Bei einigen Bands ist es richtig und gut wenn sich auflösen. Fear Factory ist ein gutes und aktuelles Beispiel. Bei anderen Bands ist es einfach nur schade. Earthtone 9 sind so eine Band. Die Briten haben vor ungefähr 2 Monaten beschlossen, getrennte Wege zu gehen. Laut Frontmann Karl Middelton hat man sich eigentlich nie gut verstanden, nur die Musik hat die einzelnen Bandmitglieder mit einander verbunden. Unglaublich scheint dieses Statement, wenn man sich den wohl letzten Release der Band Omega anhört. Dass die 4 Musiker (+ ein nicht-fester Drummer) sich nicht verstanden haben sollen jedenfalls hört man hier nicht. Auf allen 4 unveröffentlichten Tracks (mein Liebling: Revelation) + dem Live Track Binary 101 spielt eine Band, da klingt zusammen was zusammen gehört. Oft wurde die Band mit Tool verglichen; ein Vergleich dem die Band gerecht werden kann. Alle Tracks verbinden technische Virtuosität mit wunderschönen Melodien und einem Gesang, der nicht nur aufgrund der melodramatischen Schwere zeitweise tatsächlich frappierend an Maynard erinnert. Für viele Künstler könnte es wahrscheinlich kein größeres Kompliment geben... Fazit: Earthtone 9 Fans greifen natürlich sofort zu, doch auch für alle Tool Fans und Leute, die mit Alternative Metal allgemein etwas anfangen können, wird diese EP kein Fehlkauf sein. Die 5 Songs und zwei Videotracks sprechen eine deutliche und überzeugende Sprache. Noch dazu ist das Warten auf einen neuen Output überflüssig: Omega ist nicht mehr nur der letzte Buchstabe des Alphabets. Leider.
