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Überschrift: Hurricane Festival 2004, 25. - 27.06 2004, Eichenring Scheeßel< Älteres Thema | Neueres Thema >
Ulrich Offline
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Gruppe: Redaktion / Admin
Beiträge: 8646
Seit: 03 2001
Verfasst am: 02. 07 2004, 19:07

HURRICANE FESTIVAL 2004
Eichenring, Scheeßel
ca. 40.000 Besucher
Tickets: 80 Euro


Einem ungeschrieben Murpheys-Gesetz folgend muss es beim Zeltaufbauen beim Hurricane in Strömen regnen. Das war schon immer so, war auch dieses Jahr nicht anders und wird wohl in alle Ewigkeit so sein.
Dank Abitur-Verabschiedung wurde es für uns dieses Jahr richtig stressig: Freitag morgen hin, Zelt aufbauen, Bändchen holen und dann wieder los. Währen David Bowie auf dem Hurricane auf der Bühne stand, war ich 200 km weiter weg auf einer etwas kleineren Bühne und musste aufgrund einer verlorenen Wette (mehr oder weniger) YMCA tanzen. Heute ist das Bild in der Zeitung, falls es wen interessiert.
Zum Programm am Freitag kann ich deswegen rein gar nichts schreiben. Ich kann aber niemandem empfehlen erst um eins in der Nacht beim Hurricane anzukommen. Alle dicht und du musst dein Zeug ein paar Kilomert weit zu deinem Zelt tragen – das erste Bier wurde dafür mächtig zelebriert.
Von den Bands her war das Hurricane dieses Jahr aber sowieso eher schwächer besetzt und das meiste Gute hatte man schon irgendwo mal gesehen. Das hat sich prompt auch in den Besucherzahlen ausgedrückt: mit nur 40.000 Besuchern war es teilweise richtig leer.
Am Samstag fing für die meisten (da Snow Patrol auch noch abgesagt haben) alles mit Tomte an. Bei richtig gutem Wetter und Sonnenschein spielten die Hamburger Sympathen ein gutes, gemessen am eigenen Standard aber eher durchschnittliches Set. Man passt aber eben auch besser auf’s Immergut als auf’s Hurricane. So ließ ich mich vor dem Ende hinreißen zur Hauptbühne zu pilgern um noch in den vorderen Bereich zu kommen.
Sowohl die unwesentlich kleinere Second Stage (das erste Mal war dieses Jahr bekanntermaßen kein Zelt vertreten) als auch die Hauptbühne waren in mehrere Bereiche unterteilt. Es wurden aber meistens viel weniger Menschen in den vorderen Bereich gelassen als Platz gewesen wäre, also musste man entweder pünktlich sein oder drängeln. Bei Danko Jones habe ich mich fürs erstere entschieden und einmal mehr eine grandiose und unüberbietbare Rock’N’Roll Show vom personifizierten Rock miterleben dürfen. Letztes Jahr hat der gute Danko vor ein paar hundert Leuten in aller Herrgottsfrüh spielen müssen, dieses Jahr war es knackenvoll und die Leute – viele mit Turbojugendjacken – feierten Danko und sich selbst. Die Qualitäten der Kanadier haben sich wohl herumgesprochen und in einigen Jahren wird Danko einen Headliner-Slot ergattern – verlasst euch drauf.
Mit der internationalen Krach-Verschwörung kann ich gar nichts mehr anfangen, deswegen entschied ich mich für Zeltplatz, Sonne und Bier. Soll aber eh nicht so toll gewesen sein...
Pünktlich zu den Bright Eyes war ich aber wieder da. Rockdiva Connor Oberst ließ die (im vorderen Bereich zum großen Teil weiblichen) Fans ewig lange warten und spielte danach auch eher für sich selbst als für irgendjemand anderen. An der Gitarre war übrigens einer von den Yeah Yeah Yeahs und auch sonst hatte er illustre Omaha-Gäste um sich versammelt. Mir war das zu Artsy-Fartsy und ich sputete zu Frand Ferdinand zur Hauptbühne. Die sind eh viel symphatischer und wenn schon Hype dann bitte schön so.
Ich habe noch nie eine Band mit nur einem Album im Backkatalog gesehen, die so viele Hits in Petto hat. Das großartige Debütalbum wurde fast vollständig gespielt und bei bestem Wetter wurden alle Songs, alle Kommentaren, jede Deutschkenntnisse und sowieso bis zum Kollaps gefeiert. Großartiger Auftritt einer wirklich guten Band, die mir auf dem Kasten hat als einen kruden Bandnamen haben. 5 : 0 für England.
Die nächste Band auf meinem Must-See-Plan waren der Black Rebel Motorcycle Club. Was war das für eine Show vor zwei Jahren! Was war das für eine Show dieses Jahr! Unter zu Hilfenahme berauschender Drogen und mit Einfluss dieser Musik kann dir alles passieren. Im dunklen Zelt war es noch eine Spur überzeugender als im hellen Draußen, aber trotzdem: es war so gut! Lag wohl auch daran, dass viele Songs vom Debüt gespielt wurden...
Danach ging es zum Ende von den Hives die – wer hätte das gedacht – richtig rocken zu schienen. Shame on you, fucking Überschneidungen!
Bei The Cure war dann Ellenbogeneinsatz gefragt um Ganz nach vorne zu kommen und was soll man sagen? Der Einsatz hat sich nicht gelohnt. Rober Smith kam und spielte seine Songs. Die sind ja auch zum Großteil verdammt geil (hab mir vor ein paar Tagen auch endlich mal die Disintegration geholt), aber Live muss man das wirklich nicht sehen. Dachten sich wohl auch nicht nur wir: der Ausgang war nach vier Songs genauso voll wie es eben noch der Eingang war. Auf dem Zeltplatz den Cure-Songs zu lauschen hatte aber definitiv etwas für sich...

Sonntagmorgen ging es gleich mit den grandiosen Mclusky weiter. Hammer, wie die Waliser (oder waren es Iren? Sehen jedenfalls alle aus wie Rooney...) selbst auf einer großen Bühne rocken können. Hätte ich so nicht vermutet. Gespielt wurde viel „Do Dallas“, ein wenig „My Pain and Sadness is more painfull and sad than yours“ und ein bißchen “The Difference between me and you is that I’m not on fire”.
Absurder, blasphemistischer Noiserock am Sonntagmorgen, so gehört sich das für ein Rockfestival!
Kurz meinen Kollegen Steffen, Basti und dem Globetrotter Josip die Hand geschüttelt und schon wurde bei Mando Diao weiter gerockt. Eigentlich müssten sich sich ja „The Mando Diao“ nennen, denn genauso klangen sie. Überzeugender, reduzierter Rock, zu dem man gut tanzen und noch besser flirten kann. Ich freu mich auf’s Melt Festival.
Bierpause musste sein, also kam ich erst zu Gentleman & the Far Eastband wieder um da weiterzumachen, wo ich beim Black Rebel Motorcycle Club aufgehört hatte. Deswegen und weil so schönes Wetter war schlief ich mitten auf dem Gelände erst mal. Ob das an dem Bühnengeschehen lag, wage ich nicht zu bewerten...
Die Dropkick Murpheys spielten danach genau das, was von ihnen erwartet wurde: Folk Punk der feuchtfröhlichen Mitgröhlsorte. Genauso gut wie auf Platte.
Um zu den Beatsteaks nach vorne zu kommen war schon mehr als Ellenbogeneinsatz gefragt. Mit Händen und Füßen kämpfte ich mich aber abermal nach vorne und diesmal sollte ich belohnt werden: mit dem besten Feier-Auftritt seit langer Zeit waren die Beatsteaks die Gewinner des Festivals. Zugegeben: so ganz objektiv betrachten kann ich die Band nicht, aber die Stimmen aller (!) Menschen bestätigten den Eindruck voll und ganz. Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass das nicht mehr die Launched-Beatsteaks von einst sind und deswegen kann ich auch genießen, wenn auf einmal ein „So lonely“-Cover von der Bühne tönt und man sich mit Sprüchen wie „Kühler Norden? Davon kann keine Rede sein, ihr schlag das Southside um Längen!“ anzubiedern versucht. Auffällig: 1) der höchste Mädchenanteil bei einem Auftritt dieses Jahr. 2) Beginner-Eisfeld hat bei Kings of Metal getrommelt (allerdings nicht gut). Mit Let Me In war dann ein Set vorbei, das vor allem aus Smack Smash-Liedern, einigen von Living Targets und nur zwei Launched-Beiträgen bestand. 48/49 hat man wohl endgültig zu den Akten gelegt.
Ein wieder mal schönes Hurricane Festival (auch wenn es Bandtechnisch schon wesentlich bessere gab) ging schließlich mit den Fantastischen Vier zu Ende. Die Klassiker wie „Picknicker“, „MFG“, „Populär“ und wie sie nicht alle heißen funktionieren natürlich immer noch wunderbar, aber die Tracks vom neuen Album waren allesamt peinlich as fuck und viel zu simpel gestrickt. „Hey, wir sind die Polizei. 110, ruft uns an!“ Bitte nicht. Und bitte auch nicht „Pippis und Popos“. Das können die doch eigentlich besser...
Wie dem auch sei: bis zum nächsten Jahr Hurricane!


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Patrick Offline
EdKo



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Verfasst am: 03. 07 2004, 14:06

mclusky sind Waliser, jo.
Ich hab zwar das Line-Up nicht im Kopf, aber es scheint ja in der Tat gravierend schwächer gewesen zu sein als letztes Jahr. Netter Bericht jedenfalls, oller Kiffkopp.


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this is a film that has no end
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florian Offline
hungrigerHugo



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Verfasst am: 04. 07 2004, 13:53

Fazit: Southside besser :D

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Ulrich Offline
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Verfasst am: 04. 07 2004, 15:07

mit modest mouse und den pixies habe ich aber auch meine beiden favoriten verpasst. ich fände es ja gut, wenn jemand, da auch auf dem hurricane war nochmal eben seinen eindruck schildert. aber das kriegen einige wohl wieder nicht hin...

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Josip Offline
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Verfasst am: 04. 07 2004, 20:38

da ulrichs bericht das festival ziemlich gut und ausführlich beschreibt und ohnehin jeder 700 verschiedene band-für-band-abhandlungen hasst, beschränke ich mich auf den bei der review fehlenden ersten tag sowie abweichende eindrücke.

mit gluecifer begann für mich die musikalische seite des hurricane und nachdem es den halben tag lang geregnet hatte (genau wie ich mir norddeutschland übrigens vorgestellt hatte), bekamen alle acts genügend gelegenheit, das stimmungsbarometer deutlich nach oben zu treiben. mich konnten gluecifer jedoch nicht wirklich begeistern, auch wenn man ihnen zu gute halten muss, es als opener an einem solchen tag wahrlich nicht leicht gehabt zu haben. es folgte einer meiner hauptgründe für den besuch des festivals: modest mouse, welche ich leider nur eine knappe halbe stunde begutachten konnte, weil ich danach zu einem zweiten hauptgrund übers gelände sprinten musste: den pixies. die entscheidung fiel allerdings unerwarteterweise nicht sonderlich schwer, da modest mouse zwar musikalisch ihr programm, welches natürlich vorwiegend aus songs des albums des jahres bestand, top herunterspielten, man ihnen aber anmerkte, dass sie sich auf einer vergleichsweise so großen bühne nicht vollends wohl fühlten und so auch keine angenehme atmosphäre aufkam. (ganz anders war es da übrigens bei der berliner club-show drei tage später, wo sie sich in höchstform präsentierten und einen grandiosen auftritt hinlegten.) die pixies hingegen überzeugten auf voller länge. black, deal & co. spielten wahrscheinlich so enthusiastisch, wie sie konnten und angenehmerweise wusste das publikum dies auch zu würdigen und beschränkte sich nicht auf's warten auf diesen einen song aus diesem komischen boxerfilm. großer auftritt einer großen band und wenn skrupellose geldmacherei so aussieht, bin ich gerne ein opfer.
als nächstes waren dann placebo an der reihe, die ich ausließ, um mir den untergang frankreichs gegen otto rehagels griechen anzusehen. wenigsten hatten da die deutschen fußballfans einmal etwas zu feiern...ich jedoch eilte danach erneut zur second stage, um mir endlich, endlich mogwai anzusehen, denen ja ein fast schon unheimlicher ruf als extraordinäre live-band voraus eilt, sodass meine erwartungen fast schon unerreichbar hoch lagen. und dennoch wurden sie sogar noch übertroffen. unbeschreiblich, zu welchen emotionen instrumentale bands das publikum hinreißen können, wobei die palette von durch erfurcht ausgelöste starre, über verträumtes kino im kopf bis hinzu fast schon aggressivem blitzableiten reicht. fantastische darbietung, die das publikum etwas verstört, aber augenscheinlich auch glücklich zurück ließ.
es folgte scheinbar endloses warten. warten auf air. manche vertrieben sich diese zeit mit david bowie, während ich, mangels interesse, 200 meter entfernt verharrte. mittlerweile war es schon spät. es war kalt, die meute war müde und dennoch versammelten sich tausende leute vor der 2nd stage, als frankreichs elektronik-aushängeschild die bühne betrat. es folgte ein höchst steriles programm, welches hauptsächlich stücke vom neuen werk "talkie walkie" sowie "moon safari" spielte, wobei natürlich auch das obligatorische "playground love" nicht fehlen durfte. den äußeren umständen zum trotz empfand ich den auftritt als schlicht großartig, weil einfach perfekt in szene gesetzt, womit ein überaus gelungener festivalanfang vollbracht war.

der rest in stichworten:

i am kloot - sehr, sehr schön und sympathisch.
the (international) noise conspiracy - sehr gutes, neues album, sexy bühnenshow as usual.
bright eyes - was 'ne drama queen. oberst verspätet sich, regt sich um 17:45 uhr tierisch auf, dass franz ferdinand von der main stage zu hören seien und schmeißt seine gitarre zu boden, schmeißt seinen mikro-ständer von der bühne, verweigert das singen und pfeift und lallt songs zu ende. wie böse und bad guy-ish. musikalische darbietung allerdings anfangs mehr als ok.
franz ferdinand - believe the hype. gut. großartig. superlativ. hit an hit, die menge tanzt, mehr davon.
billy talent - sehr energisch, sänger dreht auf bühne durch, meute schlägt sich die zähne ein und als draufgabe gibt es einen heiratsantrag inklusive bejahung live auf der bühne. wie süß.
the hives - selbstverherrlichung en masse, aber dennoch sympathisch. rocken im club sicher noch mehr.
the cure - bis auf in between days & lovesong keine hits, viel new wave, einiges vom neuen album und nur eine einzige zugabe. smith und mannen waren wohl schlecht drauf, am southside gab's eine bessere setlist. schade, aber dennoch ein erlebnis.
mclusky - krach. witzig.
mando diao - mädchen lieben sowas.
anti-flag - nett wie immer.
beatsteaks wow wie immer.
beginner lustig.
cypress hill hatte leider kein marihuana dabei.

insgesamt gesehen ein gelungenes festival, mit netten menschen und netten bands, auch wenn 40.000+-festivals an und für sich nicht mein fall sind. als einzige kritikpunkte fallen mir das schlechte essen sowie die unart, den vorderen bereich bei shows immer nur halb zu füllen, ein, die sanitären anlagen waren ok und auch die wartezeiten beim einlass hielten sich in grenzen. und das wetter könnte der veranstalter nächstes jahr auch besser einstellen...


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Bastian
Unregistriert





Verfasst am: 07. 07 2004, 13:27

@Josip: der Heiratsantrag war bei den Dropkick Murphys....
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Josip Offline
Redakteur



Gruppe: Redaktion / Admin
Beiträge: 2422
Seit: 03 2001
Verfasst am: 07. 07 2004, 17:57

Quote (Guest @ 07. July 2004, 13:27)
@Josip: der Heiratsantrag war bei den Dropkick Murphys....

falsch, war bei billy talent.

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6 Antworten seit 02. 07 2004, 19:07 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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