Trivium. Benannt nach dem lateinischen Ausdruck für die Schnittmenge der drei sprachlichen Fächer der sieben Freien Künste: Grammatik, Rhetorik und Dialektik. Klingt Episch. From the dawn of time we came. Nein, jetzt mal ehrlich. Diese heitere Kapelle um Sänger und Gitarrist Matt Heafy macht nach eigenen Angaben "Melodic-Thrash-Metalcore" und auch, wenn dieser Begriff zunächst etwas merkwürdig klingt, so ist er wohl doch einer der passendsten, um den Sound von Trivium zu beschreiben. In der Tradition von Metallica und Slayer vereinen diese jungen Typen qualitativ hochwertigen Thrash mit dem modernen Trend des Metalcore. Shouting und Gesang, Double-Bass und atemberaubende Soli. Heafy gewann bereits 2002 den Best Metal Guitarist Award der Orlando Metal Awards Verleihung. Und das muss man auch zugeben: Gitarrentechnisch ist das, was Trivium abliefern, einsame Spitze. Erinnert wirklich oft an ältere Metalsachen und ist nicht zu basslastig oder zu hintergründig, wie bei vielen neueren Metalcoreproduktionen. Genug kleine Licks und Riffs ergänzen die schnellen Rythmusläufe und der Shouter macht (obwohl mir seine Stimmlage nicht so sehr gefällt) seine Sachen wirklich ordentlich. Allein der Gesang ist meiner Meinung nach recht schwach ausgefallen. Er verpasst dem Ganzen zwar etwas Rundes, gibt den Songs Refrain, Struktur, erinnert leicht an Shadows Fall, ist mir persönlich aber ein bisschen zu flach, zu langweilig. Trivium sind auf jeden Fall eine gute Band und haben ihre Metal-Hausaufgaben trotz des Alters wirklich sehr gut gemacht. 12 Songs, teils melodisch teils mit ordentlichem Druck und gut durchdachten Gitarrenfiguren. Für Gitarristen also in jedem Fall sehr interessant. Insgesamt gesehen finde ich Trivium wirklich nicht schlecht und teilweise kann mich (wie bei Like light to the flies) auch der Gesang überzeugen. Trotzdem fehlt mir etwas und deswegen wird "Ascendancy" sicher nicht eines meiner Lieblingsmetalcorealben werden. Jeder andere sollte es sich trotzdem anhören und seine eigene Meinung bilden, die Band hat es, glaube ich, mit Recht verdient. Ihre Einflüsse und Vorbilder hört man deutlich. Manchmal erinnert mich Heafy gesanglich sogar an einige Prog-Rock-Alben. Insgesamt also doch ein überraschend ausgreiftes Album und eine Bereicherung für jeden Metalhörer (für die Traditionellen und die Modernen). Besonders die Double-Bass ist sehr gut eingesetzt. Leider fehlt bei mir aber trotzdem der Drang das Album wieder und wieder und wieder zu hören. Gut bleibt es.