Ordentlich Staub gefressen hat er, dieser Gaul. Langsam trabt er durch die endlosen Weiten der Wüste. Wenn es eine solche in Österreich geben würde, diese Jungs hätten als souverän aufspielende Haus-, Hof- und Oasenband den passenden Soundtrack zur Durchquerung parat.
Damit wir uns aber nicht falsch verstehen: Eine Stoner-Rock-Platte im klassischen Sinn ist das hier keinesfalls. In den rar gesäten Momenten, in denen sich Return Of The Red Pony aufs kompakte Rocken verlagern („Can’t Be Left To Fools“), erinnert das zwar schon auch mal an furztrockenen Wüstenrock der Marke Josh Homme, aber das ist die Ausnahme. Ansonsten nimmt sich das wienerische Quartett mehr Zeit und füllt diese gekonnt mit einer ordentlichen Dosis Psychedelik. Kein Wunder, hat man doch als Coverband angefangen und dort von Led Zep bis Black Sabbath den Helden der 70er gehuldigt – Präferenzen, die man heraushören kann.
Hippieske Räucherstäbchen-Romantik sollte man hier nicht erwarten, sondern eher ausufernde Dramatik (der Titeltrack; die sich langsam und schleichend in die Gehirnrinde einfräsende, beklemmende „Horror Show“, das epische Outlaw-Abschlussstück „Eye For An Eye“). Oder auch mal Balladeskes, das an der kürzeren Leine gehalten wird, aber kaum weniger einnehmend wirkt („Leaving My Homestead“; die zwei ungemein fragilen Minuten von „Rise“).
Stilsicher und unpeinlich wagen sich Return Of The Red Pony auf dieses Territorium und tappen nicht einmal in die Pathosfalle. Sie haben ganz einfach den Blues und weben diesen geschickt in ihre ausufernden Psychedelik-Konstrukte ein, so dass man mehr als einmal an die bluesige Sentimentalität von Tito & Tarantula erinnert wird. Nur den zu plakativ zur Schau gestellten, überflüssigen Boogie-Standard “Road Blues” hätte man sich sparen sollen – der wirkt nämlich nicht nur aufgesetzt, sondern stört als deplaziert wirkender Fremdkörper auch noch empfindlich den Albumfluss.
Eine schöne, leider etwas kurze Platte zum Grasrauchen ist das hier aber bestimmt. Und zwar nicht eine solche, für deren Genuss man sich dann am nächsten Morgen ernüchtert schämen muss. Irgendwo in Wien muss sie halt doch verborgen liegen: die Wüste, endlose Weiten.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend