8. September 2005 Bremen, Tower ca. 300 Besucher (ausverkauft) Tickets: 10 Euro
Soso, jetzt verkauft der gute Olli seine Konzerte schon ganz alleine Tage zuvor restlos aus – ein Hinweis mehr, wie populär der Mann innerhalb von kurzer Zeit geworden ist. Die Schlange vor dem Laden ist groß (um das mal zu vergleichen: Tomte haben ihren Tower-Konzert nach dem Release von Hinter All Diesen Fenstern... keinesfalls verkauft) und die Luft im schwülen Bremen ist dick und heiß. Eine Vorband gibt es diesen Abend nicht, doch dafür ist eine mehr oder weniger große Leinwand auf der Bühne aufgebaut und dank Beamer und DVD-Player eröffnet ein Olli Schulz-Kurzfilm den bunten Reigen. Als der los geht ist der Tower schon bis zum letzten Zentimeter gerammelt voll besetzt und ich bin glücklich Bier in der Hand und semi-Sitzplatz unterm Hintern zu haben. Olli kommt auf die Bühne und erzählt Anekdoten und Geschichten zum Geschehen des Films. Der könnte dem ein oder anderen schon bekannt sein, weil er zumindest teilweise auf „Tracks“ im Fernsehen lief. No Sleep Till Ellermann heißt der Streifen - die Geschichte: Olli und Band (inklusive Markus Wiebusch) melden sich bei einem Hamburger Countryfestival an (auf dem der Headliner Harry vom Big Brother-Container ist), ziehen sich Lederjacken und Cowboyhüte an und auf und spielen auf einem Hamburger Parkplatz vor 10 Leuten per Voll-Playback ihre Songs. Lustiges Filmchen, wenn auch nicht halb so witzig wie das Bibi McBenson-Movie. Nach einigen Minuten dann kommen Max Schröder und Olli und die anderen auf die Bühne und ein Konzertabend unter dem Banner Olli Schulz & der Hund Marie beginnt. Er spielt lang, ist gut drauf, es fließt viel Energie aus den heißen Räumen des Tower und es gibt nicht viel zu meckern. Wenn man ihn schon oft Live gesehen hat kennt man seine Geschichten natürlich schon und deswegen freut es mich, dass er sich relativ lange damit zurückhält und den Liedern den Vortritt lässt. Im Gegensatz zur Ansicht vieler anderer ist Humor meiner Meinung nach auch gar nicht das beste an Schulz: die traurige Melancholie seiner Lieder macht ihn zu einem der derzeit wohl besten deutschsprachigen Songwriter. Schade, dass er sich immer wieder in die leichte Unterhaltung drängen lässt. Das beste vom ersten (außer Rock’n’Roll Lifestyle – hat jemand das überhaupt schon mal Live gesehen?) und die schönsten vom beigen. Wie toll ist eigentlich Dann schlägt dein Herz? Dazwischen immer wieder Auflüge mit Olli und seinen Anekdoten alleine auf der Bühne, oder sein Metaltrack mit Plastikkettensäge im Publikum, oder Human of The Week - die 2 Stunden sind jedenfalls gefühlt nur eine einzige, schneller um als eine Achterbahnfahrt für die man zwei Stunden anstand und Von Omi nicht Opi ist letztes Lied des regulären Sets. Die Zugaben sind nett und ganz am Ende kommt Der Klappskalli, ein Lied bei dem ich immer denke, es gibt das Dillema von Olli Schulz gut wieder: sei lustig um jeden Preis. Ein tolles Ende eines tollen Konzertabend. Wir sehen uns das nächste Mal. Und dann schlägt dein Herz...
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
"rock'n'roll lifestyle" hat er mal in wiesbaden als support von den weakerthans gespielt...
...und "dann schlägt dein herz" hab ich auch zum besten song und einzigen hit vom beigen album erkoren! find irgendwie, dass der olli im vergleich zu früher viel verloren hat - hab ihn allerdings dieses jahr noch nicht live gesehn, wollte aber auch drauf verzichten...
SIcher das das Markus ist? ich guck grad das Video zu "Die Ankunft der Marsianer". Ich sehe da glaub ich nur Lars Wiebusch ;) aber iss auch miese qualität
doch, doch, die ham da nen halben familien-ausflug hingemacht! marcus hat gefilmt, deshalb sieht man ihn so selten ;) dennis und olli von system of a tomte sind übrigens auch dabei...