Jost Graham war früher der “Visual Director” von Neurosis, was wohl heißt er war für die oft verstörenden Videos verantwortlich, die man mit den Konzerten der Legenden heute wohl genauso verbindet wie den alles überwältigenden Wall Of Sound. Als solcher „Visual Director“ ist man natürlich ein sehr cinematischer und in epischen Bildern denkender Künstler. Das Debütalbum Von Grahams neuen Band A Storm Of Light, mit dem Titel And We Wept The Black Ocean Within, der auch zu einem neuen Album von Neurosis, Isis oder Red Sparrowes passen würde, was nicht verwundert, hat er doch auch bei letzterer mitgespielt, ist ein monumentales, prä-historisches Monster von Metal-Musik. Naturphänomene haben es den Bands dieses Genres ja offensichtlich angetan – zahlreich die Bilder vom brausenden Meer und kraftvollen Stürmen – und das macht auch wechselseitig Sinn. Man muss so nicht lange nach passenden Bildern suchen. Befremdlich und auch Angst machend wie ein Flug durch ein riesiges Gewitter oder das Segeln bei einem eben solchen ist die Atmosphäre von A Storm Of Light folgende: man ist fremd hier, das ist nicht das Territorium in dem man sich niederlassen wollen würde, aber vielleicht aus einem tief liegenden Todestrieb oder der Sehnsucht nach verschlingender Unendlichkeit ist man gleichermaßen fasziniert und gefangen. Die sich aufbauenden Gitarrenwände, begleitet von Keyboardsounds, die viel zur Kopfkino-Atmosphäre addieren und einem Gebrüllgesang wie er einfach perfekt zu Neurot passt ist A Storm Of Light ein Debüt gelungen, dass jeden Freund solcher Klänge mitreißen wird.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
A STORM OF LIGHT – AND WE WEPT THE BLACK OCEAN WITHIN
