The Gloria Record ist das neue Baby der Ex-Mineral-Mitglieder Chris Simpson (g, voc) und Jeremy Gomez (b), die durch ihre legendäre Ex-Band als Mitbegründer des Emo-Begriffs gelten. Fischte man bei den alten Helden auch des öfteren mal in Gefilden, die dem Genre die Silbe '-core' dazuaddierten, so fröhnt man mit der neuen Band ausschließlich dem ruhigen, aber komplexen, schönen, aber in sich gebrochenen Wohlklang. The Gloria Record machen Emopop, in Zeitlupe, langsam, Slowcore. Auf Start Here wird Mut zur vollendeten Schönheit gezeigt, ungebrochen ist diese jedoch nicht, denn bei allem akustischen Wohlklang tun sich durch die Fragilität und Verzweiflung, die sich bei Chris Simpsons Seelenstriptease zeigen, Abgründe auf, die nicht zu übersehen sind. Soll heißen: Nur in melancholischer, aber bitte nicht in suizidaler Verfassung diese Platte genießen. Das von Saddle Creek-Guru Mike Mogis beaufsichtigte Werk beginnt mit dem fast drei Minuten langen Intro, das den Hörer auf eine Reise ins Innerste vorbereitet. Langsam schwebt man schwerelos in den sorgsam akzentuierten, niemals ausbrechenden Soundlandschaften. Wenn Chris seinen zerbrechlichen, hellen Gesang über die cinemascope-artige Instrumentierung legt (zur Standard-Rock-Instrumentierung gesellen sich unter anderem Keyboards, Piano, Orgel, scheinbar endlose atmosphärische Effektspielereien mit den Synthies, Katzengeräusche...), erzeugt das ein ums andere Mal eine schöne Gänsehaut. Bei Cinema Air wird dem Titel entsprechend tatsächlich etwas von der großen Kinoluft versprüht, die man damals, als man noch ein Kind mit Idealen war, immer so toll fand. Auch das bombastische Thema in Good Morning, Providence gehört definitiv auf die große Leinwand. Aber dies ist lediglich der Soundtrack of one Life, nämlich dem von Chris Simpson- und das mit allen Höhen und Tiefen. Das kann ergreifend schön sein (Good Morning, Providence), bewegt sich aber manchmal am Rande des Kitsches und überschreitet die Grenze leider das ein oder andere Mal. Und: In den fünfzig Minuten dieser Scheibe kann es einem auch schonmal zu viel der epischen Gefühlsduselei werden. Trotzdem: Ein intensives, reales Theater der Gefühle ohne jegliche Sensationslust könnte nicht authentischer und überzeugender ausfallen. Auch, wenn das hier nicht jedermanns Sache ist und die meisten Emokids mit Start Here nichts anfangen werden können: That´s real Emo. Und wieder haben es Simpson und Gomez geschafft, den Begriff Emo zu prägen.
eins der schönsten Alben aller Zeiten!! Chris Stimme und Band Instrumentierung versprühen eine solch melancholische Schönheit, dass man sich manchmal nur darin ergeben möchte ...wirklich die Band überhaupt ...für mich eben ;)