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Überschrift: Forest Stream - Tears of Mortal Solitude, "Doom" Metal (Elitist Records)< Älteres Thema | Neueres Thema >
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Verfasst am: 27. 01 2003, 18:06

FOREST STREAM - TEARS OF MORTAL SOLITUDE

Stil: "Doom" Metal
Label: Elitist Records
Release: 27.01.2003
Spielzeit: 9 Songs, 68:58 Minuten

Offizielle Website
mp3-Ausschnitt aus 'Black Swans'

Nach dem ersten Hören von "Tears of Mortal Solitude" hatte ich fest einen Verriss eingeplant. Erstens, weil die Musik so gar nicht nach dem versprochenen Doom Metal klingt und höchst gewöhnungsbedürftig ist, zweitens, weil Forest Stream überall ausschließlich gute Reviews bekamen und bekommen, was mir damals ungerechtfertigt erschien, und drittens, weil in einem dieser Reviews folgender Satz fiel: "Der musikalische Ausrichtung pendelt irgendwo zwischen langsamen My Dying Bride (insbesondere vom Gitarrensound) und den genialen Winter." Klar, die Band kann nichts für die Inkompetenz und/oder Ohrenlosigkeit von selbsternannten Musikjournalisten, aber das wäre mir bei einem hasserfüllten Verriss reichlich egal gewesen. Aber man beachte den Konjunktiv. Das hier wird kein Verriss (zumindest kein kompletter). Manchmal zahlt sich Geduld eben aus.
Also ganz geduldig von vorne: Forest Stream spielen tatsächlich Metal grob in der Art von My Dying Bride, frühen Anathema und Katatonia; mit Winter hingegen haben sie ungefähr so viel gemein wie Linkin Park mit Napalm Death. Trotz dieser Einflüsse fällt es mir nach wie vor schwer, "Tears..." Doom Metal zu nennen, und zwar aus dem einfachen Grund, dass das verdammte vor sich hin düdelnde Keyboard lauter ist als die ohnehin schwachen Gitarren. Der an sich zwar nicht schlechte, aber viel zu leise und kraftlose Drumcomputer tut sein übriges, um den Gesamtklang des Albums trocken, steril und langweilig werden zu lassen. Beim ersten Hören kann das durchaus schocken, wie man an meiner anfänglichen Reaktion sehen kann. Wenn man sich aber mit den produktionstechnischen Schwächen abfindet und darauf hört, was die Band da eigentlich spielt, bessert sich der Eindruck etwas. Etwas.
Das beste Adjektiv, mit dem man "Tears..." zusammenfassen kann, ist "vielversprechend". Jeder der sieben Songs (plus In- und Outro) hat seine Momente, sei es ein großartiges Riff oder eine schöne, einprägsame Melodie, aber leider liegen zwischen diesen hörenswerten Stellen scheinbar endlose Füllpassagen. Immer wieder unterbrechen Forest Stream einen bis dahin guten Song, um die Gitarre alleine, mitunter minutenlang, eine Melodie spielen zu lassen. Dies ist eins der Alben, bei dem man nicht nur das Gefühl bekommt, dass die Band versucht hat, durch schamloses Strecken ihre Songs auf die ach-so-anspruchsvolle 10-Minuten-Marke zu verlängern, man ist sich sogar sicher. Hier besteht kein Zweifel mehr. Zahllose Abschnitte sind Selbstzweck, dienen nicht der Atmosphäre, dienen nicht zur Unterhaltung, sind schlicht und ergreifend langweilig.
Und das ist wirklich schade, denn unter all dem Keyboard-Bombast und dem strapaziösen Gitarren-Gedudel finden sich wie gesagt immer wieder Ansätze wirklich guter Songs. 'Legend', z.B., ist eines der wenigen, wenn nicht das einzige konstant gute Lied (und nebenbei erwähnt ein echter Ohrwurm). Interessanterweise ist es auch das am wenigsten auf Doom getrimmte Lied und hat eine fast (!) fröhlich machende Wirkung. Vielleicht haben sich Forest Stream mit ihrem Trilogie-Konzept ("All the sorrow, all the majesty and all the hate" in Albenform, wobei "Tears..." der "Sorrow"-Teil ist) einfach selbst ein Bein gestellt, denn vieles auf diesem Album klingt aufgesetzt und erzwungen. Nicht, dass "Tears..." tatsächlich übertrieben traurig ist; es klingt mehr wie ein Album, dass krampfhaft auf traurig getrimmt wurde, was oftmals genau den entgegengesetzten Effekt erzielt.

Fazit: Sicher keine schlechte Hintergrundmusik für verregnete Sonntage oder die besinnlicheren Stunden zu Zweit. Fürs konzentrierte, ausschließliche Hören allerdings eine wahre Geduldsprobe.
Wertung:
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