Swarm besteht zu drei Vierteln aus Mitgliedern von Death Angel, einer der besseren Thrash Metal-Band aus der Bay Area. Anstatt sich jedoch nach dem Auseinanderfallen der alten Band weiter dem selben Stil zu widmen, leben Swarm auf "Beyond the End" ihre Vorliebe für stark von den 70ern beeinflussten Rock aus. Glücklicherweise gelingt ihnen das, ohne angestaubt zu klingen, da neben den Einflüssen der üblichen Verdächtigen (Black Sabbath, Led Zeppelin, etc.) und dem manchmal durchscheinenden Metal-Hintergrund auch außergewöhnlichere Klänge, die wohl auf die philippinische Herkunft der drei Ex-Death Angel-Mitglieder zurückzuführen sind, zum Tragen kommen. Ethno-Rock ist allerdings nicht zu befürchten (oder zu erwarten, wie man's nimmt), das Endergebnis klingt nicht allzu abgefahren. Gleich zu Beginn des Albums steht einer der besten Tracks, 'Heaven's Cage', das vom nur mit akzentuiertem Drumming und dem genialen Kreischen/Shouten/wasauchimmer Mark Oseguadas getragenen Verse in eine metallische, an Tempo zulegende Bridge wechselt, und schließlich mit einem ohrwurmigen, aber nicht zu melodischen Refrain abschließt. Damit haben Swarm schon im ersten Song mehr Abwechslung als manch andere Band auf ganzen Alben. Zum Glück geht's nach 'Heaven's Cage' aber noch weiter. Auf 'Bleed' zeigen sie dann, dass sorgloser Rock auch eine etwas düsterere Atmosphäre vertragen kann, ohne an Qualität einzubüßen. Der Kontrast zwischen der fiesen Bass-Line und dem beschwörenden Spoken-Word-Part auf der einen Seite und den beinahe ausufernden Soli sowie dem rauheren Gesang auf der anderen wird durch gekonnte, dynamische Wechsel zwischen den beiden Teilen noch verstärkt. Im weiteren Verlaufen kredenzen Swarm dem aufgeschlossenen Hörer noch allerhand handerlesene Rockkost, so z.B. 'Never Forget', ein Mattenschüttler und Mitgröhler, 'Karma', ein weiteres dunkleres Lied, diesmal mit Akustikgitarrenparts und einem dieser Riffs, die man heiraten würde, wenn man nur könnte, verfeinert, oder 'Dark Western', dessen Refrain wahrscheinlich vom großen Groove-Gott höchstpersönlich auf die Erde geschickt wurde, um Glück und Frieden zu säen. Solche Musik macht Drogen überflüssig. 'Sengir Vampire' und 'Sufferahs' sind dann etwas funkiger geraten, besonders letzteres tritt aber nichtsdestotrotz Arsch von hier bis Kalifornien. Der Titeltrack zeigt dann noch einmal die ernstere Seite der Band, bevor mit 'Diamond' ein energischer und straighter Rausschmiss erfolgt. Ganz zum Schluss gibt's als letzte Wohltat noch das Doors-Cover "My Eyes Have Seen You", das sich wunderbar ins interessante und abwechslungsreiche Gesamtbild von "Beyond the End" einfügt und den Hörer mit Lust nach mehr zurücklässt...
Fazit: Ein vielseitiges, furioses Rockalbum. Reinhören wärmstens empfohlen. Wertung: