Da ist sie wieder, DIE Stimme von Led Zeppelin: Robert Plant. Und dieses Mal kommt er nicht allein. Strange Sensation heißt seine neue sechsköpfige Band, die so prominente Musiker wie Porl Thompson von The Cure mit sich führt. Aber auch weniger prominente Musiker wie Justin Adams sind nicht minder interessant, da sie exotische Instrumente wie Gimbri oder Darbuka bestechen. Und was Titel und Instrumente versprechen, hält die Platte auch, eine Reise in ein Traumland. Eröffnet wird die Platte mit dem Song 'Funny in my mind (I believe I´m fixin´ to die)', einem lustig verspielten Folksong, komponiert von allen sechs Protagonisten dieser Band. Eher eine Ausnahme auf diesem Album, denn 'Dreamland' besteht hauptsächlich aus Coverversionen von Liedern von Bob Dylan, Alexander Lee Spence, Jesse Colin Young, Tim Buckley und William Roberts. Aber 'Funny in my mind (I believe I´m fixin´ to die)' ist nicht nur der erste Song, nein, man könnte ihn als Programmsong verstehen. Denn seine Folk- und Blueselemente gepaart mit psychedelischem Soundgewusel im Hintergrund und alles in einer ragaartigen Songstruktur verankert, das ist typisch für 'Dreamland'. Dies klingt meistens melancholisch schön, was der Song 'Morning Dew' beweist, und wird nicht selten ergänzt von Thompson mit seinen bekannten, leicht arabisch angehauchten Gitarrenphrasen. Nicht schlecht ! Auch gesanglich ist Plant wieder auf voller Höhe seiner Leistungen, er singt ab und zu auch mal ungewohnt tief und lässt den Zuhörer zweifeln, ob Mick Jagger wirklich die letzte große Stimme des Rock´n´Roll ist. 'Großartig !', müsste man jetzt meinen, aber so neu ist das auch nicht, was uns Robert Plant plus Band präsentiert. Plant war schon seit Led Zeppelins Zeiten immer etwas mystisch angehaucht, wenn man zum Beispiel an den 'Immigrantsong' denkt. Viele Lieder auf der Platte wecken Erinnerungen an den Klassiker 'No Quarter' oder an die exzessiven 'BBC -Sessions', auf denen mindestens genausoviele geheimnisvolle Geräuschkulissen inszeniert wurden. Es fehlt nur leider ein richtiger Gitarrenakrobat a la Page, aber es ist eben nicht Led Zeppelin und es ist auch besser so, dass hier auf Nostalgie verzichtet wird. Die Länge der von Mercury veröffentlichten CD von 54.34 Minuten entspricht wenigstens annähernd derer der Werke der alten Band. Mein Fazit ist also : Ein gelungenes Album, das nicht nur Fans des alten Rockfossils gefallen könnte. Mein Lieblingssong ist auf jeden Fall die Coverversion von 'Hey Joe', da sie noch hypnotischer als die Hendrix-Version ist, sie klingt fast schon wie ein Trauermarsch.