Ganz schön dreist was sich da das Label Jungle Records (in Deutschland vertrieben durch SPV) erlaubt hat: Fallen ist keineswegs ein offizielles Studioalbum der Fields of the Nephilim. Was einem der Pressetext und einige gefakte Website da verkaufen will ist einfach eine dreiste Lüge. Erst die eigene Recherche offenbart: man hat 10 B-Seiten, die die Band vor über 10 Jahren aufgenommen hat, aufgrund des immer noch anhaltenden Gothicbooms genommen, ihnen teilweise neue Namen gegeben und auf ein Album gepackt. Die Band hat man nicht gefragt, diese existiert seit 1991 ja auch unter dem Namen "The Nephilim". Abgesehen davon ist das Album aber trotzdem ganz ok. Gothic ist zwar ganz und gar nicht meine Musik, aber mit den ganzen Goth-Pop Bands hat das hier nichts zu tun. Die Fields of the Nephilim waren Anfang der achtziger, als Ville Vallo und Marily Manson noch ihre Barbiepuppen geopfert haben, schon groß und veröffentlichten legendäre Alben wie The Nephilim. Das markanteste Merkmal ist dabei die dunkle Stimme von Carl McCoy und die, natürlich, dunklen Gitarren. Inspiriert wurde man dabei von der staubigen, trostlosen Stimmung kultiger Italo-Western und dem passenden Soundtrack dazu - sprich von Ennio Morricone. Die einzelnen Tracks auf diesem Album sind durchaus gelungen, bilden aber kein Ganzes (was ja auch kein Wunder ist). Fazit: Fans von Him und co werden hiermit wenig anfangen können. Gothic ist zwar mit die Musik, die ich am wenigsten mag, aber objektiv betrachtet sind die Tracks gut. Wer die Band mag, sollte sich dieses Album trotzdem nicht kaufen, da das Label die Tracks ohne deren Zustimmung veröffentlicht.
FIELDS OF THE NEPHILIM - FALLEN