Am besten scheint Rock/Pop oft, wenn er tanzbar ist. Und das ist der, den The Dead 60s machen allemal. In der Tradition von The Clash, Madness und anderen Ska- und Dub-Einflüssen führen diese Typen aus Liverpool eine interessante Mischung eines recht jungen Erbes, dass durchaus auch von Radio4 oder LCD Soundsystem beansprucht werden könnte, weiter. Das Leben nach New Wave im Jahr 2005. Oder so. Und politisch ist das ganze auch noch! Die düsteren Welten der Großstadt, Polizei, Kriminalität und Gesetz(bruch) sind die Themen des selbstbetitelten Debuts einer Band, die für ihr junges Alter erstaunlich viel Routine an den Tag legt - auch, wenn man ihr diese dunklen Szenen aus dem "harten Pflaster" Liverpool nicht ganz abnehmen mag - der Witz tröstet darüber mehr als hinweg. Nach dem einwandfrei tanzbaren Opener Riot Radio erwartet den erstaunten Hörer dann aber doch wesentlich mehr Reggea und Dub als gedacht. Man muss sich damit anfreunden können, sonst kann man es mit The Dead 60s auch nicht. Hier scheint gar kein Radio4 mehr durch. Es folgen reinster Ska und mit Loaded Gun dann plötzlich wieder die Disko. Die Mischung ist interessant. Ganz überzeugen können mich aber eigentlich nur die eben tanzbaren und weniger von Dub beeinflussten Stücke. Und die Aufrührer glaubt man ihnen auch irgendwie nicht richtig. Dazu erscheinen sie zwischendurch zu müde. Auf The Dead 60s erwartet den Hörer aber trotzdem ein interessanter Querschnitt durch die gesamte Geschichte des Brit-Pop und seinen Vorläufern. Alles in allem bleibt es aber mäßig. We get low.
Fazit: Ein, so gesehen, schon gutes Album. Aber irgendwie fehlt der Funken. Es fehlen manchmal der Elan und der RocknRoll. Ob es nun der im Sound oder der in den Köpfen ist. Dafür bekommt seit langem mal wieder frischen britischen Dub geboten. Mal was anderes. Aber sicher nicht das next big thing.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
schließe mich der letzten meinung an. you're not the law hätte aber auch aus tim armstrongs ader stammen können. alles in allem ist dies die 60s-garage-revival-hype-band die mir bisher mit abstand am besten gefällt. liegt natürlich an den dub-einflüssen. ska konnte ich auf der platte nicht finden, ehrlich gesagt. was mich ein bischen stört ist, dass die platte nicht eigenständig klingt. unweigerlich denke ich die ganze zeit an andere bands, vornehmlich an the clash. also die eigene note fehlt hier noch.
klar ist es stark an the clash angelehnt, aber besser gut kopiert als schlecht erfunden und da es zur zeit nicht viele aktive bands gibt die so klingen geht es auf jeden fall in ordnung. ist ja auch erst ein debütalbum. in sachenn innovation sind ab und zu zumindest witzige soundspielereien mit videospiel-sounds integriert die einen aufhorchen lassen.
christopher: kann nicht verstehen wie man so viele bands hypen kann und dann hier von durchschnittlichkeit spricht
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
es heisst natürlich "aus der feder stammen" und nicht "aus der ader stammen" ne. ich würfel redewendungen irgendwie immer durcheinander. was ulrich sagt stimmt schon. besser gut kopiert als schlecht erfunden. ich hör ja auch weissgott nicht nur bands die irgendwas neu erfunden haben. das gegenteil ist der fall.
wie um himmels willen kann man dieser über-platte nur 5 von 10 punkten geben? und was bitte ist schlecht daran, wenn eine band an The Clash zu ihren besten zeiten erinnert??? unbegreiflich, wie man an dieser band etwas nicht mögen kann ...
eine 5 ist doch keine schlechte wertung... wir nutzen halt die skala nur vollkommen aus, denn sonst würde ja jede band, die einen plattenvertrag hat, schon min. 7 oder 8 punkte kriegen, weil es ja schon ein gewisses talent braucht, um überhaupt ne platte rausbringen zu können...
-------------- Is there something wrong with these songs? Maybe there's something wrong with the audience - Manipulation in rock music.
tun wir eben nicht. wenn man den prozentsatz der platten sieht die 7 oder mehr punkte bekommen ist es oft unfair einer band (wie dieser hier) 5 punkte zu geben. dass das dann auf unverständnis bei lesern stößt ist doch klar
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
The Dead 60s - st
?? unbegreiflich, wie man an dieser band etwas nicht mögen kann ... 
