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Überschrift: Porcupine Tree - In Absentia, Progressive Rock (Lava Records)< Älteres Thema | Neueres Thema >
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Verfasst am: 20. 03 2003, 16:45

Stil: Progressive Rock
Release: September 2002 (USA); Januar 2003 (Europa)
Label: Lava Records
Spieldauer: 12 Titel; 68:18 Minuten; Multimediatrack: Video zu "Strip the Soul"
Besonderheiten: Europäische Version kommt mit Bonus CD, welche 3 Songs enthält. 2 davon, "Drown with me" und "Chloroform" sind Tracks, die es nicht auf das fertige Album geschafft haben (die aber trotzdem hörenswert sind), beim dritten handelt es sich um den Video Edit von "Strip the Soul".


Spätestens seit Opeths letztjährigem Oberhammer "Deliverance" sollte Steven Wilson auch Metal Fans ein Begriff sein - der britische Soundtüftler hat nämlich die letzten beiden Opeth Alben produziert und seine unverwechselbare, klare Stimme ist sowohl auf der 2001er Scheibe "Blackwater Park" wie auch auf "Deliverance" in einigen Songs zu hören. In der Progressive-Szene ist der Mann dank seinem Hauptprojekt PORCUPINE TREE und diverser abgefahrener Nebenbands wie No-Man längst eine Legende - das Allroundtalent hat sich unter anderem einen Namen als Komponist, Gitarrist, Sänger und Produzent gemacht, wobei Wilson sich so ziemlich alles, was er über Musik weiss, selber beigebracht hat. Porcupine Tree wurde von Steven Wilson 1987 als ein-Mann Projekt ins Leben gerufen und sollte ursprünglich nur als Experimentierfläche für experimentelle und progressive Studiomusik dienen. Das 1993 erschienene Debütalbum "On the Sunday of Life"  und das darauffolgende "Up the downstair" bieten psychedelischen, hypnotisch-gleichförmigen Sound, der im Indie-Underground mit viel Lob bedacht wurde. Von den unerwartet positiven Echos überrascht, beschloss Wilson, Ernst zu machen und holte Ende 1993 Colin Edwin (Bass), Richard Barbieri (Keyboards) und Chris Maitland (Drums) in die Band um auch Liveshows spielen zu können. Anfang 2002 wurde Chris Maitland durch Gavin Harrison ersetzt, ansonsten ist dieses Line-up bis heute erhalten geblieben.
Mit dem 97er Hammer "Signify" bewegte man sich in eine rockigere, bandfreundlichere Richtung, die Songs wurden kürzer und weniger experimentell und der Trademark-Sound der heutigen Porcupine Tree begann sich herauszukristallisieren. 1998 und 2000 folgten die Alben Stupid Dream und Lightbulb Sun, welche beide von der Kritik gefeiert wurden und durchaus als richtungsweisend für den modernen Prog-Rock bezeichnet werden dürfen.

Vergleicht man nun das aktuelle Album "In Absentia" mit den früheren Werken, so steht die Scheibe in der Diskographie von Porcupine Tree als logischer - vorläufiger - Endpunkt einer kometenhaften Weiterentwicklung: Die Progressivität und "Trippiness" der Frühwerke schimmert noch immer in einigen Songs durch, der auf "Signify" begründete und auf den Nachfolgealben kontinuierlich weiterentwickelte verträumt-melancholische Markenzeichen-Sound durchtränkt jeden Ton von "In Absentia" und die auf den letzten Alben teilweise noch vorhandenen "losen Enden" werden zu einem homogenen, professionell klingenden, aber nie sterilen Gesamtgefüge verknüpft. Dabei gibt es auf "In Absentia" durchaus auch Neues zu hören: Die Zusammenarbeit mit Opeth hat offenbar ein klein wenig auf Steven Wilson abgefärbt, was sich in den teilweise ziemlich metallischen Riffs äussert, die so auf den Vorgängeralben noch nicht zu hören waren. Im von epischen Elektro-Soundlandschaften getragenen Song "Gravity Eyelids" lässt die Band ihrer Experimentierfreude freien Lauf und das als Single ausgekoppelte "Strip the Soul" ist in seiner überraschenden Aggressivität und Düsternis ein Schlag ins Gesicht aller Nu-Metal Wannabes. Generell wird auf In Absentia Abwechslung grossgeschrieben - vom in den Grundstrukturen fast "klassisch" anmutenden Rocksong über die sphärische Hymne und den stampfenden Riffhammer bis hin zur Pianoballade gibts hier für jeden etwas. Bei aller Diversität wirken die Kompositionen aber nie forciert, überladen oder poppig-anbiedernd und enthalten stets die unverkennbare Porcupine Tree-Handschrift, die dem Hörer bereits nach einigen Durchläufen irgendwie altbekannt vorkommt - etwas, das meiner Meinung nach alle ganz grossen Bands auszeichnet.

Instrumental sind die Briten über alle Zweifel erhaben - man merkt, dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist, das genau weiss wo seine Stärken liegen, und wie es einen möglichst "tighten" Sound hinbekommen kann. Steven Wilson schafft es, auch ohne allzu ausschweifende Soli einen unverkennbaren Stil an der Gitarre zu markieren und vor allem mit der Akustikgitarre immer wieder faszinierende Klangnetze zu weben, Basser Colin Edwin liefert teilweise schwindelerregend gute Licks, Gavin Harrison an den Drums sorgt für ein solides Rhythmusfundament und Keyboarder Richard Barbieri glänzt durch dezente, aber effektive Einsätze und seine gut arrangierten Elektro-Parts.

Fazit: Gesamthaft gesehen muss "In Absentia" wohl als das bis Dato beste Werk der Band bezeichnet werden - wobei der Vergleich mit den völlig anders aufgebauten psychedelischen Frühwerken nicht wirklich funktioniert. Doch es ist nicht abzustreiten, dass Porcupine Tree nie reifer und ausgefeilter geklungen und sich kompositorisch ganz stark weiterentwickelt haben, was Songs wie "Prodigal" (Pink Floyd klangen auch nie besser), "Trains" (meiner unmassgeblichen Meinung nach der beste Song der Band) oder "Sound of Muzak" (Kampfansage an den Kommerz) auf eindrucksvolle Art beweisen. Zieht man noch die intelligenten, poetischen Texte in Betracht, muss man "In Absentia" ganz klar zu einem der besten Prog-Rock Alben der letzten Jahre erklären und eine allgemeine Kaufpflicht für alle Freunde intelligenter Musik ausrufen.

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Beatsteak2002 Offline
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Gruppe: freier Autor
Beiträge: 4262
Seit: 06 2002
Verfasst am: 20. 03 2003, 16:49

sieht schon besser aus als eben... :D

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"Es ist die Emotion, die Leidenschaft, die uns antreibt. Das Spiel auf dem Rasen ist nur der Anlass, das Fundament. Die Gesänge aus tausenden Kehlen peitschen durch das rund, die Menschenmassen hüpfen heißblütig auf und ab, die Fans hüllen den Block in ein Fahnenmeer und der Pulk bringt das Stadion mit hallenden Schlachtrufen zum Beben - das ist der Moment, für den wir leben."
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Profile PM ICQ AOL 
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Verfasst am: 20. 03 2003, 17:27

jepp, da gabs nen kleinen unfall ;)


np: porcupine tree - radioactive toy
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2 Antworten seit 20. 03 2003, 16:45 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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Schnellantwort Porcupine Tree - In Absentia
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