss man auch noch! Wie kommt das nur, dass sich jede deutschsprachige Band über ihre Texte fast zwangsläufig definieren muss? Liegt es daran, dass auch die Musik ob ihrer Belanglosigkeit meist nicht von Klapptexten und Tagebuch-Singsang ablenken kann? Oder daran, dass wir endlich mal verstehen, was wir da im Radio hören?
Alles Bullshit. Zehn Meter Feldweg werden nicht im Radio laufen, trotz Motor Music im Rücken. Dazu treffen die elf Songs den Tonfall, um groß rauszukommen, noch nicht so recht. Die Aufgabe, Songs für den letzten Schultag nach bestandenem Abi zu schreiben, ist also noch nicht so souverän gemeistert. Da liegt doch noch Hoffnung! kann man dann ausrufen. Oder es bleiben lassen mit so viel gewollten Optimismus, nur weil es nicht richtig daneben gegangen ist. Die Songs kullern so dahin, die Texte wissen ebenso oft nicht, was sie auf dieser Party sollen. Wo die Elbe ist und wo das Meer, wollen die vier jungen Musiker wissen: Sinnsuche und die eigene Identität hinter der nächsten Wegbiegung. Wenn man den Feldweg nur zu Ende geht. Damit wäre das hier schon gut zu Ende.
Aber halt: Phantom Power darf als Ausnahme herhalten, die den Mut zur Idee hat. Und auch: Frierend Kalt - die dunkleren Motive sind es, die etwas versprechen könnten. Mehr nicht, und überhaupt, da ist ja noch der Gesang.