Die Größe von Bands wie At The Drive-In oder Fugazi wird einem immer wieder vor Augen geführt, wenn man auf eine neue Band stößt, die eindeutig maßgeblich von diesen beiden Ausnahmekapellen beeinflusst wurde, aber leider, wie so oft, deren Standards nicht im Entferntesten erreichen kann. Caesura aus Michigan gehören zu ihrem Unglück in diese Kategorie.
Auch ihr Repertoire besteht größtenteils aus sperrigen Gitarren, vielen Rhythmuswechseln, zahlreichen Emotionsentladungen via energischem Geschreie und manchmal beinahe hypnotischen Sounds, wenn auch vieles zu berechenbar und zu einfältig herüberkommt, als dass es in diesem Genre bestehen könnte. Des weiteren kann auch die Produktion nicht überzeugen, sodass etwas mehr ausgefeiltere und sauberere Studioarbeit den Tracks sicherlich mehr Glanz verliehen hätte, wobei man Caesura zugestehen muss, dass die Geldmittel wahrscheinlich doch begrenzt waren und sie so nicht ganz uneingeschränkt zu Werke gehen konnten. Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch das lyrische Konzept dieses Albums, welches kaum vorhanden ist, da Caesuras Songtexte meistens nur aus je einer Zeile bestehen, die dafür mitunter öfters wiederholt wird, was meiner Ansicht nach aber keine so üble, ja sogar eine innovative Idee ist. So kann man sich voll auf die Musik konzentrieren, obwohl das hier leider nicht perfekt geklappt hat.
Fazit: Eine durchschnittliche Scheibe, die zwar einige nette Momente hat, aber insgesamt der Konkurrenz unterlegen ist. Aber jedes Genre braucht ja ein Mittelfeld...
Wertung:
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin