Die Geschichte von Downset ist ohne jeden Zweifel symbolisch für das Ganze Genre des Crossover und Rapmetals und für jede zu Tode gehypte Szene. Anfang der Neunziger als aufregende und innovative Band abgefeiert hat mit Mercury Records sogleich ein Major Label zugeschlagen um die kommenden Alben zu veröffentlichen. Ende der Neunziger und nachdem die Band lange nicht so viele Alben verkaufen konnte wie Brüder im Geiste wie Rage Against the Machine, Deftones oder Biohazard wurde man fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, zunächst von einem Indie aufgefangen (Epitaph) um jetzt, zehn Jahre nach dem Durchbruch, bei dem No-Name-Label Hawino Records einen Neuanfang zu starten. „Neuanfang“ bezieht sich aber nur auf das generelle Musikmachen, denn weiterentwickelt haben sich Downset auf dem neusten Erguss Universal wenig bis gar nicht. Jetzt nehmen diese Tatsache viele der Band übel – ich finde aber, wenn man nach all den Jahren und nach einem stetigen Abwärtsgang am alten Sound festhält, ist das gerade beim Rapmetal wirklich positiv anzurechnen. Was machen Limp Bizkit, Korn oder was-weiß-ich-wieviele der Rapmetalbands der zweiten Generation denn anders als sich jedem Trend anpassen um den nächsten Reibach zu machen? Bands wie Rage Against the Machine dagegen haben sich gleich ganz aufgelöst und Biohazard, vielleicht die mit Downset am besten zu vergleichende Band, veröffentlichen regelmäßig halbgare Alben. Letzteres könnte man sicher auch Downset ankreiden – und klar, die Neunziger-Alben von Downset sind um einiges besser als Universal. Aber trotzdem: Downset stehen immer noch ein für authentischen und packenden Rapmetal mit ähnlich angepisster Attitüde wie anno dazumal. Dass ähnlich klingende Riffs immer noch auf der Tagesordnung stehen ist ebenfalls klar und wird Musikrichtungen wie Punk oder Retro-Rock weit weniger angelastet, als das hier der Fall ist. Nicht das ihr mich falsch versteht: Universal ist kein wirklich gutes Album, aber die peinliche Blamage, die einige daraus machen wollen ist es sicher nicht. Wer immer noch auf Crossoverrock und Rapmetal steht, dem könnte dieses Album als einzig passablen Vertreter der letzten Jahren begegnen. Das ist freilich nicht besonders viel – aber die Frage, die Downset bei ihrem Durchbruchsalbum „Do we speak a dead language?“ stellten, muss zehn Jahre später nun mal mit: „Ja, definitiv“ beantwortet werden.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.