Die Platte beginnt, wie als wenn jemand die Tür aufreißt, ins Zimmer stürmt und laut fragt, wo denn das Buffet sei. Sehr großartig. Erfrischend vorwärts an der Schnittstelle von Indierock und Postcore. Spätestens ab Kick Nave and the Sad Beats (noch so ein schönes Wortspiel zum An-den-Kopf-fassen wie der Bandname) bin ich drin und mitgerissen. In bester Ostwestfalen-Tradition mit Hang zu federnden Matador-Gitarren und tanzbar lärmendem Dischord-Groove hauen die vier Wahlberliner hier ihr Debüt raus. Selten geht es über drei Minuten, diese Platte atmet mit jedem Beckenschlag, jeder Saitenbewegung den guten alten Indierock der frühen 90er, bietet Anklänge an Sonic Youth, Fugazi und Dinosaur Jr.. Der Gesang verliert sich in Rufen und Shouten, dazu Schreien aus vollem Hals. Die Verzerrer werden durchgetreten, der Bass treibt voran, das Schlagzeug kracht und scheppert, eine Tastenmelodie lugt hier und da aus den Ecken und Kanten hervor. Unermüdlich und ruhelos nach vorne geht die Platte, mitunter schleichen sich in das muntere Lärmen elegische Passagen und im entscheidenden Moment wird auch der Ruhe ihr Raum gelassen, so im grandiosen Schlusstrack Cars, escalators & love.
Fazit: Indierock ist beileibe nicht tot. Lange nicht mehr etwas derart frisches und mitreißendes gehört. Sehr schöne Platte. Und nicht ohne Grund dankt man in den Credits unter anderem Sharon Stoned, Motorpsycho, The Notwist, Tuesday Weld, Pavement und Sebadoh. Word!
hum... hab nur den track aufm immergut sampler gehört ... das fand ich beim ersten hören noch nicht so scharf. ich werds nochmal hören. die spielen doch auch am 19.05. im magnet club oder nicht? lohnt sich das? bin an dem tag eh in berlin? sagt mal was dazu ... DANKE
ich spiele da so auf ein paar bands an, die mitte der 90er so um bielefeld, detmold, minden herum 'ne art indierockszene bildeten: sharon stoned, tuesday weld, locust fudge, hip young things, elektrosushi und so.
und ich würd sagen, sich die anzuschauen lohnt sich. es sei denn man will zwei mal nacheinander blood brothers und liars sehen.
ja, ich wollte eigentlich zweimal blood brothers/liars ansehen. aber ich werd jetzt so wie es aussieht doch nur bielefeld mitnehmen. ich hab mein ticket für berlin schon wieder an nen kumpel verkauft. wenn ich nach berlin komme ist auch ne freundin dabei, die ist zwar auch punk-sozialisiert, aber die liars bzw blood brothers kann ich nicht antun .. daher ist halt kate mosh/ the cribs im magnet klub grade so mein favorit für den abend ... sonst sind auch noch standstill im silverwings. mal sehen ...
meinte das ja auch nur aus der sciht eines berliners. kate mosh hab ich halt dieses jahr schon gesehen und werd sie wohl auch irgendwann wieder sehen... blood brothers hab ich bisher immer verpasst.
-------------- Is there something wrong with these songs? Maybe there's something wrong with the audience - Manipulation in rock music.
hum ... ich fand manche songs echt nicht schlecht. allerdings find ich den sänger jetzt nicht soooo überzeugend. ich werde mir die platte bei gelegenheit nochmal anhören.... jaja war aber ein netter abend im magnet club