Stil: Indie Release: 28.07.2003 Label:Geographic / Domino Records Spielzeit: 24:27, 10 Lieder Anspieltipps: Vincente's Theme, Wilderness End Theme
Wie der Zufall so spielte, war der Himmel heute morgen plötzlich wolkenverhangen, vermutlich hatte es auch geregnet, wie mir ein Blick auf die Straße verriet. Und eben jener Zufall spielte mir wohl auch die von John McEntire (Tortoise, The Sea & Cake) produzierte Platte der schottischen Pastels in die Hände, den Soundtrack zum gleichnamigen Film von David Mackenzie. "A supernatural thriller", der in den schottischen Highlands spielt, soll dieser Film laut Info sein und so kommt denn dann auch die Musik daher. Wie passend an einem Tag wie diesem. Dichte Wolken, Regen und vor dir die endlose Straße durch eine Gegend aus Hügeln, Wiesen und Felsresten. Jazzig instrumentale Soundloops bilden die Grundlage (Twin Peaks lässt grüßen mit seiner fast schon gespenstisch wirkenden positiven Fassade), darüber agieren spärlich-verstörende Bläser (siehe Bohren & Der Club of Gore), eine Vibraphon-Melodie, Streicher, Harmonium und gezupfte Gitarren. Irgendwo von weit hinten spielen sich ein paar Gesangsrudimente nach vorne. Klingt nicht wirklich gefährlich, ist es vielleicht auch gar nicht, soll es wohl ebenso auch gar nicht sein. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Doch ändert man den Blickwinkel nur um wenige Grad, so steht man hier am Abgrund, wo die Atmosphäre eines verregneten Tages in das düstere Gefühl der Beklemmung umschlägt, wenn plötzlich das Licht ausgeht und man sich ziemlich alleine im menschenleeren Hochland wiederfindet. Siehe Twin Peaks.
Fazit: Freilich ist es schwierig das Wirken der Musik ohne die dazugehörigen Bilder zu erahnen, aber auf jeden Fall eröffnen die Schotten eine verstörende Klangwelt, die auf die Bilder gespannt macht. Auch wenn vielleicht ebenso zu erahnen ist, daß Deutschland diesen Film vielleicht auch nie zu sehen bekommt. Wer weiß.