"Mädchen mögen keine netten Jungs. Mädchen mögen Arschlöcher", besagt ein beliebter Spruch. Nette Jungs sind langweilig. Nette Jungs sind nämlich "nur" nett. Ein Glück, dass das in der Musik nicht unbedingt zutreffen muss. Denn die Jungs von Embrace sind eindeutig von den Netten. Ihre Musik ist wunderschöner Pop und eine Bad-Boy-Attitüde wäre wohl nirgendwo mehr falsch als an diesem Platz. Die fünf Briten vereinen in ihren Liedern ruhige Melodien mit den großen Gefühlen, manchmal wird sogar nicht an Pompösem gespart, aber auch nur, wenn es wirklich perfekt passt. Hier wird der Britpop in seiner ganzen Schönheit zelebriert und eigentlich ist man versucht die Jungs von Embrace für jeden einzelnen Song auf diesem Album fest zu drücken. Dabei ist es gar nichts neues, dass Embrace so schöne Musik machen. Seit 1998 hatte die Band aus Bradford drei Alben in den britischen TopTen und schaffte es durch den Wechsel von Hut zu Sony seinen Erfolg auch auf internationaler Ebene auszubauen. Wie kommt es, dass man hierzulande trotzdem nicht ganz so viel von Embrace hört, wie zum Beispiel von den Labelkollegen Travis? Ist doch die Musik mindestens genauso schön... Es ist nicht leicht im Schatten von den BritPop-Größen wachsen zu müssen und 1998 war trotz des Erfolges von Embrace viel viel mehr das Jahr von Oasis. So sollte es die nächsten Jahre auch bleiben. Dann kamen Travis und Coldplay. Aber es herrscht keine Konkurrenz zwischen den Bands, Embrace sind sogar gut mit Chris Martin von Coldplay befreundet und so ist es auch nicht ganz verwunderlich, dass dieser die erste Single des neuen Albums Out of Nothing komponierte. Nach eigenen Angaben spielte er den Song live und merkte, dass der Song" viel mehr zu Embrace passte als zu Coldplay". So überließ er ihnen "Gravity". Aber nun bitte nichts falsches Denken! Embrace stehen keinesfalls in ihrem Können im Schatten von Coldplay oder haben selbst nichts zu bieten... Das Album hat genug großartige Songs und meiner Meinung nach ist "Gravity" sogar einer der schwächeren. Wenn man den Opener "Ashes" mit diesen wundervollen Chören und diesem treibenden Klavier hört, dann möchte man alle, die "Britpop ist doch tot" schreien, verlachen, belächeln, weil man es ganz einfach besser weiß, weil Embrace es besser wissen! Ich kann ohne bedenken sagen, dass kein einziger Song auf diesem Album schlecht, keiner falsch oder unpassend ist. Out of Nothing ist ein in sich schlüssiges und kurzweiliges Gesamtwerk, dass ohne Zweifel Lob, Anerkennung und dazu noch eine gehörige Portion Bekanntheit in internationalen Gefielden verdient. Aus dem Nichts erscheint nach Keane das nächste wunderschöne Britpop-Album und man findet in Embrace neue Freunde in jeder Gemütslage.
Fazit: Wer Embrace gehört hat und immer noch nichts von den "netten Jungs" hält, der ist selbst Schuld. Ein tolles Album von einer tollen Band, die nicht "nur", sondern wirklich einfach nett ist!
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
mit britpop dieser art kann ich nichts anfangen. das habe ich auf dem haldern festival komplett gemerkt. alles viel zu harmlos und langweilend muss ich sagen. embrace sind schon nett und so, aber wie du es im fazit schon die meinung vieler andeutest, die ich hier echt teile: sehr viel mehr sind sie nicht. not my cup of tea, dude.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
Embrace - Out of Nothing
