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Überschrift: Fiddler's Green - Nu Folk, Independent Irish Speedfolk (Deaf Sheph)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Christopher Offline
überall bekannt



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 1156
Seit: 02 2003
Verfasst am: 04. 11 2003, 17:44

Fiddler's Green - Nu Folk

Stil: NU Folk / Irish Indipendent Speedfolk
Release: 6. Oktober 2003
Label: Deaf Sheph (EFA)
Spieldauer: 15 Titel; 66:01 Minuten; Bonus: Jigs for free
Anspieltipps: Tarry Trousers, Nu Chicks, Lullaby, Shut up and dance, Popcorn

http://www.fiddlers.de

Die Idee traditionelle Folk-Musik mit modernem Rock zu mischen ist nun wirklich nicht die Neueste - trotzdem können Fiddler's Green ohne Zweifel behaupten Mitbegründer dieses Genres zu sein. Denn seit der Gründung der Band im Jahre 1990 haben die sechs Erlangener nicht nur 10 volle Alben (dabei sogar ein doppel-live-Album) produziert, sondern sich auch durch inzwischen über 1000 Konzerte beträchtlichen Ruhm erspielen können.

Dass das moderne Pendant des Rebook zwangsweise zum Nu-Book mutieren musste schien ja fast noch verständlich. Als dann Metal zu NU-Metal und Rock zu NU-Rock erklärt und in die Charts gepusht wurde hatte man langsam doch genug von den NU-Bezeichnungen.
Jetzt also NU Folk. Wollen sich Fiddler's Green damit in diese Riege einreihen oder steht da ein anderer Gedanke dahinter? Die Frage drängt sich wohl auf, wenn die Geigen-Rocker ihren neuen Silberling mit eben diesem Namen betiteln müssen. Doch schauen beziehungsweise hören wir uns doch NU Folk mal etwas genauer an.
Die Band nennt ihren Stil selbst "Indipendent Irish Speedfolk" und so merkwürdig dieser Name auch klingen mag, so beschreibt er doch vermutlich am besten, was Fiddler's Green musikalisch fabrizieren. Auf 15 Tracks gelingt es der Band eine interessante Mischung aus irischen traditionals, hartem Rock, Pop und sehr viel Spielfreude herzustellen. Die Spielfreude hört man wirklich in jedem einzelnem Stück heraus und das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb NU Folk kein bisschen langweilig wird.
Der Opener "Tarry Trousers" erinnert stilistisch zunächst an die berliner Genre-Kollegen Inchtobokatables und klingt anfangs etwas düsterer, wird dann aber im Refrain zur kraftvollen Tanznummer, in der arabisch-orientale Melodien genauso zu finden sind, wie schwere Gitarren. Das hinter dem ganzen ein altes irische traditional steht, würde man im ersten Moment wohl nicht vermuten.
Die anderen Stilrichtungen und Ideen, die in NU Folk eingeflossen sind lassen sich immer wieder entdecken und überraschen teilweise sehr angenehm.
In "Shut up and Dance" hat das Album seinen Höhepunkt, denn die Geigen treiben genauso wie die Gitarren den Rythmus stetig voran - nun merkt man, was Speedfolk bedeutet. Wenn der englisch Refrain schließlich in die klare Forderung "Halt's Maul und Tanz" übergeht, möchte auch der letzte Langweiler sich nicht mehr vor diesem Befehl verschließen. Fans von Mutabor oder auch Schandmaul werden mit Fiddler's Green sehr viel Spaß haben, auch wenn die englischen Texte auf deutsch vermutlich sehr viel lustiger und fröhlicher wären. Aber die Fiddler singen englisch und das soll ihnen ja auch keiner verbieten.
Nu Folk ist mal leise und kriechend, mal laut und krachend, mal gefühlvoll und mal völlig unsinnig. Wenn die Fiddlers sich sogar mit "Popcorn" schon zu oft verwursteten und entstellten Melodien zuwenden und es ihnen auch dann noch gelingt diese tanz- und wunderbar zu machen, dann verdient das an dieser Stelle doch ein Lob. Da mag man ihnen fast verzeihen, dass sie selbst nicht vor Rednex "Cotton Eye Joe" (wenn auch nur als Zitat) zurückschrecken. Das ist aber noch lange nicht alles: "Goldwatch Blues" von Donovan (ja der!) klingt mit einem mal irischer als sich dieser wohl je hätte träumen lassen und "1000 millionen pieces" geht dann noch in Richtung Reggea.
Wer sich gerne an Coalminer's Beats "Land of Green" erinnert oder mit Mutabor das Tanzbein schwingt, dem seien Fiddler's Green wärmstens empfohlen.
Dieses eine Mal will man das "Nu" gerne vergessen.

Fazit: Nu Folk meint bei Fiddler's Green keinesfalls eine musikalische Umorientierung oder das sinnfreie Ergebnis ideenloser Produzenten - er stellt viel mehr die Vielseitigkeit dar, mit der die Fiddlers an den Begriff Folk herangehen und in ihren Ideen umsetzen. Nu Folk, dass ist...
Ach was!
Halt's Maul und Tanz!




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Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
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0 Antworten seit 04. 11 2003, 17:44 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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