Foo Fighters Support : Supergrass 8. Dezember 2002 Location : Palladium, Köln Preis : ca. 26 Euro
Die von Foo Fighters-Frontmann Dave Grohl später als 'eine der besten Bands der Welt' bezeichnete Formation Supergrass aus Großbritannien waren der ungewöhnlich hochkarätige Support an diesem Sonntagabend im berühmt-berüchtigten Kölner Palladium. Da wir blöderweise etwas zu spät angekommen waren, erlebten wir nur noch knapp 30 Minuten der Supergrass-Show, die aber duchweg überzeugend war. Mit ihrer Mischung aus Britpop- und rock mit leicht psychedelischen Ingredienzen und einer energetischen Live-Performance legten Supergrass ein schönes Set hin, dass mit beispielsweise 'Movin´' auch Songs parat hatte, die auch dem Foo Fighters-Fan durchaus gefallen konnte, und es war keine Frage, dass ca. 95% der Zuschauer im ausverkauften Palladium ausschließlich wegen Dave Grohl und seiner Mannschaft gekommen war. Dennoch, Supergrass wurden gnädigerweise wohlwollend aufgenommen, und das auch vollkommen zurecht. Die durch Supergrass aufgebaute allseits gute Stimmung wurde allerdings durch eine unglaublich lange Umbaupause von ca. einer Dreiviertelstunde wieder vermiest. Sicher, es dauert etwas, bis man die großen Leinwände der Foo Fighters-Bühnendeko aufgebaut hat, aber brauch man sowas auch wirklich ? Ich jedenfalls könnte gut darauf verzichten. Nach der endlosen Warterei kamen die Foos dann endlich auf die Bühne und legten dann mit dem Single-Brett 'All My Life' dann direkt ordentlich los. Die bei Supergrass noch recht regungslose Crowd wurde auf einmal zu einer unberechenbaren Woge der wilden Hüpfer, leider waren unter diesen dann auch wieder sehr viele Asoziale zu finden, die die Foo Fighters wohl mal im Fernsehen gesehen hatten und sich dann fidelerweise dachten 'Ach, lass uns doch ma ein Konzert besuchen, hab ich ja noch nie. Aber nicht mein Handtäschchen vergessen, das Make-Up könnte ja verrutschen'. Nunja, wie sich später zeigte, wurde der Anteil der U16-Besucher im Verlaufe des Konzertes dann doch von der harten Ellbogen-Realität eingeholt und fand sich dann später weiter hinten wieder. Aber zurück zum Konzert, das war nämlich sehr gut, für ihre Mainstream-Crowd können die Foo Fighters ja auch nix. Vom neuen, guten Album 'One By One' wurde gar nicht so viel Material gespielt, wie man vielleicht erwarten konnte, viele Klassiker wie 'For All The Cows', 'Monkey Wrench', 'Stacked Actors' oder 'Everlong' fanden noch in der Setlist Platz. Aber auch neue Songs wie 'Times Like These' oder 'Have It All' oder die B-Seite 'The One' wurden abgefeiert und von unseren speziellen Freundinnen, den Handtaschen-Groupies, mit 'Dave...Dave !!!'-Rufen bejubelt. Taste my elbow... Der Höhepunkt des über 100 Minuten andauernden coolen Konzerts war für mich 'Tired Of You', das Dave Grohl alleine mit seiner Gitarre vortrug und bei dem sich die Häärchen auf der Gänsehaut im 180-Grad-Winkel aufstellten. Hier sah man genau, dass Mr. Grohl an seiner Stimme gearbeitet hat und nicht, wie noch auf früheren Konzerten, öfter mal notgedrungen ins Kreischen abdriftet. Fazit : Die Foo Fighters erzeugten mit einem sehr guten Konzert eine tolly Party-Stimmung, die nur leider vom Mainstream-Publikum etwas gedrückt wurde. Das ist wohl der Preis des Erfolgs, größere Hallen, asozialeres Publikum., weniger intime Atmosphäre. Dennoch ein Konzert, auf das man dank geschlossener Mannschaftsleistung der sympathischen Fighters gerne zurückblickt. (Taylor Hawkins ist ein TIER am Drumset )