Bright Eyes, The Good Life, Azure Ray 16.11.2002 Münster – „Gleis 22“ Einlass: 20.30Uhr, Beginn: 21.00Uhr Ticketpreis: € 11 zum Hauptact ca. 400 Leute in einem für 300 Leute konzipierten Konzertsaal
(uninteressante) Vorgeschichte: Samstag, 16.11.02, 19.30Uhr Münster: Eine Stunde vor Beginn der Konzerte von Azure Ray, The Good Life und den Bright Eyes. Man war naturgemäß viel zu früh am Ort des Geschehens, eine Stunde um genau zu sein. Regen prasselte vom Himmel herab in die eh schon tiefgekühlte Hafenstraße – Soll also heißen, man muss sich eine Bar suchen, eine Bar, die so auch schon Mittags (es war wie gesagt erst 19.30Uhr) geöffnet hatte. Das Butt’s vom Gleis gegenüber, dass hatte um diese unhumane Stunde schon geöffnet, also ab, rein in „den Arsch“. Eine Stunde musste man also wohl oder übel verbringen in einer der primitivsten Kneipen die man in seinem Leben bisher besuchte, Bar mit integrierter Dönerbude, zwei getrennten Kassen und ner irren Diskokugel an der Decke, Wahnsinn. [...] Die Moral von der Geschicht wäre schlicht und einfach: Nächstes Mal wird eine Stunde später gefahren...
Gut, also will ich mich lieber mal etwas dem Sinn des Review schreibens nähern: Ab 20.30Uhr war das „Gleis 22“ für die Besucher geöffnet, doch zur ersten Band Azure Ray fand sich leider erst eine recht übersichtliche Menge ein. Dabei waren sie unerwartet gut, sehr gut um genau zu sein. Bis zu diesem Abend hab ich noch nichts von dem Frauenduo gehört (auf der Bühne wurden sie von zwei Musikern unterstützt), muss ich aber im Kaufe ihrer LPs unbedingt ändern. Sie schluchzten und heulten sich ihre leisen Organe aus dem Halse, dabei ein wenig Geklampfe hier, ein bisserl Synthie da, teilweise aber beinahe komplettes a capella und es vergingen ihre 30 Minuten Spielzeit wie im Fluge. Nach schneller Umbaupause betragen The Good Life die Bühne. Ihre Ausstattung bestand dann schon eher aus den Bestandteilen einer Rockband. Gitarren, Bass, Schlagzeug, dazu jedoch noch zwei Keyboards und teilweise Saxophone. Gewöhnlicher Rock also auch dies nicht. Auf schmalem Grade von Emorock zum Indieschrammelrock bahnten sie sich ihren Weg in die Herzen vieler Anwesenden, die sich im Gegensatz zu Azure Ray quasie beinahe verdoppelt hatten. Ich hab hierin auf jedenfalls eine neue Lieblingsband gefunden, dank mangelnder Liquidität konnte ich mir aber leider noch keine LPs mitnehmen, sind aber schon bestellt .
Irgendwie schien der Saal zu Beginn des Hauptacts, die Bright Eyes, seine Kapazität auf unerklärliche Weise nochmals vervielfältigt zu haben, denn so schätzungsweise 150 Menschen mehr als noch zuvor drückten einem auf unangenehme Art und Weise die Wirbelsäule in die Magengegend. Der Atmosphäre war total im Eimer, beinahe nahm das Ganze Ausmaße von Backstreet Boys für Arme an. Beinahe jedes weibliche Wesen drückte ihren Körper, so weit dieser erlaubte, an die Bühne, das Rennen auf die besten Plätze zur Fleischbeschauung Conner Obersts hatte also begonnen und obwohl man gut in der Mitte des Raumes platziert war, war das Gefühl der Platzangst immer bei einem. So arg hab ich das das letzte Mal in den ersten Reihen der Red Hot Chili Peppers erlebt, ekelig! Man versuchte sich aber dann auf die Musik zu konzentrieren, die im Vergleich zu den Vorgängern an Qualität verlor. Conner Obersts Bühnenmusiker setzten sich diesmal zusammen aus den Musikern der beiden Vorbands, insgesamt 8 bis 12 Leute tummelten sich auf der für ca. 4 Personen konzipierten Bühne herum und so wunderte es auch wohl niemanden, dann Conner zweimal das Drumset umwarf. Das lediglich 45 Minuten „lange“ Set bestanden größtenteils aus Songs der neuen Scheibe „Lifted...or the story is in the soil keep your ears to the ground“, nur 2 oder 3 Songs von den vorhergehenden vier Alben wurden performt. War ja nicht so schlimm, man befand sich schließlich auf der Lifted-Tour. Dennoch, warum spielte man nur so kurz und kam lediglich für zwei kurze Zugaben wieder auf die Bühne zurück? Ist mir ehrlich gesagt bei einer Headliner-Tour unbegreiflich, soll aber wohl irgendwie daran liegen, dass die Musiker nicht genug Songs der Bright Eyes eingeprobt haben...
Resumierend möchte ich hier nochmal unterstreichen, dass ich beide Vorbands besser als die Bright Eyes fand, obwohl auch Conner und Musiker ihre Sache sehr ordentlich gemacht haben, aber was soll man machen, wenn die Songs der Anderen schlichtweg besser sind? Da hilft dann auch kein gut aussehen und sein Instrument beherrschen weiter... Trotzdem, angenehmer Abend, falls der Reisezirkus auch bei Euch in der Nähe vorbeischauen sollte, besucht sie ruhig mal, enttäuscht wird man nicht.
@palablo frage ob du hingehst hat sich erledigt. nen kumpel war auch in münster er fanf azure ray auch ziemlich cool..und ich tu es auch..und werde am 26.11 inna maria stehn..ich hoffe mit weiblicher begleitung ..weil sonst steh ich soviel charme alleine nicht durch.
würd mich ankotzen *g nee also ich werd auf jeden fall hin..ich muss azure ray sehn..ich hoffe nicht dass es so voll wird...weil das würde mich ankotzen...kann man ja nicht mal ne frau festhalten...*g