Ein historischer Moment: Das lang ersehnte Debütalbum der nach eigenen Aussagen einflussreichsten Band in der Geschichte des Rock ist endlich erhältlich. Entschlossen machen sich Fozzy daran, den ihnen zustehenden Thron zu erobern... Eins muss man ihnen lassen - Phantasie und Humor haben sie. Der Fakt, dass es sich bei 'Happenstance' um ein Album mit nur vier Eigenkompositionen und sechs Coverversionen handelt, wird durch Selbstironie und einen hohen Unterhaltunswert wettgemacht. Neu interpretiert werden hier Judas Priests 'Freewheel Burning', Black Sabbaths 'Mob Rules', 'Big City Nights' von den Scorpions, 'L.O.V.E. Machine' von WASP, Accepts 'Balls to the Walls' und schließlich Iron Maidens 'Where Eagles Dare', was in allen Fällen ganz anständig gelingt, wenn auch die Ergebnisse immer etwas cheesy klingen. Aber was erwartet man von einer Band, die einen Wrestler singen lässt (der allerdings eine gute Leistung abliefert) und einen "Kreuzritter" an der Gitarre hat? Die Eigenkompositionen können sich dementsprechend ebensowenig von den Power-Metal-Klischees lösen. Da diese jedoch, wie alles hier, mit einem Augenzwinkern untergebracht und die Songs überraschend gut und eigenständig sind, kann man über diesen 'Mangel' hinwegsehen und sie als das annehmen, was sie sein sollen: Guter Metal, der Spaß macht. Trotz allem drängt sich einem beim Hören immer wieder die Frage auf: Wer braucht's eigentlich? Für vier sehr anständige Songs plus Intro und sechs zwar gelungene Coverversionen, die alleine jedoch niemals den Kauf rechtfertigen, 15 Euro bezahlen zu müssen hinterlässt doch einen etwas bitteren Beigeschmack. Letztendlich läuft doch alles auf das Prädikat "Party Metal" hinaus.
Fazit: Solider, garantiert nicht bierernster Heavy Metal, jedoch nicht wirklich essentiell. Wertung: