Stil: "Avantgarde Metal" (Deutsch: Weiß die Band selber nicht) Label: Elitist Records Spielzeit: 11 Songs, Release: bereits erhältlich Anspieltips: 'Dawn', 'June 3', 'Just Another Lament'
"Tiny Deaths" ist schlecht. Sehr schlecht. Stellenweise sogar so unwahrscheinlich schlecht, dass es schon fast wieder gut ist. Dann kippt es wieder um und dümpelt schließlich in einem Schwarzen Loch herum, an einem Punkt, wo man schon gar nicht mehr wissen will, ob das nun gute Kunst oder schlechte Musik ist, nur, bitte, bitte, MACHT ES AUS. Aber das werde ich hier nicht schreiben. Aus dem einfachen Grund, dass eines der Statements im Pressetext mit folgendem Satz beginnt: "Guaranteed to divide fans and critics alike..." Nö. Was jetzt folgt ist ein lauwarmes, schulterzuckendes Mittelmaßreview, einfach nur aus gutem altem Trotz. Rakoth ist eine russische Band und "Tiny Deaths" ihr zweites Album. Auf diesem vermischen sie Folkeinflüsse in Form von Flöten und akustischen Gitarren mit krächzigem Gesang und schnelleren Parts, wie man sie auch auf einem Black-Metal-Album finden könnte, und lassen das Resultat daraus, damit's nicht klingt wie jedes zweite andere Folk/Black-Album, durch die Avantgarde-Maschine laufen, die alles ein bisschen schräg klingen lässt, Keyboards mit C64-Charme, Spoken-Word-Abschnitte und an einer Stelle programmierte Beats hinzufügt und zum krönenden Abschluss den Bandnamen auf dem Cover in Spiegelschrift schreibt. Kunst kann so schön sein... Die Musik hinterlässt keinerlei Eindruck auf den Hörer, weder positiv noch abgrundtief, alptraumhaft negativ. Stattdessen bleibt ein fade schmeckendes Nichts zurück, unterbrochen nur von einem diffusen Gefühl im Hinterkopf, das irgendetwas mit Russland und bedingungsloser Vernichtung zu tun hat, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das schon vorher da war. Ein klein wenig ärgerlich sind die vereinzelten Filler-Tracks, die offenbar die künstlerische Botschaft des Albums verstärken sollten, letztendlich aber nur den Fluss stören. Schade, das hätte "Tiny Deaths" vor dem absoluten, schrecklich langweiligen Mittelmaß retten können! Ansonsten gibt es an diesem Album absolut nichts erwähnenswertes. Ein durchschnittliches Allerweltswerk, das sich aber mit Sicherheit gut in Kaufhäusern oder Fahrstühlen machen würde, da seine positive, lebensbejahende und unkomplizierte Natur sicher zu Impulskäufen anregen könnte. Und immer nur tAtU wird ja irgendwann auch langweilig.