Stil: Spazz-Pop, Blood Brothers Side-Project Release: 26. September 2005 Label: Dim Mak Records Spielzeit: 11 Songs, 34.29 Minuten Media:My Space Website Purerock.de:> Blood Brothers Review
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Tolles Album von zwei Blutsbrüdern die Einflüsse, Sozialisation und viel Kreativität zu einem tollen Stilmix vereinen. Nach einer feinen EP legt das feine Blood Brothers-Nebenprojekt Neon Blonde so gleich ein Full-Length-Album namens Chandeliers in the Savannah nach. Ein bisschen fragt man sich ja schon, wann und wo Sänger Johnny Whitney und BB-Drummer Mark Gajadhar dazu Zeit und Muße finden – tolle Alben wie die der Blood Brothers schreibt schon mal nicht jeder innerhalb von solch relativ kurzer Zeit und auf Tour ist man ja auch noch das halbe Jahr. Dem schönen „Einem geschenkten Gaul“-Sprichwort folgend soll uns das egal sein, solange dabei Spitzen-Qualitätsmusik wie die auf dem Neon Blonde-Debütalbum herauskommt. Der Anfang lässt noch denken, ob dieses Nebenprojekt wirklich nötig war, denn der Opener Black Cactus Killer erinnert noch unverschämt an eine Lo-Fi-Ausgabe der Bostoner Blutsbrüder. Schon danach wird aber klar gemacht: das ist in dieser eklektischen Brisanz nicht einmal mehr bei den Blood Brothers möglich. Begleitet von einer auf den ersten Blick kühl wirkenden Synthesizer-Begleitung springen Neon Blonde von einem Musik-Stil zum nächsten wie Don Juan es bei den Frauen machte. Und wie diese sind am Ende alle glücklich. Ob es nun die rassige Dame namens Tango ist, die hippe Elektronika-Mieze, die Hardcorebitch oder das träumende Bombastpopweib. Die Musik für Bandneulinge zu beschreiben ist so gut wie unmöglich, ganz einfach weil das hier alles und nichts ist – oder habt ihr in einer Rezension schon mal unterschiedlichste Künstler wie Brian Eno, John Zorn, Blood Brothers, !!!, David Bowie, Arcade Fire und Queen direkt nebeneinander stehen sehen? Wahrscheinlich nicht und doch braucht man alle diese Namen und hat doch noch längst nicht alle Genres und Prägungen erwähnt. Dieses Album ist zur gleichen Zeit tanzbar und mitsingbar, verfrickelt jazzig und einprägsam, spastisch und bombastisch, cool und schwul, und immer subtil in die Fresse. Der Stilmischmasch ist natürlich hin und wieder anstrengend – genau wie die Blood Brothers es eben auch sind. Ergänzt durch tolle Texte und das gewisse etwas begeistern auch Neon Blonde von vorne bis hinten und sind stellenweise sogar noch wesentlich interessanter und überzeugender als die so genannte Hauptband. Mindestens einzigartig.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.