can we give it one more shot, have we thrown our hope away, does it have to be this painful just to make it through?
Was haben Boysetsfire nicht alles geschafft. Mitte der 90er machte sich die junge Band aus Newark/Delaware auf, um jahrelang im Van durch die USA touren, in jedem stinkenden Club zu spielen, auf allen Fußböden zu schlafen. Nur um ein wenig Geld für Song-Aufnahmen zusammenzukratzen. Nach verschiedenen EPs und der LP The Day The Sun Went Out kam im Jahr 2000 endlich der Durchbruch mit dem Konsensalbum After The Eulogy. Die Clubs wurden größer, das “Sold Out“-Schild an den Türen blieb trotzdem. Was für eine Liveband! Es folgte der Wechsel zum Major, für den es in der Szene viel Kritik gab, das Album Tomorrow Come Today und Festival-Auftritte vor 40.000 Leuten. Nach einigem Ärger mit den Major-Leuten beendeten Boysetsfire jedoch ihre Zusammenarbeit mit Wind Up, verloren eine Menge Geld und nahmen trotzdem eine neue Platte auf. The Misery Index: Notes From The Plague Years erschien dann Anfang 2006 über Equal Vision und Burning Heart. Die Kritik war fast durch die Bank positiv und selbst in der Hardcoreszene erkämpfte sich die Band eine Menge ihres Respekts zurück. Trotzdem entschlossen sich die fünf Jungs im Sommer 2006 das Projekt Boysetsfire zu beenden und gaben ihre Auflösung bekannt.
they all became our friends at least, until they left us
Für die allerletzte Station der Abschiedstour durch Deutschland, hätte es kaum einen würdigeren Ort geben können, als die wunderschöne Centralstation in der Darmstädter Fußgängerzone. Schon lange vor dem Beginn des Konzerts füllte sich der Platz vor dem alten Fabrikgebäude mit vielen bekannten Gesichtern. Alle waren sie noch einmal gekommen um ihre alten Helden von Boysetsfire zu verabschieden. Den Support machten auf der gesamten Tour die Berchtesgadener Jungs von Flyswatter. Die Freunde von Boysetsfire-Gitarrist Robert Ehrenbrand rockten sich, wie schon in Hamburg, mit viel Spaß durch ihr Set. Vor der Bühne sorgte dies jedoch zunächst eher schleppend für Bewegung. Natürlich ist es immer schwer, wenn das komplette Publikum nur wegen einer Band da ist.
bring it on
Die hieß Boysetsfire und sorgte um kurz nach zehn schon mit dem Intro zu Walk Astray für erste Gänsehautatmosphäre. Als dann die Gitarren loskrachten, explodierte auch die Menge in der bis auf den letzten Platz gefüllten Centralstation. Eine solch Energiegeladene Show hatte ich von meiner Lieblingsband schon seit dem Gig im November 2002 in Schweinfurt nicht mehr erlebt. Gerade die alten Songs, wie Cavity, Voiceover oder Twelve Step Hammer Program wurden dem Publikum mit einer solchen Intensität entgegengeschleudert, dass man sich wirklich nur wundern konnte, weshalb diese Jungs sich auflösen wollen. Kraft und die Power sind definitiv noch vorhanden. Die vordere Hälfte der großen Halle bestand eigentlich zu jedem Zeitpunkt der Show aus einem riesigen Moshpit, in dem auch die Songs vom aktuellen Album enorm abgefeiert wurden. Requiem oder das grandiose Falling Out Theme sind ja auch Hymnen der besonderen Art. Nicht ganz zu vergleichen jedoch mit dem einzigartigen My Life In The Knife Trade. Als bei diesem Song wirklich die komplette Halle sprang und sang, konnte einen schon etwas Wehmut überkommen.
your comfort in my suffering is no longer disturbing
Nach einer kurzen Akustikeinlage, durfte dann wieder auf höchstem Niveau geknüppelt werden. Das Fehlen von Gitarrist Josh, der vor einem Monat einen schweren Arbeitsunfall erlitt, machte sich dabei kaum bemerkbar. Ersetzt wurde Josh, der sich zum Glück wieder auf dem Weg der Besserung befindet, abwechselnd durch einen Roadie und die Gitarristen von Flyswatter. Gegen Ende des Sets gab es spätestens bei Vehicle kein Halten mehr. Beim Finale mit den beiden Überhits Rookie und After The Eulogy machte sich dann endgültig die Wehmut breit. Die letzten “Rise“-Schreie werden dieser Band noch lange nachhallen, die nach guten 80 Minuten, wie immer ohne Zugabe, zum letzten mal eine deutsche Konzertbühne verließ.
i used to be a lot like you, but now i’m only me
“Die können doch jetzt nicht einfach gehen” sagte eine Bekannte lange nach dem Konzert. Das haben wohl viele so empfunden, doch leider sind Boysetsfire mit dieser letzten Show nun also wirklich abgetreten. Es bleibt nur noch “Danke“ zu sagen, für all die wunderbaren Songs, für die vielen großartigen Konzerte und die unzähligen Momente in denen diese Band mich begleitet hat.
where's your anger, where's your fucking rage
Walk Astray Release The Dogs Cavity Pure Final Communique My Life In The Knife Trade Falling Out Theme Handful Of Redemption Fashion Is A Weapon (acoustic) (10) And Counting (acoustic) Voiceover The Force Majeure Empire So Long...Thanks For The Crutches Twelve Step Hammer Program Vehicle Requiem Rookie After The Eulogy
Ich sage auch "Danke" für dieses Review und ein verdammt dickes "Dankeschön" geht an die Jungs von Boysetsfire. Bin wirklich verdammt glücklich darüber dass ich diese großartige Band zweimal erleben durfte. Adios amigos.
war n trauriger tag =\ das konzert war verdammt geil selten sowas erlebt die halle war super und bsf haben sich würdig verabschiedet als dann alle "rise" schrien war ich froh und traurig zu gleich moshpit war genial was soll man noch sagen DANKE
ja, warum sagst du auch nicht bescheid, wenn du dich in meine hessischen gefilde begibst^^ na klar war ich da, musste doch meiner lieblingsband lebewohl sagen! hätten danach ja mal prima zusammen feiern können. waren noch die ganze nacht in darmstadt auf exzessiver partytour... fotos gibts auch