Das Debutalbum von Dead to Fall ist ein recht typischer Victoryrelease. Zu Labelkameraden wie Bloodlet, Hatebreed oder Atreyu passt man jedenfalls gut. In 11 Songs und knapp 40 Minuten machen die Jungs aus Chicago keine Kompromisse und moshen gekonnt und auch durchaus gelungen. Die Gitarrenarbeit ist dabei besonders hervorzuheben, denn der Mix aus Hardcoregeprügel und nordeuropäisch beineinflusster Metalmelodien (der Vergleich mit At the Gates oder Dark Tranquility muss nicht gescheut werden) weiß fast druchgehend zu überzeugen. Der Gesang dagegen stört mich etwas – Hardcoregeschrei hätte hier besser gepasst als das Deathmetaleske Gegrunze. Textlich bewegt man sich weg vom Hardcore, die Botschaft ist Weltschmerz, Enttäuschung und Hass. Recht derbe Zeilen wie „This pen would go to better use, if i shoved it into your throat and let you choke on your blood-filled breaths” (aus dem Song Words Ignored) gefallen wohl eher dem Cannibal Corpse als dem Snapcasefan. Zu erwähnen wäre noch der reine Instrumentaltrack Doreamtu, steht er doch in krasser Diskrepanz zu der sonstigen Härte. Die beiden Akkustikgitarren, die in diesem Track zum Einsatz kommen gewähren eine kurze Verschnaufspause, bevor wieder weiter gemetzelt wird. Fazit: Nicht ganz meine Schublade, weil ich mit Death Metal normaleweise wenig anfangen kann – aber vor allem die Gitarren und die hervorstechenden weil derben Texte haben es mir angetan. Im nahenden Herbst wird das Album wohl wieder öfter in meinr Anlage kreisen, bis dahin sind mir Labelkollegen wie Catch 22 lieber (der Bandname Dead to Fall hat für mich somit eine ganz besondere Bedeutung). Wer einer interessanten Mixtur aus Death- und Nordicmetal mit Hardcoreeinflüssen nicht abgeneigt ist, wird den Kauf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bereuen.
DEAD TO FALL – EVERYTHING I TOUCH FALLS TO PIECES