Stil: meist akustische One-Man-Band Label:Jadetree / Cargo Spieldauer: 11 Tracks, 38.23 min. Release: 30. April 2004 Highlights: We Had A Deal, Over It MP3s: >> We Had A Deal
Jonah Matranga ist ein notorischer Gutmensch. Immer freundlich, meist gut gelaunt und voller positiver Energie und Lebensfreude, kann man diesen Mann eigentlich nur mögen. Mit seiner Band Far schuf er ein kleines Stückchen großer Musikgeschichte, bevor er sich (lässt man den kurzen Ausflug zu den ohnehin schon wieder aufgelösten New End Original beiseite) seinem aktuellen Projekt widmete. Onelinedrawing - das ist Jonah pur, nicht mehr und nicht weniger. Nach diversen Split-EPs und dem vor ziemlich genau zwei Jahren erschienenen Album Visitor ist The Volunteers der zweite offizielle Longplayer von Onelinedrawing. Auf der Platte haben sowohl Johnas Familie als auch viele seiner Freunde (unter anderem Ian Love, Ex-Gitarrist von Rival Schools und der Hopesfall-Gitarrist Chad Waldrup) Gastauftritte. Vom schönen Cover-Artwork bis zum aufwändigem Booklet inklusive ausführlicher Liner-Notes zu jedem Song drängt sich der Eindruck auf, dass man sich hier wirklich viel Mühe gegeben hat. Und auch die Musik bestätigt dies, The Volunteers ist in der Tat ein sehr liebevoll gestaltetes Werk. Doch leider muss man sich dennoch die bittere Frage stellen, was all das nützt, wenn die Songs auf dem vorliegenden Album über weite Strecken Klasse vermissen lassen und weitestgehend kalt lassen? Nach dem kurzen, etwas kitschigen Intro geht es mit dem verhalten rockenden Opener Over It noch ordentlich los, doch schon die folgenden Tracks, A Ghost und Superhero, zeigen die Schwächen von The Volunteers im Detail auf. Jonah zeigt viel Gefühl, ohne es aber in gute, spannende Songs umsetzen zu können. So regiert oft einzig und allein die Langeweile. Sicher, Onelinedrawing ist in erster Linie ein Akustik-Projekt. Aber hätte es einen Murks wie Oh Boys gebraucht? Die idealistischen Lebensweisheiten in Livin´ Small sind nett und romantisch, aber warum hat Jonah keinen Song um sie herumgestrickt? Ist As Much As Myself As To You eine Nirvana-Reminiszenz oder warum klingt Jonahs Stimme auf dieser Aufnahme so unpassend brüchig? Mit dem leider nicht gerade optimal produzierten Rocker We Had A Deal oder den ruhigen Tracks Believer und Stay sind zwar auch okaye Songs auf der Platte zu finden, aber wenn man selbst über die besten Songs des Albums nur sagen kann, dass sie oberer Durchschnitt sind, dann ist klar, dass auch The Volunteers nur Durchschnitt sein kann. Und das liegt ganz klar unter den Fähigkeiten eines Jonah Matranga.
Fazit: Live ist das Zelebrieren der Emotionen von Onelinedrawing sicher ein unheimlich unter die Haut gehendes Erlebnis, denn Jonah ist wohl DER Meister des Zurschaustellens von Gefühlen. Aber aus der Konserve verfehlt The Volunteers leider seine Wirkung. Der Grund liegt auf der Hand, denn die Songs sind schlichtweg nicht besonders gut. Wie oft habe ich mich gefragt, "Jonah, wann rockst du wieder?", als ich dieses Album gehört habe? So enttäuscht The Volunteers leider und kann auch dem Vorgängerwerk nicht das Wasser reichen.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend