Sven

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Verfasst am: 21. 08 2007, 14:47 |
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M.I.A. - Kala
Stil: TribalGrime Label: XL / Beggars / Indigo Release: 24.08.07 Spieldauer: 12 Titel, 47:32 Minuten Highlights: Down River, Boyz, Paper Planes
Review zu Arular
Website myspace Labelsite
Es ist gar nicht so lange her, da hat Miss Arulpragasam ihre wilde Mischung aus Grime und Elektro, Hip Hop und Pop auf die Radarschirme der Hipster gebombt. Camouflage und die Achtziger als Zitat, hat sie ihren (erst mal auch: optischen) Standpunkt von Anfang klar gemacht. Kunst akzeptiert keine Grenzen, und Rebellion entsteht durch Widerspruch - warum auch nicht gleich im eigenen Auftritt. Dazu: Militanz in music, die mit tiefem Bass die Magengegend, mit Pauken und Trompeten die Glitzerwelt von heute durchwirbelt. Was ist zwei Jahre danach davon übrig geblieben?
In gewisser Weise sind die Widersprüche noch da. Vom Intro-Stück abgesehen, drückt eine Hälfte von Kala so sehr auf die Tribal-Düse, dass man sich fragen muss, ob das Bombenmädchen aus Sri Lanka jetzt in World Music macht. Ob sie irgendwo zwischen London und Sydney in einem kleinen Dorf hängen geblieben ist, um dort ein paar Monate mit den Lokalen an ihrer Musik zu feilen. Es sind eben Eindrücke, die sich aufdrängen, auch wenn ihre Art, sich auszudrücken, immer auf der Agenda stand. Ob sie denn eigentlich schon das slicke Leben vergessen hat, dass sie in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben muss? Ausgelöst durch den Erfolg von Arular, auf Festivals in der ganzen Welt oder bei Missy Elliot im Studio. Wo wir schon bei der anderen Seite der neuen Platte sind. Die neuen Freunde, die sie gefunden hat, sie haben unüberhörbar ihre Spuren hinterlassen. Die Elemente, die Elektronik flaggen, sind, man traut sich fast nicht, es auszusprechen, glatter produziert. Und es mag hart klingen, aber was genau erwartet man schon von einer Platte, die Timbaland featuret? Trotzdem heißt das nicht, dass das Geile an ihrer immer noch uniquen Mischung plötzlich wegbleiben darf, und das ist dann zum Glück auch nicht passiert. Live scheint die Gute, wer hätte das auch erwartet, kein bisschen an Ungestümtheit verloren zu haben, wie auch jüngste Auftritte beweisen.
Und sonst? Nicht unerwähnt bleibt das Highlight auf Kala; assoziieren wir frei zur Musik und stellen fest - Paper Planes beschwört eine bessere Welt. Möglich machen das die Sesamstraße, die richtigen Tanzschritte, und Knarren. Viele Knarren.
Gleichzeitig ein gutes Schlusswort.
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