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Überschrift: Diane - Das Album, Pop (Warner)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Christopher Offline
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Gruppe: Redaktion
Beiträge: 1156
Seit: 02 2003
Verfasst am: 01. 09 2005, 15:48

Diane - Das Album

Stil: (Songwriter-)Pop
Release: 5. September 2005
Label: Wea (Warner)
Spieldauer: 11 Titel; 43:10 Minuten
Anspieltipps: Das Beste,  Die Welt dreht sich, Was ist schon perfekt

http://www.dieane-weigmann.com


Habe ich schonmal erwähnt, dass das Einstreuen persönlicher Erfahrungen und kleiner Anekdoten eine Review interessanter oder verständlicher machen könnte? Ja? Klar habe ich das. Deswegen mache ich hier auch gleich weiter.
Im Mai dieses Jahres hatte ich das außerordentliche Glück zusammen mit einem guten Freund einem außerordentlichen Konzert beizuwohnen. Ex-Fritz und nun berühmter Blogger Johnny Häusler lud zu sich und präsentierte niemand anderen als Herrn Moneybrother himself plus Gitarrist und Unplugged. Natürlich war jeder Anwesende von Anders Wendin, der sich dort auf einem Sofa räkelte mehr als beeindruckt und selbst wir hatgesottene Rockerjournalisten (hoho) waren hingerissen, weil der Herr doch ein unheimlich fescher Typ ist. Deswegen wunderte ich mich auch nicht wirklich, als eine eben noch neben Wendin gesessene rothaarige Dame plötzlich neben mir ihrer Freundin begeistert von der eben erlebten Begegnung berichtete. "So süß" sei er gewesen. Und sie habe "wiiiirklich mit ihm geredet... ooooh". Wir konnten diese jugendliche Begeisterung gut verstehen und freuten uns für sie. Dann aber bestieg eben diese Dame plötzlich die Bühne und wurde vom Spreeblick-Chef als die "schönste Stimme" Berlins angekündigt. Dann begann Diane ihr Unplugged-Set und wir hörten gespannt zu. Dass sie schon vorher in der deutschen Popwelt aufgefallen war, fiel uns allerdings erst später auf. Da fiel nämlich auf und sogleich ein: Die Dame kennt man doch! Undzwar von den Lemonbabies, mit denen Diane Weigmann schon in zarten Jahren (neiiiin Diane, du bist immer noch zart) eine gewisse Berühmtheit erlangte. Diese dauerbegeisterte Sängerin vom Augen-zu-beim-Singen-von-gefühlvollen-Passagen-Typ stand nun dort oben und präsentierte uns ihre eigenen Songs. Und eigentlich war das recht nett. Die Gäste hörten geneigt zu und wir ebenfalls. Lediglich die ewig langen Ansagen wie "Ich habe da mal was erlebt..." störten ein wenig. Aber da ich gerade auch bei einem "Ich habe da mal was erlebt..." bin, will ich darauf nicht weiter eingehen - genausowenig auf den Moneybrother, denn schließlich ist das hier Dianes Review. Also zu ihr: Unser abschließendes Urteil lautete: Nett. Ein bisschen sinnfrei, aber doch in sympathischer Hippie-Manier und naiven Liebesgefühlen - das braucht doch jeder manchmal. Und so verbrachten wir den Abend zumindest ein bisschen angetan neben der ebenso begeisterten Diane mit den roten Haaren.
Bereits kurze Zeit später entdeckte ich Diane wieder. In einer ZDF-Muttertags-Show (neiiin, die habe ich natürlich nicht extra geguckt, sondern zufällig beim herumschalten entdeckt) präsentierte sie ihre erste Single Das Beste war wieder unglaublich begeistert und von da an regelmäßig in Medien, ob mit Video oder Dauerlächeln zugegen. Nun kommt das Album mit dem Titel... Das Album.
Und endlich kommt die Rezension. Auf Dianes erstem Solowerk bewahrheitet sich der erste Eindruck. Es ist nett. Von den großen Gefühlen, von der eigene Wichtigkeit und von verliehenen Herzen wird berichtet und man hört die geschlossenen Augen sogar ohne dazugehöriges Bild. Das könnte recht nett sein. Nein, eigentlich ist es das wirklich. ...aaaber:
Was ist schon perfekt? Irgendwie fehlt bei Diane manchmal die Ernsthaftigkeit oder vielleicht auch der etwas tiefere Grund. Man weiß sofort um was es bei "Ich hab dich weinen gesehn" geht. Man schenkt dieser zuckersüßen Stimme ohne Ecken nur ungern ein erfülltes Lächeln und ein mit nun auch geschlossenen Augen Mitsingen. Warum? Gerade weil da keine Kanten sind? Weil alles so schön in Dianes Welt ist? Selbst der Liebeskummer erschein bunt und sonnig, hier ist alles schön. Buh! Kann man ihn denn nie zufrieden stellen? Es ist ja nicht die Finsternis oder Trauer, die mir fehlt, mir erscheint diese Empfindsamkeit, diese Begeisterung in irgendeiner Form trügerisch und wirklich beschreiben kann ich es gar nicht. Ich gönne Diane aber das alles. Und ich freue mich für sie, dass sie auch in den Dreißigern (nein, hier macht man sich keine Freunde) so herrlich hippiemädchenhaft sein kann. "Ich färbte mir die Haare rot, rannte im knappen Mini mit Atzompilzfrisur und Sixtiesstilettos herum und suchte nach Gleichgesinnten." Und seitdem scheint in Sachen Ernsthaftigkeit nicht viel passiert zu sein. Diane ist so herrlich jung, gutgelaunt, trendy (in retro-Hinsicht selbstverständlich) und leicht. Indie ist das nicht. Soll es auch nicht sein. Es ist Pop. Das ist gut so. Das versteht jeder und damit kann jeder etwas anfangen. Nur die Randgruppen-Suchenden werden hier nicht glücklich. Aber man muss gestehen: Das Beste ist schon ein sehr netter Song. Und man ertappt sich dabei wie man leise mitsingt: "Das beste beste beste..." - Da vergisst man glatt, dass Diane schon damals sicher eine von denen war, die bei Konzerten "Huuuuuh" schrie und die beim Gruppensingen am lautesten trällerte. Aber seien wir doch mal ehrlich: Heimlich stehen wir doch alle drauf oder? Und Was ist schon perfekt schafft sogar noch mehr! Und dann kann man Diane auch hören. Muss ja nicht alles immer tiefgründig und ernsthaft sein. Kann ja auch mal sinnfrei und einfach so ein bisschen tütü, lala oder gar damdidam sein. Oder nicht?

Fazit:
Was ist schon perfekt. Diane ist es. Schade.




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Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
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0 Antworten seit 01. 09 2005, 15:48 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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