Bei Heaven & Hell handelt es sich natürlich um keine andere Band als Black Sabbath in der Besetzung der späten Siebziger, mit Ronny James Dio als Sänger und Osbourne-Ersatz, und benannt haben er und die drei anderen (Tony Iommi natürlich, dann das weitere Sabbath-Gründungsmitglied Geezer Butler und Vinny Appice) die Band natürlich nach dem Heaven & Hell-Album, dem Dio-Debüt. Glücklicherweise verzichtet man auch auf Sabbath-Song, die nicht in dieser Zeit entstanden sind und von Osbourne mitgeschrieben worden sind, das wäre nur peinlich geworden und hätte vielleicht auch zu rechtlichen Problemen geführt, man weiß ja nie woraus Sharon Osbourne noch Geld schlagen will. Live Radio City Music Hall ist ein Live-Doppel-Album, dass in der bekannten Location in New York aufgenommen wurde. Nicht alle Songs sind gut, was sich von selbst versteht, weil ein Drittel der fünfzehn Songs nun mal vom Mob Rules-Album stammen und das schon immer größtenteils langweilig vor sich hin plätscherte. Am besten sind ohne große Überraschung die Songs von Heaven & Hell, wie der epische Viertelstunden-Titeltrack, der letzte Songs des Sets Neon Knights, der erste jemals mit Dio aufgenommene Song Children of The Sea, den wohl jeder kennt, Walk Away und Lady Evil - dabei muss man immer an die Dio-Parodie von Olli Schulz denken. Vielleicht hätte man sich schon damals nicht Black Sabbath sondern Heaven & Hell nennen sollen. Sabbath ist nun mal nicht wirklich Sabbath ohne Osbourne, viele der Songs mit Ronny James Dio aber trotzdem wirkliche Klassiker des Doom Metals, und der bessere Sänger war er ja schließlich immer und ist es, wie man auf diesem Album hört, noch heute. Was vielleicht am meisten überrascht sind die extra neu geschriebenen Songs. Wenn man Klassische Zeilen wie „In the misty morning, on the edge of time / Weve lost the rising sun, a final sign” singt, kann man ja schließlich bei den Fans nicht viel falsch machen, dass sich ein neuer Beitrag aber an Kraft und psychedelischer Power nahtlos einreiht ist durchaus bemerkenswert – obwohl es bei dem zwölfminütigen The Devil Cried auch ruhig vier Minuten Drumsolo weniger hätten werden dürfen. Ein gut produziertes Live-Album für jeden Black Sabbath-Fan.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.