Der Waschzettel und hiermit auch die Review zu dieser CD beginnt mit den Worten: "Was tun, wenn man eine Popstimme hat, aber durch und durch Metal ist? Ganz einfach - man [...] verbindet die besten Elemente aus beiden Genres."
So. Rezension fertig. Nun gut. Ein wenig will vielleicht zu Delight gesagt sein. Die polnische Band gibt es seit 1997 und sie veröffentlichte vor ihrem Roadrunner-Debut schon vier Alben. Jetzt also größer und vermutlich auch wesentlich besser gemischt und hoffentlich der große Durchbruch. Vielleicht ein bisschen spät... ist doch der große Evanescence-Boom schon mehr oder weniger abgeflaut. [öhem öhem - gleich zu Anfang den Namen eingebracht, damit ein jeder weiß, womit er es stilistisch zu tun hat]. Tja. Popstimme, Wave-Goth-Flair, ein paar wabernde Keyboards, klar abgegrenzte Gitarren und eingängige Refrains. Und nun zu dem, was man in so vielen Rezensionen schreiben könnte oder müsste - dabei kommt es einem zu oft zu ungerecht vor: Dies und das, das und dies - fertig ist die Band. Man hat es bei Delight mit einem genrefreundlichen Stereotypen zu tun, der alles richtig macht und gerade deswegen weder durch Originalität, noch durch irgendwelche Besonderheiten auffällt. Das ganze ist absolut MTV-tauglich und... hörerfreundlich. Dass wir angeblich Mainstream-verteufelnden möchtegern-Musikjournalisten das nicht gut finden ist klar oder? Deswegen lasse man sich sagen: Delight machen alles richtig. Ist schon okay. Jeder, der diese Musik mag und, dem eine weitere Band dieser Richtung fehlte, wird wohl freudig begeistert sein. Ich finde das hier ganz nett. Und nett ist wie immer der kleine Bruder von Scheiße. Nett wird nicht gefickt. Ups. Darf man sowas im deutschen Fernsehen sagen? Ein glück sind wir nur bei purerock. Eine herrlich unbewegende Platte.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
Delight - Breaking Ground
