Stil: Chart-Pop-Punk-Emo-Synthie-Rock? Release: 4.10.2004 Label: Sony/Epic Spieldauer: 15 Titel (plus Hidden Track); 60:12 Minuten Anspieltipps: Ghost of You, The Chronicles of Life and Death, We Believe MP3s/Reinhören: Video: Good Charlotte - Predictable [Windows Media Video]
Kann mir mal bitte jemand sagen, wie ich Good Charlotte auch nur irgendwie, irgendwo einordnen könnte? Warum sind sie in den USA in der Punkrock-Szene so akzeptiert, dass sogar der Drummer vom Alkaline Trio zu ihnen wechselt? Warum werden sie aber in unseren Landen so sehr gehasst? Und vor allem: Was soll das alles?
Gucken Sie sich diese Jungs einmal an:
So. Harte Kerle. Wenn man nun aber das neue Album hört, springt einem nach dem theatralischen Intro einfach nur eines an. Nämlich reinster
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Da ist alles voller
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Nicht, dass das grundsätzlich schlimm wäre. Synthies sind ja durchaus in Ordnung und können auch ganz toll wirken. Ich habe bei Good Charlotte halt trotzdem immer das Gefühl, dass das alles so entsetzlich falsch ist. Ich sage nicht, du musst so trueeeee wie möglich sein... aber da ist halt einfach so gut wie gar kein
sondern nur
mit einer Prise
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Keine Spur von
Und wenn, dann höchstens mal so, dass es auch wirklich noch massentauglich ist.
ist immer so ein Begriff... aber die Art mit der Good Charlotte den
zelebrieren, die ist dann schon beeindrucken. Nein. Natürlich ist die Musik nicht schlecht gemacht, das ist ja völlig klar. Wer würde schon eine Album für ein großes Publikum extra schlecht produzieren (außer Metallica vielleicht, das heißt dann zurück zu "Garage"). Aber eines ist sicher und das ist wohl auch der Grund, warum viele Leute diese sympathischen Knuddel-Jungs mit den Tattoos so sehr
finden: Bei ihnen hatte ich noch nie das Gefühl, dass sie die Musik, die sie spielen, deswegen machen, weil sie ihnen gefällt, oder weil sie gerade diese Musik lieben; weil sie aus einem inneren Bedürfnis entsteht. Das ändert vielleicht nichts an der Musik. Aber es ändert sich etwas an der Erfahrung der Musik. Und das ist sehr wichtig. Ganz egal, was jeder andere sagt. Musik muss nichts mit Attitüde zu tun haben. Sie muss nichts mit bestimmten Posen oder einem Essverhalten am Hut haben. Und erst recht muss sie nicht nur in kleinen, elitären Kreisen akzeptiert sein. Aber sie muss aus Liebe zur Musik gemacht werden. Das fehlt mir bei Good Charlotte. Nicht, wenn ich mir die Band angucke, sondern wirklich, wenn ich das Album anhöre. Deswegen sind sie so gar nicht
(Ich meine übrigens nicht, dass Richey es hierdurch war...)
Der Name ihres eigenes Kleidungslabels "MADE" ist da verblüffend bezeichnend. Man wollte sich wohl zugunsten komplizierteren Songwriting vom "Hookline-abhängigen Punkrock" abwenden. Das Album soll ihre "einzigartige Fanbindung" stärken. Sie wollen die "Outkast des Pop-Punk" sein. "The Chronicles Of Life And Death’ ist definitiv eine Rockplatte", sagt Sänger Madden. Ist sie nicht. Aber ist dieses Album wirklich so ärgerlich und verachtenswert? Nein! Natürlich nicht! Wer Spaß damit, dem wünsche ich nur Gutes und weiterhin Freude am Hören.
Fazit: Good Charlotte haben das geschafft, was sich viele wünschen: Millionen verkaufte Alben. Liebe von den Massen. Der Preis dafür ist bekannt: Hass von der "Szene", Verlust der angeblich existentens "Realness". Ist nicht so schlimm. Kann man verkraften. Man sollte dann nur nicht behaupten immer noch Teil dieser Szene zu sein. Das ist blöd, wenn man nicht merkt, dass man inzwischen nur noch chartfähigen Pop macht. "Die Wahrheit ist - wir sind einfach happy damit, wo wir stehen“, resümiert er. „Wir können Good Charlotte in jede Richtung weiterentwickeln, die wir wollen und ich habe ein gutes Gefühl, dass unsere Fans mit uns zusammen wachsen werden. Solange wir dabei ehrlich sind - das ist alles, was unsere Fans wollen, und wir werden dass auf jeden Fall fortführen. Wir werden immer wir selbst sein, ehrlich sein, und einfach das tun, was wir tun." Good Charlotte wollen jetzt auch den Schritt in Richtung "erwachsener und reifer" tun. Wollen ernst genommen werden und deswegen sind Streicher und Klangbett die logische Folge. Sie gucken auch ein bisschen trauriger.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
nette idee auf jedenfall. good charlotte sind mir jetzt sogar noch unsymphatischer als damals und noch verachtungswürdiger. ich verstehe nur nicht wie der alkaline trio-drummer das hier unterstützen kann.
bei sum 41 z.b ist es was anderes - we're all to blame finde ich gar nicht schlecht
-------------- The artist formerly known as Ulrich.