Ehrlicher Streetpunk’n’Roll aus Boston, also ohne Überraschungen, aber auch ohne Enttäuschungen. Natürlich gibt es sie noch immer, diese Bands, die stetig und immer wieder Alben veröffentlichen, für die sich außer dem eigenen Fankreis kaum einer interessiert, weil sie zu uncool auftreten für Kids, zu gewöhnlich und unspektakulär sind um Kultstatus erreichen zu können. Doch The Ducky Boys aus dem guten alten Boston, USA sind es, wie die meisten jener Bands, wert gehört zu werden. Abseits von Trends gibt es ihn hier noch zu hören, den von Dropkick Murphies-Hausproduzent Jim Siegel rau gehaltenen Punk and Roll der alten Social Distortion-Schule, mit Straßenromantik und Bieraroma ausgestattet. Hymnenhafter und eingängiger kommen die drei um Sänger Mark Lind (der dieser Tage zeitgleich auch sein Solodebüt veröffentlicht) auf ihrem neuen Album The War Back Home daher – und überraschend politisch. Der Titel deutet es an: es geht um die innere Wut was da nach außen geschieht. Manchmal erinnert die schwermütig und leichtfüßig daherkommende Rockwelle fast an Lagwagon, wenn in The Middle Children Of History, Isolation oder dem Offbeat-begleiteten Bombs Away die Sozialkritikskelle ausgepackt wird. Das geht nicht immer bis ins letzte Detail gut, kommt aber auch nicht allzu prätentiös daher. Eben wie meist bei „diesen Bands“. Diese Bands, sie treffen sich jede Woche auf ein paar Bier um zu proben, Bier zu trinken, zu jammen. Bodenständig, ehrlich, gut.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
THE DUCKY BOYS – THE WAR BACK HOME
