Ja, es ist Emo, was The Moirai spielen. Das, was einmal darunter verstanden wurde, als ich mit der Stilrichtung in Kontakt kam und als meine Helden Elliott, Mineral und vor allem Sunny Day Real Estate hießen. Vor allem letztere müssen größer Eckpfeiler sein, will man den Klang der Bury Yourself EP beschreiben. Diese zarten, fast brüchigen, sehr melancholischen Melodien, gespielt zumeist von einem Keyboard, das hin und wieder ins Post-rockige gehende Verständnis von Dramatik, und der Glauben, dass Schönheit Emotional sein muss und dass sich ein Sänger schmachtend und förmlich zerbrechend in sein Mikrofon legen muss um die Wirkung zu zeigen die demonstriert werden soll. Dieser Gesang ist das einzige Manko der EP, die ansonsten wunderbar ist, weil sie eben ein Konzept von EMO anbietet, der an die alten, langsamen Anti-Helden erinnern lässt (vielleicht passt am ehesten die Vorstellung einer Mischung aus Sunny Day Real Estate und Sigur Ròs), und nicht an die Bands, die den Begriff E-m-o an sich für viele zum Schimpfwort haben machen lassen. Der Gesang ist leider zu dünn und zu durchschnittlich für die dichten Melodiewände. Schade, ansonsten hätte Bury Yourself ein absolut herausragendes Release werden können. Noch trauriger ist aber, dass die Band meinem Eindruck, dass die Verzweiflung am Rande der Selbst-Auflösung pendelt nicht nur gut gespielt hat, sondern dass sie bittere Realität war: The Moirai haben sich vor wenigen Tagen wegen internen Schwierigkeiten getrennt.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.