Stil: Indie Rock Label: Domino / Rough Trade Release: 12.05.06 Spieldauer: 11 Titel, 42:57 Minuten Highlights: The Rhino, When The Going Gets Dark, Death Culture Blues
Quasi gibt es schon lange, schon dreizehn Jahre, wenn wir es genau nehmen. Da passiert schon so einiges. Ganze Kulturen steigen auf und gehen wieder unter - na gut, vielleicht etwas kleiner: Sleater-Kinney etwa, Janet Weiss' andere Band löst sich auf. Quasi hingegen scheinen quicklebendig wie eh und je, und setzen das in gewohnt eigener Definition um. Dabei war es diesmal mit der altbewährten Herangehensweise nicht getan; statt homerecording Studio, statt selber schrauben sein Schicksal zu Teilen in die fähigen Hände anderer legen, in diesem Fall Dave Fridmann, der vor zwei Jahren bereits The Woods produzierte. Eine Richtungsänderung, die sich schlussendlich wohl ausgezahlt hat, denn die Band selbst zeigt sich überglücklich mit ihrer neuen Arbeit: When The Going Gets Dark proves that all the blood, sweat and tears were worthwile, wie Janet erzählt. Wie sich das Ergebnis jener unermüdlichen Arbeit anhört, dürfte bekannt oder zumindest vorauszuahnen sein: psychedelic und pop begegnen sich da, wo viele den Kampf von Prog und Punk längst aufgegeben haben. Da sucht sich das allseits präsente Klavier seinen Weg durch ungeschliffene Soundstrukturen, reisst dabei neue Schneisen und schaffen Platz. Weiss selbst nicht, wohin, jagt die Tonleiter atemlos rauf und runter, ohne Antworten zu finden. Oder eben jene, dass der Weg das Ziel sein muss. Da nimmt das Schlagzeugspiel von eben Janet Weiss eine Gegenposition ein, lärmt einfach mal drauf los oder verliert sich in scheinbar endlosen Fabrikgebäuden, in denen es hallt und hallt. Stösst dann noch wie in Death Culture Blues die Gitarre dazu, wird die Energie erst vollkommen sichtbar, ergiesst sich in geerdetem Indierock. Die Jahre haben etwas geschaffen, das man hören kann.