Security Threat wissen noch was Heldenverehrung heißt. Nennen wir ihren metallischen Mid-Tempo Moshcore mal so. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern dieses ungemein beliebt gewordenen Musikgenres geht die Tough-Guy-Mentalität der vier Finnen aber irgendwie gerade noch in Ordnung – die Energie und die Wut klingen hier authentisch. Heldenverehrung heißt: Krutch, Bane, Bold; heißt Cro-Mags, Integrity, Hatebreed. Fünf sechstel der The Order-EP klingen die Jungs (junge Jungs dazu – von den Fotos ausgehend würde es mich wundern, wenn auch nur einer der vier schon zwei ganze Dekaden auf dem Buckel hat) auch genauso – und im Gegensatz zu vielen anderen Plagiaten, deren Ergüsse hier Woche für Woche auf meinem Schreibtisch eintrudeln, können Security Threat auch inhaltlich mehr als „Unite, love Brothers, hate Traitors“. Inspiriert von Straight Edgebands wie Earth Crisis wird gegen Drogen, Alkohol und Fleisch gewettert („Meat still means murder“). Das übrig gebliebene Sechstel heißt To Remind Us und beweist, dass Security Threat auch melodisch sing-schreien (oder so ähnlich) können – rockt ganz schön und klingt, um mal bei Earth Crisis zu bleiben, wie deren Nachfolgeband Freya (allerdings ohne den Zucker). Stimmlich ist da einiges an Potenzial vorhanden (der skandinavische Akzent passt zu dieser Musikrichtung aber auch wie kaum ein anderer). Mit mehr Erfahrung (sind ja wie gesagt noch ziemlich jung) könnte aus denen noch was werden – auch Refused haben mal so ähnlich angefangen, und was aus denen wurde brauche ich hier wohl niemandem erzählen. Fazit: Oldschool Metalcore, der mich nicht umhaut, der mich aber auch nicht langweilt. Muss man sich sicher nicht anhören – kann man aber.
SECURITY THREAT – THE ORDER EP
