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Überschrift: Terremoto Festival 2003, 29 - 31.08.2003, Flugplatz Weeze< Älteres Thema | Neueres Thema >
Patrick Offline
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Verfasst am: 02. 09 2003, 17:52

TERREMOTO FESTIVAL 2003

Wann: 29 - 31.08.2003
Wo:: Flugplatz Weeze, Kreis Kleve, Niederrhein
Zuschauer: 30.000 Besucher (statt erwarteter 50.000)
Ticketpreis: 100 Euro für alle drei Tage inkl. Camping, Tageskarten zwischen 50 und 60 Euro (ohne Camping)

Offizielle Terremoto-Homepage (inklusive "Entschuldigungsschreiben" an die Besucher)
Zeitplan mit Bands

Das traditionsreiche Bizarre Festival war eines der beliebten, wenn nicht gar das beliebteste Open-Air-Rockfestival Deutschlands. Als dann der Veranstalter des Bizarres, die Concert Cooperation Bonn, urplötzlich Insolvenz beantragen musste, war die Trauer groß, denn es war klar: Ein Bizarre würde es im Jahre 2003 nicht geben. Doch kurz auf die Insolvenz-Meldung kam dann folgendes an die Öffentlichkeit: Mit dem Konzertveranstalter Scorpio hatte sich eine neue Agentur gefunden, die zwar unter anderem Namen, aber an gleichem Platze sowie mit einem ähnlichen Konzept das Bizarre am Leben erhalten wollte: Das Terremoto-Festival war geboren.
So weit so gut, man freute sich also auf ein Rockfestival der Spitzenklasse, dass mit einem guten Line-Up aufwarten konnte. Da nahm man selbst die horrenden Ticketpreise von 95 Euro hin, die knapp 15 Euro teurer ausgefallen waren als letztes Jahr. Ein erstes Warnzeichen auf den neuen Veranstalter, das man hätte wahrnehmen sollen? Wer weiß, wer weiß...
Unsere vierzehnköpfige Truppe jedenfalls machte sich schon am Donnerstag nachmittag auf den Weg zum Flugplatz Weeze. Und siehe da, die Anfahrt klappte auch erstaunlich problemlos, es gab fast keinen Stau und auch einen Parkplatz fanden wir schnell. Also, schnell auf´s Gelände und Zelt aufbauen. DACHTEN WIR. Aber es kam ganz anders.
Dicke Regenwolken zogen auf und schnell schüttete es wie aus vollen Eimern. Wir stellten uns mit dem ganzen Gepäck in die sehr lange Warteschlange und warteten. Und warteten. Und wurden nass. Und warteten länger. Und wurden immer nasser. Und verloren jegliches Zeitgefühl. Und wurden flüssig....Es ist beileibe kein Spaß, knapp 4 Stunden (!!!) anzustehen. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, malträtierte uns das Wetter dabei noch. Immer wieder fragten wir uns nach dem Grund der ganzen Warterei, denn nichts, aber auch gar NICHTS rechtfertigt bei einer einigermaßen sorgfältig geplanten Festivalorganisation eine vierstündige Wartezeit vor dem Festivalgelände. Wir waren ja extra schon am Donnerstag gefahren, um Staus und Wartezeiten zu vermeiden. Als wir dann endlich zum Eingang kamen, war uns urplötzlich klar, was die ganzen Wartezeiten verursacht hatte, nämlich nichts anderes als die vollkommen fehlgeschlagene, hirnrissige Planung des Veranstalters. Um sich das nochmal klarzumachen: Es wurde mit 50.000 Besuchern gerechnet, wie sich später herausstellte, kamen tatsächlich "nur" etwa 30.000 Mann. Und für diese 30.000 Personen saßen sage und schreibe 12 (!!!) Leute am Eingang, die sich um die anstürmende Horde kümmern musste. Das alles wäre desaströs genug, aber weitere Gründe für die Verzögerung wurden schlagartig klar: Anstatt die Bändchen, die ja als Eintrittskarte für das Festivalgelände gelten, vernünftigerweise erst auf dem Gelände zu verteilen und somit die Massen erst einmal aufs weitläufige Gelände durchzulassen (so war es - problemlos - beim letzten Bizarre passiert), wurde jedem einzelnen der 30.000 Besucher AM EINGANG das Bändchen um den Arm geschnürt, die Eintrittskarte abgerissen und gegen 5 Euro der Müllpfand ausgehändigt. Also für jeden Besucher eine längere Prozedur. Ich frage mich immer noch, wer auf eine solche, ja schon theoretisch völlig übergeschnappte Idee kommen konnte...
Als wir dann endlich völlig kaputt, müde und durchnässt auf dem Gelände waren, war es schon abends. Sicher, wir hatten ja ein paar Stunden angestanden. Aber hey, wir lassen uns die schon sehr angeschlagene Laune ja nicht vollends vermiesen und bauen jetzt unser Zelt auf. Hmm, komisch, so wenig Platz hier? Kann ja eigentlich gar nicht sein, wir haben ja erst Donnerstag und schon jetzt sind kaum noch Zeltplätze frei? Ja, tatsächlich, so war es. Und auch hier hatte sich der Veranstalter wieder einen großen Bock geleistet. Es standen zwei große Campingplätze auf dem Gelände zur Verfügung, aber es wurde nur einer aufgemacht. Völlig dreist. Wahrscheinlich, weil die Besucherzahlen hinter allen Erwartungen zurückblieben. Nach dem Motto: Die Meute, die jetzt noch kommt, ist uns jetzt auch nichts mehr wert. Danke, Scorpio, super gemacht!!
Nachdem wir dann im halbdunkeln unser Zelt aufgebaut hatten und wir alle miese Laune hatten, gingen wir dann schlafen. Toller erster Tag.
Der Freitag war dann der erste Tag, an dem es Musik zu hören gab, wobei der Freitag von den drei Tagen sicherlich der am schwächsten besetzte war. So machten wir uns dann erst gegen 15:00 Uhr auf den Weg zum Festivalgelände, die ersten Bands fingen auch erst um 16:00 Uhr an zu spielen.
Und, wer hätte es gedacht, der Marsch zur Bühne wurde wieder von der Fehlorganisation (darf man das überhaupt noch Organisation nennen?) von Scorpio geprägt. Vorher wurde bekanntgegeben, der Weg zur Bühne beträge etwa 800 Meter. Ja, Luftlinie vielleicht!! Wenn man wirklich schnell zu Fuß unterwegs war, brauchte man immer noch 20 Minuten. Es war also nichts von wegen: Komm, lass uns mal die Band ansehen, dann zurück zum Zelt einen Happen essen, dann die Band, dann etwas Pause im Zelt und so weiter. Nö, das wäre viel zu anstrengend und zeitintensiv gewesen. Schließlich will man ja nicht nur laufen, sondern auch Spaß haben. Der groß angekündigte "Shuttle Bus zum Gelände" entpuppte sich als kleinere Version eines normalen Linienbusses mit etwa 30 Sitz sowie 40 Stehplätzen. Wow, das macht ja sogar 70 Plätze für 30.000 Besucher!! Echt viel, Jungs!!! Und der Bus fuhr nicht einmal regelmäßig, sondern anscheinend wann er wollte, das außerdem auch nur bis 19:00 Uhr, danach war Schicht im Schacht. Aber nein, wir lassen uns nicht die Laune vermiesen, wir müssen einfach nur ganz fest dran glauben, dass das Terremoto doch noch überzeugen könnte, zumindest mit der Musik.
Irgendwann kamen wir dann also an den Bühnen an. Es gab zwei große und eine kleine Bühne, also drei Bühnen, im Gegensatz zum Bizarre, das ja nur eine Haupt- und eine Alternative Stage hatte. Das war auch keine schlechte Idee und hatte einen großen Vorteil: Die Bands auf der ersten und dritten Bühne spielten immer zeitgleich, so dass man sich in den Pausen zwischen diesen Bands immer das Programm auf der zweiten Bühne ansehen konnte. Dadurch sah man sich viele Bands aus Zeitvertreib an, die man ansonsten nicht unbedingt gesehen hätte. Diese Idee darf man gerne wieder aufgreifen, denn das macht Sinn. Doch dann der nächste Hammer: Die als "Zeltbühne" angekündigte dritte Bühne entpuppte sich als relativ kleine Freiluftstage. Bei Sommertemperaturen hätte das nicht unbedingt etwas ausgemacht, aber das Wetter an diesem Wochenende war kalt, regnerisch und ungemütlich. Das wirklich Schlimme daran ist aber, dass hier ohne Ende Verarschung am Kunden betrieben wird. Wenn ich 95 Euro für ein Ticket zahle, will ich auch, dass ich bekomme, was überall groß angekündigt wird. Es gab definitiv KEINE Zeltbühne. Und das ist Betrug.
Wie auch immer, 16:30, die Newcomer von Billy Talent spielten als erstes auf der dritten Bühne. Man nehme die Energie und den Schreigesang von Refused, die Melodien der Foo Fighters und die Rotzigkeit von Green Day, heraus kommen Billy Talent, allerdings ohne wirklich an die genannten Vorbilder heranzukommen. Dennoch, eine nette Mischung war es schon und man wurde aus der eigenen Lethargie etwas aufgeweckt. Um 17:45 spielten die Ex-Metaller von Paradise Lost, die sich ja mittlerweile eher dem synthiegeprägten Gothic-Pop verschrieben haben und somit Depeche Mode viel näher sind als sie vielleicht zugeben wollen. Trauriger Tiefpunkt einer mäßigen Show war ein furchtbares Cover des Jimmy Sommerville-Klassikers Smalltown Boy. Da konnten auch die Darbietungen einiger ordentlicher Song aus der nun ja wirklich längjährigen Karriere von Paradise Lost nicht mehr helfen. Kann man wohl auch in Zukunft abschreiben.
Da das Programm am Freitag wie schon gesagt an Höhepunkten eher arm war, verzog ich mich zurück ins Zelt und pennte eine Stunde, um mich auf den Auftritt des Alkaline Trio körperlich vorzubereiten. Um 21:15 war es dann soweit und am Zuschauerandrang merkte man auch schon, dass das Trio auch langsam in Deutschland fassen kann. Als Skiba, Adriano und Grant dann mit ihrem Set anfangen wollte, gab´s die erste Panne: Der Bass war nicht zu hören. Also fing man zum zweiten Mal mit This Could Be Love an. Mit We´ve Had Enough und 100 Stories folgten dann zwei weitere Songs vom neuen Good Mourning-Album, von dem auch die meisten Songs des Sets stammten. Schnell zeigte sich jedoch, dass Skiba live nicht wirklich ein atemberaubender Sänger ist und doch so manch ein Problem in der Intonation hatte. Erstaunlicherweise hatte Adriano überhaupt keine Probleme und trug die von ihm gesungenen Songs sicher und souverän vor. Neben den neuen Song wurden auch Klassiker wie Bleeder oder This Is Getting Over You gespielt. Leider kein Radio, aber dafür Queen Of Pain. Alles in allem kein übles Konzert, aber einer überragenden Band wie dem Alk3 nicht wirklich angemessen.
Da ich am Samstag schon sehr früh wieder am Start sein wollte, beschloss ich, mir Placebo nur vom Zeltplatz aus anzuhören und früher schlafenzugehen. Augenzeugenberichten zufolge lieferte das Brian Molko Trio jedenfalls eine überzeugende Show und war ein würdiger Freitags-Headliner.
Der Samstag begann wie schon erwähnt sehr früh: Um 11:00 Uhr begab ich mich zur Bühne 1, auf der OK Go spielen sollten. Die Jungspunde spielten netten Powerpop, der hin und wieder an Weezer erinnerte. Ab und an versuchte man sich lustigerweise jedoch an avantgardistischem Dada-Noise, was sehr unterhaltsam war. Die Positionen an den einzelnen Instrumenten wechselten bei fast jedem Song, der Keyboarder begab sich an den Bass, der Gitarrist spielte auf einmal Tambourine und so weiter und so fort. Und mit Get Over It und Don´t Ask Me hatte die sympathische Band sogar zwei kleine Hits im Gepäck. Nette Show. Auf der zweiten Bühne hatten danach die durchgedrehten Discopunker von Electric Six ihren Auftritt und es waren für diese Uhrzeit (11:30) schon erstaunlich viele Zuschauer aufgestanden. Und die Band spielte auch wirklich eine gute Show, Frontmann Dick Valentine ist ein wahrer Entertainer und hört sich tatsächlich so an wie ein ungemein rockiger Tom Jones-Verschnitt. Bei Hits wie Gay Bar und Danger! High Voltage ging dann auch das Publikum gut mit.
Nach diesem Auftritt begab ich mich dann ganz schnell zur Bühne 1, wo (leider schon um diese Uhrzeit) Cave In ihre Lieder zum Besten gaben. Und diese Show war ein ganz großes "Fuck Off" an alle Leute, die der Band mit ihrem neuen Album Antenna Anbiederung an den Kommerz unterstellen. Denn die Jungs aus Methuen pfiffen auf jegliche Publikumserwartungen und spielten ein ganz besonderes Set: Eröffnet wurde mit dem zehnminütigen Prog-Brocken Seafrost, das zusammen mit Inspire nur eins von zwei gespielten Liedern des aktuellen Albums war. Der Rest war gewagt: Mit Terminal Deity und dem grandiosen Juggernaut wurden zwei echte Hammer aus alten Metalcore-Tagen herausgehauen und das Publikum wusste gar nicht, wie ihm geschah. Bassist Caleb Scofield brüllte gekonnt und die Band zeigte, dass sie immer noch sehr schnell und hart spielen kann. Die Überraschung war geglückt. Kein Anchor, kein Joy Opposites, keine Hits. Ein wenig arrogant war es sicherlich schon, man muss sich das mal vorstellen: Eine hierzulande noch relativ unpopuläre Band hat die Chance, sich mit einem Festivalauftritt einen Namen zu machen, aber was machen die Jungs? Sie spielen nur für sich. Ich fand´s echt gut. Nach dieser sehr kurzweiligen halben Stunde gings dann wieder zurück zur zweiten Bühne, auf der die Pop-Punk-Newcomer der All-American Rejects spielten. Die wohl alle dem amerikanischen Gesetz nach noch minderjährigen Bandmitglieder waren voller Energie und die Spielfreude war ihnen deutlich anzumerken. Und sie konnten mitreißen. Mit allerhand netten, eingängigen Stücken machte die Band gute Laune und bot musikalisch ein einmaliges Kontrastprogramm zu den Metalcore-Bolzen von Cave In. Das Publikum dankte es ihnen mit Applaus.
Es war noch immer erst 13:15, als ich zurück zur ersten Bühne schlenderte, ich wollte mir die Datsuns ansehen. Die Neuseeländer boten eine äußerst solide Rockshow mit einem in hochhackigen Frauenschuhen herumtuckenden Frontmann Dolf und einem wirklich hervorragenden Gitarristen, der einem ein Killerriff nach dem anderen entgegenschleuderte. In ihrer Dreiviertelstunde konnten die Datsuns nicht nur überzeugen, sondern in guten Momenten sogar begeistern, etwa bei der Rockkeule Motherfucker From Hell, der Hymne In Love oder dem arschtretenden Freeze Sucker. Auch ein paar neue Songs wurden gespielt, mich haben die Datsuns jedenfalls voll überzeugt. Viel besser als erwartet.
Etwas ausgepowert ob der energetischen Pogoshow bei den Datsuns schaute ich mir dann The Coral in sitzender Position aus sicherer Entferung an. Sind die jungendlichen Newcomer auf Platte doch sehr schläfrig und für mich über weite Strecken wirklich langweilig, so konnte die Liveshow doch um einiges mehr überzeugen. Druckvoller, zwingender und lauter war die Darbietung und Songs wie Dreaming Of You oder Don´t Think You´re The First sind ja zugegebenermaßen schon auf Platte sehr schön. Gefiel.
Eine der wenigen musikalischen Enttäuschungen boten dann Blackmail. Auf Platte gehören die Koblenzer unbestrittenermaßen zu den Klassenbesten in Sachen deutscher Rock, live dagegen enttäuschten sie ein weiteres Mal. Vielleicht sollte Sänger Aydo einfach mal vor den Auftritten die Finger von den Drogen lassen? Nicht nur, dass die Ansagen dann vielleicht weniger prollig und sinnfrei wären, es würde wahrscheinlich auch dem dünnen Gesang zugute kommen, denn irgendwie lag der gute bei Songs wie Ken I Die oder Same Sane ziemlich neben der Spur. Nee, blieb wirklich weit hinter den Erwartungen zurück.
Gute Laune verbreiten wollten anschließend auf der zweiten Bühne die Skapunker von Reel Big Fish. Es war schon ziemlich voll auf der Bühne als ich von Blackmail kam und von weit hinten konnte der Auftritt leider nicht so gut wirken, vor allem auch, da einem die toll mitten vor der Bühne platzierten Stände eines Getränkeherstellers die Sicht versperrten. Unterhaltsam wars trotzdem und die Leute weiter vorne hatten sich ihren Spaß. Zum Schluss gab es wie erwartet das A-HA Cover Take On Me. Anschließend spielten Sparta auf der ersten Bühne. Ich war besonders gespannt wie sich die Band schlagen würde, da mit The Mars Volta am kommenden Tag die andere Band aus der Asche von At The Drive-In das Terremoto beehren würde. Wie man weiß, schlagen Sparta ja im Gegensatz zu The Mars Volta eine eher geradlinige, schnörkellose, rockigere Richtung ein, die mehr dem gleicht, was At The Drive-In ursprünglich spielten. In der kommenden Dreiviertelstunde jedenfalls wurde ordentlich gerockt, mit Air, Mye oder Assemble The Empire haben Sparta ja auch einige wirklich gute Songs in petto, die nur noch vom alles überstrahlenden Cut Your Ribbon getoppt wurden. Bemerkenswert noch, dass keinerlei Bemerkungen in Richtung Mars Volta gemacht wurden und ein Song dem verstorbenen Jeremy Ward gewidmet wurde, der ja nicht nur Soundmanipulator bei The Mars Volta sondern auch pikanterweise der Cousin von Sparta-Sänger/Gitarrist Jim Ward war. Nach dem Auftritt war ich jedenfalls sehr zufrieden.
Da ich nach Sparta einen wahnsinnigen Hunger bekommen hatte und nicht die völlig überteuerten Preise an den Essensständen bezahlen wollte (eine kleine Pommes ohne Majo/Ketchup für 2,50 Euro, ein kleiner Pott Nudeln 4 Euro !), ging ich den langen Weg zurück zum Zelt und mahlzeitete. Man musste sich ja für das anstrengende Abend-/Nachtprogramm stärken, aber dazu später mehr.
Pünktlich zum Aufritt der deutschen Indie-Helden von Slut auf der kleinen dritten Bühne war ich zurück auf dem Festivalgelände und konnte einem der besten Konzerte des gesamten Terremotos beiwohnen. Slut schaffen es im Gegensatz zu vielen anderen Bands noch, mich mit Übersongs wie Cloudy Day oder Hope wirklich emotional zu berühren. Großartig. Und obendrein sympathisch. Reminder, Universal, Blow Up...die Liste der genialen gespielten Songs ist lang, zu lang für diesen kleinen Bericht. Und Christian Neuburger flüstert nicht mehr ins Mikrofon, er singt, er singt laut. Großartiger Auftritt, danke dafür.
Nach dem Aufritt einer richtigen Band wie Slut konnte man über eine Narrentruppe wie The Rasmus nur lachen. Ich sah mir die finnischen Spacken gottlob nur aus der Entferung an, konnte aber immer noch gut lachen. Dirty Boygroup goes Rockfestival. Nur ärgerlich, dass eine solche Band dann den richtigen Bands die guten Spielzeiten am Abend wegnimmt.
Drücken voll wurde es vor dem Aufritt der Foo Fighers. Dave Grohl und Co ließen sich auch nicht lumpen und spielten ein äußerst souveränes Set, das nur aus Hits bestand. Kein Wunder, mittlerweile haben die Foos ja auch schon einige gute Songs angesammelt. Interessant war, dass man aber auch noch Zeit dafür fand, ein paar kleinere Instrumental-Jams zwischen den Songs einzubauen. Die Foo Fighters sind wirklich eine hervorragende Live-Band, bei der aber äußerst schade ist, sie nie wieder im kleinen Kreis erleben zu können. Das hier war eine Massenveranstaltung, bei der man froh sein konnte, einen Hemdszimpfel von Nate Mendels Hemd erkennen zu können. In der Pause zwischen den Foo Fighers und den Headlinern des Samstags, der besten (Berliner) Band der Welt, den Ärzten, lauschte ich nebenan für kurze Zeit den Klängen der alteingesessenen Britpopper von Suede. Nicht nur ich wunderte mich wohl, dass den Briten eine derart hohe Position im Line-Up innehatten, aber das was ich hörte, überzeugte. Brett Anderson und seiner Truppe bei Songs wie Electricity zuzuhören, machte Spaß, aber dafür blieb wenig Zeit, denn Die Ärzte waren schon im Anmarsch.
Nun ja, was soll man zu einer Live-Show der Ärzte noch viel erzählen. Es gibt wohl keine andere Band in Deutschland, die eine so unterhaltsame Bühnenshow liefert und dabei auch noch gute Songs spielt. Belafarinrod verstehen sich blind auf der Bühne und mal ehrlich, wie viele Hits und Hymnen haben die Ärzte eigentlich? Das kann auch ein vierhändiger Mensch wohl kaum an den Fingern abzählen. Die Ärzte waren natürlich ein würdiger Headliner.
Nach all der guten Musik konnte man zeitweise fast die Desorganisation vergessen, die alldem voranging. Doch, hey, nach der Musik ging es munter weiter mit der Idiotie!
Auch hier mögen man sich das bitte wieder bildlich vorstellen: Mehrere Zehntausend Fans drängen nach dem Ärzte-Konzert zu ihren Zelten. Es gibt genau EINEN Weg zum Campingplatz, der wohl kaum breiter ist als 10 bis 15m. Es ist unheimlich eng, man tritt sich gegenseitig auf die Füße und wenn jetzt auch nur einer aggressiv wird und eine Schlägerei anfängt, bricht die Massenpanik aus. Security? Fehlanzeige. Nur ein Polizeitauto, dass durch diese Menge durchfahren will (!!). Der Veranstalter hatte augenscheinlich wirklich an gar nichts gedacht und wirklich glück, dass hier nichts schlimmes passiert ist. Nach geschlagenen 1 1/2 Stunden waren wir dann endlich zurück an unserem Zelt und kippten uns die letzten Wodka-Reserven mit Kirschsaft runter. Gute Nacht.


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Verfasst am: 02. 09 2003, 17:55

Der Sonntag begann wiederum recht früh, wir packten schonmal unser Zelt zusammen und brachten alles zum Auto. Ich konnte gerade noch der letzten Viertelstunde der Caesars lauschen, die mit ihrem gefälligen, leicht retrolastigen Rocksound und Liedern wie Sort It Out oder Jerk It Out und ganz in Lederklamotten gehüllt eine nette Show boten. Danach war dann schon um 12:00 mittags Zeit für die erste Prise Metalcore, die einen so richtig wachrütteln sollte: Poison The Well rockten die dritte Bühne gnadenlos runter und waren so laut, dass ich es dreimal bereute, keine Ohrstöpsel dabeizuhaben. Die Band war sehr motiviert, gut aufgelegt und kam sympathisch rüber, musikalisch blieben ebenfalls keine Wünsche offen. Frontbrüller Jeffrey bewies in den melodischeren Parts, dass er auch eine sehr annehmbare Singstimme hat und die Mischung aus purer Härte und sanfterer Melodie saß. Schade, dass es nach einer halben Stunde schon wieder vorbei war.
Eher aus Zeitvertreib denn aus Interesse begab ich mich dann zur zweiten Bühne, um der Darbietung einer "Band" namens The Polyphonic Spree beizuwohnen. Und erst fasste ich mir an den sowieso schon von Kopfschmerzen geplagten Kopf und fragte mich, warum zur Hölle ich mir diesen Mist nur angucken wollte. Zwanzig Menschen stehen auf der Bühne, allesamt in weiße Roben gehüllt und somit das äußere Bild einer Sekte bietend. 5 tanzen nur und springen wild herum, verschiedenste Instrumente wie zum Beispiel einer Harfe werden bedient, alle auf der Bühne stehenden Personen haben diesen seltsam grinsenden Gesichtsausdruck, den man von Scientology-Mitgliedern oder Kiffern kennt. Ihnen voran steht ein noch verwirrter dreinblickender langhaariger Typ, der frisch den 70ern entsprungen scheint, singt und mit dem Finger immer wieder in Richtung Himmel zeigt und auch irgendetwas von dem Himmel, den Sternen und der Sonne zu singen scheint. Musikalisch ist das ganze äußerst pompös, etwas gospelig und erinnert an die Flaming Lips. Das wirklich überraschende daran: Es funktioniert. Irgendwie finde ich das gut. Auch das Publikum fährt nach anfänglichem Zögern total auf den freakigen Prediger und seine Schar ab, lacht, tanzt und ist bester Laune. Sicherlich der sonderbarste Auftritt des ganzen Terremotos.
Konventioneller, aber nicht minder gut gingen dann die Emopopper von Saves The Day auf der dritten Bühne zu Werke. Die wirklich äußerst jugendlich wirkende Band (den Sänger würde man wohl in keine Kneipe reinlassen) wartete vor allem mit Songs ihres Erfolgsalbums Stay What You Are auf, die trotz oder gerade wegen des weinerlichen Gesangs funktionierten. Jukebox Breakdown oder All I´m Losing Is Me markierten die Highlights des Sets, neben einigen eingestreuten Songs von Through Being Cool wurden auch ein paar Songs des kommenden AlbumsIn Reverie dargeboten, die aber weniger überzeugen konnten und bei denen nicht so recht Stimmung aufkam. Woran das lag weiß ich selber nicht, aber ich zweifle daran, dass dieses Album genau so gut wird wie sein Vorgänger. Zum Schluss wurde dann At Your Funeral gespielt, bei dem dann auch endlich das Publikum etwas mitging. Ordentlicher Gig.
Um 14:45 sollte dann mit The Mars Volta die zweite Band mit Ex-At The Drive-In-Mitgliedern an diesem Wochenden ihre Songs präsentieren. Der Publikumszuspruch war bei The Mars Volta übrigens viel höher als noch bei Sparta, und das, obwohl die Musik von The Mars Volta doch sehr viel weniger massentauglich ist als die der Kollegen. Nun ja, es überrascht nicht, dass es im Verlaufe des Mars Volta-Sets immer mehr Zuschauer vorzogen, zu gehen, da ihnen das Treiben auf der Bühne einfach zu schräg, unzusammenhängend und unnachvollziehbar war. Doch es überraschte mich, dass auch ich den Gig von The Mars Volta ziemlich mies fand. Seien wir mal ehrlich: Das war über alle Maßen arrogant, einfach nur widerliche Selbstbeweihräucherung. Man hörte drei Songs in 45 Minuten (soweit man das nachvollziehen konnte) und ellenlange Wiederholungen von einzelnen Songfragmenten. Das könnte alles interessant, erfrischend und neu sein. All diese Attribute treffen ja auf De-Loused At The Comatorium auch zu. Aber diese ermüdende musikalische Selbstbefriedigung, dieses penetrante Herumgewichse auf der Bühne braucht keiner. Kann sein, dass die Musiker Spaß daran haben, dass das Publikum keinen Spaß hat. Schön für sie, sollen sie das doch demnächst bitte allein in ihre Proberaum machen. Sehr enttäuschend.
Alles andere als enttäuschend, sondern absolut top waren dann Boysetsfire. Es waren eine Menge Leute gekommen, um die Emocore/Hardcore/Wasauchimmer-Helden zu sehen und sie alle wurden nicht enttäuscht. Eröffnet wurde mit dem harten Release The Dogs, es folgten alte und neue Hits wie Last Year´s Nest, Cavity, Eviction Article oder After The Eulogy, und auch der beste BSF-Song, My Life In The Knife Trade, wurde zum Besten gegeben. Zwischendurch in den Ansagen gab es politische Statements der intelligenteren Sorte, keine platten Statementes, platte Statements wie "Fuck George Bush" wurden sogar angeprangert. Spätestens als dann der All-Time-Klassiker Rookie ertönte, wurde klar: An diese Band darf man noch immer glauben, auch nach einem nicht ganz so starken Album wie Tomorrow Come Today. Live haben Boysetsfire auf jeden Fall nicht an Biss verloren. Ganz stark.
Dann stand ich vor einer wirklich schwierigen Entscheidung? Deathpunk von Turbonegro oder Melodycore von Lagwagon. Ich entschied mich einfach für beides und schaute mir erst eine Viertelstunde von Lagwagon an, die sich in sehr guter Verfassung präsentierten. Joey Cape knödelte wie eh und je und das reichlich vorhandene Publikum dankte der Band ihre gute Show mit ordentlichem Pogo. Schnell befreite ich mich dann aus dem springenden Mob, um mir noch ein klein bisschen Turbonegro auf der Bühne eins anschauen zu können. Die maskierten Männer lieferten eine Show der unterhaltsamsten Art und Weise mit blöd-doofen bis witzigen Ansagen und einer Menge Hits wie Get It On, D.I.B. oder natürlich dem abschließenden I Got Erection. Gerade dieses Lied mutierte dabei zum Lied des Festivals, denn am gesamten Wochenende vergang nicht eine Stunde, in der man nicht einen Besoffenen "wooohooohoo, i got erection" gröhlen hörte. Leider hatten Turbonegro auch mit Sell Your Body (To The Night) einen richtig miesen Song in ihrem Set, bei dem richtig auffiel, dass Turbonegro eigentlich gar nicht so weit von Stadionrock der Marke Bon Jovi entfernt sind. Hoffentlich lassen sie das in Zukunft lieber.
Schon nach Turbonegro war ich körperlich und geistig völlig bedient und total am Ende, wollte mir aber das noch folgende nicht entgehen lassen:
Dass die Show von Less Than Jake eine sichere, stimmungsvolle Skapunk-Angelegenheit wird, war ja vorher schon klar. Natürlich wurde wieder ein Circle Pit mobilisiert und die Meute fands toll und Magnetic North zum Beispiel ist ja auch ein Spitzensong. Wer sich dann noch über die zeitgleich auf der ersten Bühne spielenden Limp Bizkit lustig macht, kriegt von mir keine Innovations-, aber Sympathiepunkte. Souveräne Show einer Band, die live doppelt so gut ist wie auf Platte.
Auf der zweiten Bühne gab danach der alte Freak Beck sein volkstümliches Liedgut zum Besten, leider erhaschte ich nur eine knappe Viertelstunde des Sets, die jedoch zeigte, was für ein Genie der gute Beck Hansen ist. Die ruhigen Songs des letzten Albums Sea Change, aber auch The New Pollution, Sexxlaws und natürlich Loser: Schön, diese Songs mal live zu sehen. Und wenn sich die anderen auf der Bühne stehenden Musiker nicht komplett umgestylt hat, glaube ich außerdem, dass der gute Beck jetzt eine neue Backingband hat.
Als allerletzte Band des Festivals schaute ich mir dann den Gig von Pennywise an. Und mannomann, Boysetsfire hatten recht. Sänger Jim "glänzte" mit prolligen Ansagen wie "Yeeeeah, George Bush´s a real fuckin´ asshole, ya know? We hate that fucker!". Diese peinlichen Sprüche nahmen einem fast den ganzen Spaß an der Show, denn auch wenn Pennywise sichere Hits wie Same Old Story, Can´t Believe It, oder Coverversionen von Ramones- und Nirvana-Songs spielten, es blieb immer dieser Hintergrundgedanke, dass das irgendwie Idioten sind, die da auf der Bühne stehen. Naja, am Ende drang die Bro Hymn durch tausende von Zuschauerkehlen. Da wir dann auf die letzte Viertelstunde von Pennywise verzichteten und auch schnell an Linkin Park vorbeirannten, kamen wir auch schnell vom Festivalgelände weg und umgingen jegliche Staus.

Fazit: Auch wenn die Bands und die Musik voll in Ordnung waren, so kann man doch für das diesjährige Terremoto insgesamt kein positives Fazit ziehen. Ich komme mir als Festivalbesucher jedenfalls vom Veranstalter über alle Maßen beschissen vor. So muss man sich bei einer derart desaströsen Fehlorganisation auch nicht wundern, wenn einige durch die herrschenden Zustände sicherlich noch aufgestachelten Deppen ein Zelt anzünden und Leuchtraketen auf die an diesem Wochenende auf dem Flugplatz startenden Flugzeuge feuern. Das soll hier in keinster Weise glorifiziert werden, aber letzten Endes verläuft doch irgendwie alles nach dem Prinzip Ursache und Wirkung, oder nicht?

PS: Falls ich jetzt irgendeinen der zahlreichen Mängel des Terremoto-Festivals übersehen habe, verzeiht mir. Es waren einfach zuviele.

PPS:: Hätte fast vergessen zu erwähnen, dass uns Freitag abends noch zwei besoffene Gestalten namens Steffen und Bastian begegnet sind und um einen Zeltplatz bei uns gebettelt haben ;-)


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Verfasst am: 02. 09 2003, 22:48

tut mir leid. wieso beschimpft the rasmus in so einem beitrag als spacken.
türlich sind es groove trottel. aber schreibt man sowas in eine rezi? wo ist die ojektivität. ich will garnicht weiter lesen.
wieso hast du mogwai dir nich angeschaut? hab ich heute schlechte laune? wieso hast du sie nich gesehen? polyphonic spree. was für eine abnd man. bin ich bekloppt heute?
respekt vor der menge des textes.cheers.
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Josip Offline
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Verfasst am: 02. 09 2003, 23:04

Quote (bass:t @ 02. Sep. 2003, 22:48)
tut mir leid. wieso beschimpft the rasmus in so einem beitrag als spacken.

ja, das find ich auch unfair. zwar hab ich noch keinen kennengelernt, der die band mag, aber ich find's nicht nett, wenn man eine band, die schon seit jahren dabei ist und nun enldihc den durchbruch geschafft hat, andauernd zu degradieren. wie vielleicht shcon einige gehört haben, haben irgendwelche primitiven volltrottel die band beim two days a week-festival (mein bericht folgt bald) solange mit vollen bechern und essen beworfen, bis diese ihr set abbrechen musste. wenn sowas einer extrem-prolo-band wie limp bizkit, die sowas ja auch leicht provoziert passiert, fänd ich das zwar auch nicht in ordnung, aber es würd mir nicht viel ausmachen. aber nachdem ich einige interviews mit the rasmus im tv gesehen hab, muss ich doch sagen, dass die ziemlich nett und bescheiden herüberkommen...und die dauernde disserei nicht verdient haben...ich mag die musik der band immer noch absolut gar nicht. aber da hack ich lieber auf gecasteten bands oÄ herum, bevor ich the rasmus dauernd niedermache...
war jetzt nicht persönlich auf dich bezogen, edko, ich musste das nur mal loswerden ;-) ansonsten netter bericht, hat mich wie schon mal erwähnt sehr ans frequency erinntert...bin gespannt, wie sich das ehemalige bizarre entwickeln wird...


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Verfasst am: 02. 09 2003, 23:45

@edko: dieser richtig miese titel von turbonegro ist ja btw neue single, gerade be FaFo gesehen...
nur so
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Verfasst am: 03. 09 2003, 00:45

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es blieb immer dieser Hintergrundgedanke, dass dAS irgendwie Idioten sind, die da auf der Bühne stehen

:angry:
den spruch hättest du dir auch sparen können..
am ende stimmt es ja schon das bush ein bastard ist...


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Josip Offline
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Verfasst am: 03. 09 2003, 01:29

Quote (Nillemann @ 03. Sep. 2003, 00:45)
SQL
es blieb immer dieser Hintergrundgedanke, dass dAS irgendwie Idioten sind, die da auf der Bühne stehen

:angry:
den spruch hättest du dir auch sparen können..
am ende stimmt es ja schon das bush ein bastard ist...

tja, das stimmt schon. aber im grunde teile ich edkos meinung. ok, ich würde die band nicht als idioten bezeichnen, weil sie im endeffekt wahrscheinlcih alles gut meinen (man beachte jedoch: das gegenteil von "gut" ist "gut gemeint", hehe), aber gerade bei pw fällt mir immer eine gewisse heuchelei auf...ich meine, wenn man sich beim tdaw als "politische band" ankündigen lässt, frag ich mich auch, was das soll. ich mochte pw bis straight ahead wirklcih sehr, aber was danach kam, war irgendwie billige hascherei...wenn ich zB in wiesen ca. 8000 leute "fuck authority" brüllen höre, denk ich mir auch meinen teil...

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Verfasst am: 03. 09 2003, 09:12

Also Saves the Day fand ich live so schlecht, das gibt`s gar nicht, und die All American Rejects sind alle so 22, also nix mit minderjährig :p
Ansonsten ging`s mir bei Polyphonic Spree genau umgekehrt, ich fand sie zu Beginn lustig, und irgendwann unglaublich nervig. Naja. schade, dass ichd ioch nur einmal kurz im Suff gesehen habe. naja denn halt bis nächstes jahr.


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Verfasst am: 03. 09 2003, 11:28

Also:

Ersteinmal zu The Rasmus:
Ich habe ja nichts persönlich gegen die Band, aber wenn man sieht, dass wirklich unbestreitbar hochklassigere und innovativere Bands, die ebenfalls schon seit einigen Jahren dabei sind, einen Slot um 12:00 bekommen, frage ich mich doch, warum eine (in Deutschland zumindest eindeutig) Newcomerband wie The Rasmus einen so späten Slot bekommt?

@Basst: Eine Rezension hat mit Objektivität nichts zu tun. Etwas subjektiveres kann ich mir eigentlich im Moment gar nicht vorstellen. Mogwai habe ich mir wie gesagt nicht angeschaut, weil ich beim Alkaline Trio noch Power haben wollte. Außerdem hatte ich keine Ohrenstöpsel dabei und bei Mogwai kann das wohl wirklich bleibende körperliche Schäden hinterlassen ;-)

@Josip: Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn irgendwelche Trottel The Rasmus mit Gegenständen bewerfen. Aber vielleicht sollte man sich als Band auch mal denken, ob man in ein Festival hineinpasst? Das war, wie ich finde, bei The Rasmus nicht der Fall.

@Sven: Umso schlimmer.

@Nillemann: Es war einfach so, dass sich Pennwise dabei offensichtlich gar nichts gedacht haben. Das war ein Spruch wie "Throw yer hands in the air" bei nem Rap-Konzert. Das ist völlig abgelutscht und hat an Bedeutung verloren. NATÜRLICH ist George Bush eine Gefahr für uns alle und ich bin mir auch sicher, dass der Mann nicht der hellste ist. Aber helfen uns da bitte Sprüche wie "Fuck George Bush" ? Ich denke doch nicht...Und wenn Pennywise das echt nur machen, weil´s gerade cool ist, finde ich das ziemlich arm. Das ist nämlich nicht mehr als blödes Parolenschwingen, genauso wie "Fuck Authority". Sicher, tausende von kleinen Möchtegernpunks fühlen sich sicher ganz groß, wenn sie alles und jedem ein "Fuck" an den Hals werfen können, aber für mich sieht politische Information doch anders aus.

@Bastian: Echt, Saves The Day fandste schlecht? Magste die denn auf Platte überhaupt?
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Steffen Offline
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Verfasst am: 03. 09 2003, 11:40

ich fand saves the day auch schlecht, und es war eine der bands, auf die ich mich am meisten gefreut hab. die rejects klingen auf platte ähnlich wie saves the day auf stay what you are, aber zwischen den liveshows lagen welten.

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Verfasst am: 03. 09 2003, 11:40

im übrigen: die boysetsfire-ansagen waren nahezu die gleichen wie beim berlinova, und ich denke, dass das morgen hier auch nich anders sein wird.

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Verfasst am: 03. 09 2003, 11:43

Naja, wenn BSF Ansagen wiederholen, ist das vielleicht schwach, die Aussagen stimmen aber dennoch und sind Wiederholungen auch wert.
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in bremen letztes jahr kamen sie aber auch (erwartungsgemäß) mit fuck bush-kommentare....nur soviel dazu

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pennywise waren aber auch vor george bush schon eine politische band. das machen die nich, weils gerade "cool" ist. trotzdem is so parolengedresche nur dumme unterhaltung. mit politik machen hat das natürlich nix zu tun. ich fand "fuck authority" auch schon immer ziemlich flach und aussagelos.

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Josip Offline
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Verfasst am: 03. 09 2003, 14:54

Quote (skaninchen @ 03. Sep. 2003, 12:31)
pennywise waren aber auch vor george bush schon eine politische band. das machen die nich, weils gerade "cool" ist.

naja...wie gesagt, ich mochte pw bis straight ahead sehr, aber als politische band hab ich sie nie gesehen, eher als band, die "alltägliche" probleme thematisiert...wie auch immer...

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Verfasst am: 03. 09 2003, 15:19

Ja stimmt schon das " Fuck Bush" echt schon sehr ausgelatscht ist aber nach der nächsten us wahl hat sich das eh erlediegt... Also ich finde das bands auch nicht viel politische informationen oder politik in 60 minuten machen können. Dazu sind da eher zeitungen oder das internet besser geignet.
@bsf: sind zwar immer die gleichen ansagen aber mit überzeugung vorgebracht, das find ich schon ok.


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Verfasst am: 03. 09 2003, 16:33

naja ob sich das nach der nächsten wahl erledigt hat steht noch in den sternen. meinst du er wird nicht wiedergewählt? da wär ich mir nicht zu sicher. zur not manipuliert er auch die nächste wahl. ausserdem sind andere US-Präsidenten kaum besser, gerade was Aussenpolitik angeht. Geroge Bush hat nur ein zu großes Maul. Clinton hat auch 8 Jahre lang Militärbasen im Irak bombadiert und keinen hat's gestört.

ich denke schon, dass bands mehr als nur unterhaltungswert haben können. wenn man auf den platten texte mit hintergrund hat (sei es politischer, sozialkritischer oder persönlicher natur), dann sollte man das auch live rüberbringen können und nich nur seinen kram runterdüdeln. erstens kann man damit leute zum denken anregen, zweitens hebt man sich (gerade als punkband) von den ganzen stumpfen Spaß-gute-laune-bands ab. ob man sich davon abheben möchte ist natürlich die nächste frage, aber ich finde es ziemlich arm nur für "gute laune" und nix anderes zu stehen. das ist pop in reinkultur.
ich war übringens nie pennywise-fan, nur so nebenbei


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malte
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Verfasst am: 03. 09 2003, 20:44

moin...wollte nur sagen, dass ich bei mogwai ganz vorne vor der box ohne ohrstöpsel stand und bis jetzt keine bleibenden schäden davon getragen habe.
war meiner meinung nach n schöner auftritt, aber wenigstens ein paar kommentare außer "thank you" hätten vielleicht geholfen, die zum teil etwas verwirrten fans etwas zu überzeugen.
und jetzt noch was zu den foo fighters:
eine komplette fehlorganisation bestand auch darin, dass die securities doppelt so viele leute vor dem wellenbrecher rein gelassen haben, als das eine halbwegs vernünftige toleranzgrenze erlaubt hätte...die quittung dafür haben sie mit einem gefährlichen massensturz bekommen, der noch vor beginn des auftritts vollzogen hat und sicherlich nicht wenigen menschen schmerhafte wunden zugefügt hat.

und wenn ich hier schon mal was schreib, kann ich auch gleich weiter machen:
um ehrlich zu sein (bitte mir nicht böse sein) habe ich von dem ganzen chaos nicht viel mitbekommen, was sicherlich daran lag, dass wir:
a) nachts um halb 4 angekommen sind
und b) einen vw-bus hatten, in dem wir schlafen konnten.
jedenfalls hat auf dem wohnmobilplatz alles recht gut geklappt, außer dass natürlich viel zu wenige dixies vorhanden waren... ich war froh, dass ich kein mädchen bin
und der weg vom CP zum festival waren zwar niemals 800 meter (könnte hinkommen mit der luftlinie), aber 20 minuten sind wir auf der straße nicht gelaufen...wenn man sich beeilt hat, war man in 10 minuten dort...ändert aber auch nicht viel...

so weit so gut
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Bastian Offline
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Verfasst am: 04. 09 2003, 15:04

Ich schließe mich Steffens erster Aussage an.

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Verfasst am: 05. 09 2003, 13:20

1. EdKo:
Sag mal, hast Du Dir AFI etwa nicht angesehn??!! Hätte sich gelohnt, die Show war genial. Irgendwas zwischen lächerlich, gruselig, cool und einfach geil! Vorallem weil mich Davey Havok so an die Sängerin von "Within Temptation" erinnert :D

2. Zum Thema BSF:
Warum sollte Nathan denn bei jedem Konzert ne andere Ansage machen?! Sowas ist doch gar nicht möglich bei den vielen Tourstops.....oder soll er sich etwa aufschreiben, was er wann und wo gesagt hat, dass er es das nächste Mal auch ja anders formuliert?:rock: Nich wirklich, oder ;)?!

Außerdem wollte ich noch anmerken, dass BSF beim Terremoto quasi die einzigste Band war, die eine Zugabe geben durfte! Insgesamt für mich neben den FooFighters die beste Darbietung beim Terremoto! Auch wenn der nette Sänger Nathan nach dem Konzert unten im Graben bei den Zuschauern nicht mehr als tausend Mal "Thank you" sagen konnte und Tussies umarmt hat (mich nicht, oh weia :)! )...naja, ist ja auch nur ein Mann :cool:
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Bastian Offline
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Verfasst am: 05. 09 2003, 13:35

Beste Darbietung? Sorry, aber warst du bei less than jakle mit dabei, wo die das gesamte Publikum zur riesen CirclePit zum Soundtower gejagt haben?? DAS war für mich die beste Performance des Festivals.

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Verfasst am: 05. 09 2003, 14:06

Les mal genau: " ...für MICH..."!
Mir gings weniger um die Performance als um die Stimmung und die emotionale Lage der Band sowie dem Publikum. BSF ist einfach eine Berreicherung.

...P.S.: Und Less Than Jake hab ich nicht gesehn.... ;)
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Patrick Offline
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Verfasst am: 05. 09 2003, 17:28

@hannah:
Nee, AFI habe ich mir nicht angeguckt, weil ich mir die Energie an diesem Tag für andere (meiner Meinung nach auch interessantere) Bands sparen wollte. Und irgendwann muss man ja auch Mittagessen und das habe ich halt gemacht, als AFI auf der Bühne standen  :;):

@beste Darbietung des Festivals:
Da ist ja vollkommen klar, dass das ne reine Geschmacksfrage ist. Less Than Jake haben ihre Sache schon gut gemacht und waren nett anzusehen, aber ich bin kein Riesen-Skapunk-Fan und fand deswegen auch Boysetsfire "besser". Aber jedem seine Meinung, wa?


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Sven Offline
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Verfasst am: 05. 09 2003, 20:34

Tag #1
Gut, es geht also los. Denke ich. Auf meine Mitfahrer zu warten ist aber auch nicht schlecht. 10 Minuten. 20 Minuten. 45 Minuten. Verdammt wo bleiben die? Ah, auch schon da, los gehts. Die 4 Stunden Fahrt überspringen wir mal, nicht weiter interessant. Ausser vielleicht: Essen (Hinfahrt, leider falsche Richtung) und Duisburg (Rückfahrt, so ca. eine Stunde nach örtlichem Burger King gesucht) sind zwei hässliche Städte. Ok weiter, lokalem Aldi einen Besuch abstatten (hier Aldi Süd?) und in die Schlange für den Campingplatz einreihen. Sich von einer überaus freundlichen  Dame einweisen lassen und Zelt aufbauen. Regen, viel Regen, toll (glücklicherweise hielt das Wetter das restliche Wochenende aber. Kleine Schauer, mehr nicht).
Ok, Mogwai hab ich verpasst weil wir uns erstmal Bändchen und Müllsack besorgen müssen. Anfängerfehler, kann man nichts machen.
Wir laufen also dann die 20 Minuten zum Festivalgelände und kommen noch halbwegs rechtzeitig zu The Streets, die, wieviele andere Bands, hier ihren letzten Festival Gig spielen. Mike Skinner und Band begeistern mit Songs wie "Stay Positive", "Sharp Darts" und natürlich "Don't Mug Yourself"; eine netter Lichtshow gits auch. Lag vielleicht auch daran, dass es schon dunkler wurde...
HIM lassen wir heute lieber aus, rüber zu Alkaline Trio. Diese spielen auf der 3rd Stage, fast schon versteckt, hinter den Dixies. Mir gefielen insbesondere die Sachen die ich kannte (soweit nicht viel, leider): "We've Had Enough", "Private Eye" (speziell für Deutschland) und xxx. Keine Chance für Sum 41, die gegen Placebo ranmüssen. Jene bieten allen noch Dagebliebenen eine energiegeladene Show mit stimmigen Lichteffekten. Viele Songs vom neuen Album "Sleeping With Ghosts" werden gespielt. Mein Glück, denn die kenne ich zumindest alle. Wir Experten halten dagegen "Without You I'm Nothing" für "Special K" in langsam. Ha ha. Einziges Manko war der Bass, der hier und auch später bei anderes Bands, glaube ich, richtig dröhnte. Nach 2 - kalkulierten - Zugaben ist Schluss; es fängt an zu regnen, nicht zu früh.
Tag #2
Kein Regen mehr sondern happy Sonnenschein, also bitte.
Den Anfang machen Ok Go, die jetzt weniger pop wirken als man durch die Single "Get Over It" (wird natürlich auch gespielt) angenommen hatte. Da wurde wohl jemand unterschätzt.
Electric Six wecken dann wohl noch den letzten auf dem Festivalgelände Eingeschlafenen mit ihrer wilden Mischung aus Entertainment, Rock 'n' Roll und Grössenwahn auf. So wird man dann auch zu Recht abgefeiert.
Cave In klingen, wie auch All American Rejects und The Coral und The Datsuns okay, soweit man das aus 500 Meter Distanz so pauschal sagen kann.
Kashmir legen mit "Surfing The Warm Industry", das inzwischen auch jeder kennen dürfte los, und mit (mehr) rockenden Songs nach. Gefiel mir wirklich.
Von Blackmail bekomme ich zumindest noch ihren Burner "It Could Be Yours" mit während ich Schlange stehe, um reinzukommen. Dann aber sofort rüber zu Hot Hot Heat, die ich unbedingt sehen wollte. Jetzt bleiben mir 10 Minuten aka 2 Songs. Scheisse, das wäre mit einem ernstgemeinten Shuttle Service vielleicht nicht passiert. So musste ich zum Zelt, hm, rennen, schnell was essen, um dann wieder zurück, hm, zu rennen. "Bandages" darf ich noch hören, so gnädig ist man.
Reel Big Fish machen ganz nette Musik, sag ich mal. Sparta hingegen rocken ziemlich, auch wenn ich fast keinen Song kenne. "Cataract" kenne ich und der wurde, glaube ich, auch gespielt. Überzeugender Auftritt, das müssen The Mars Volta erstmal toppen. Feeder sehe ich eine halbe Stunde, dann muss ich rüber zum Zelt, was nun mal nicht in 5 Minuten geht. Auch hier gilt: Ich höre (noch) was ich kenne, wie ist egal.
Ich will Slut, die andern wollen Staind. Unfassbar. Slut aus Ingolstadt sind erwartungsgemäss geil, wer hat was anderes erwartet. Der Bass kommt schön, Gesang ist das auch, und die Songs rocken nun mal. Man schmeichelt dem Publikum und Zugaben werden auch gespielt. Staind: selber schuld.
Ok, jetzt The Rasmus, aber ohne mich. Wir sehen uns lieber (oder auch nicht) nach guten Plätzen für die Helden des Abends, die Foo Fighters um. Hier, und später noch schlimmer bei Die Ärzte, die einen Slot später spielen, scheinen sie alle sehen zu wollen. Was  FF da machen, machen sie mir jahrelanger Routine, aber wie das rockt ist schon beeindruckend. "All My Life" als Opener und die Menge geht sofort mit, so muss das sein. Irgendwann seh ich sogar was, die Lichtshow lässt, wie der Auftritt, keine Wünsche offen. 15 Minuten "Stacked Actors" hätte vielleicht nicht sein müssen, aber was solls. Sonst wurde (fast) alles gespielt was nötig war um alle zum Ausflippen zu bringen, "I'll Stick Around" hat vielleicht gefehlt. Übrigens meinen immerzu alle mitklatschen zu müssen, was manchmal, erst recht wenn der Sänger dazu auffordert, ja ok ist, aber nicht immer sein muss. So hatte ich manchmal das Gefühl dass die Band den Rhytmus ändert damit die Menge den Faden verliert. so kann mans auch machen. Zugaben gab es keine (klar, brauchen ja die Stunde für den Soundcheck..).
Ich dann rüber zu Suede. "Animal Nitrate" gehört, danke, mehr will ich eigentlich gar nicht, noch eine halbe Stunde lang.
Kontrastprogramm zu den Foo Fighters: Blumfeld. Eine schon heimelige Athmosphäre herrscht hier (schliesslich muss man im eher kleinen Kreis gegen die Spassfraktion aus Berlin ran) und lässt schnell die Kälte vergessen. Distelmeyer kommt sehr sympathisch rüber und wenn man seine Text (ob brechtigt oder nicht) pseudo und die Botschaften für Allgemeinplätze hält, reisst das live nun mal mit. Besonders "Die Diktatur Der Angepassten"; alle singen (shouten?) mit, passende Lichtuntermalung...

verdammt, verdammt, der ganze rest weg. also hier nochmal in kurz:

Tag #3
Der Tag bringt mit The Raveonettes gleich ein Highlight überhaupt für mich. Die ganzen geilen Sachen von der Whip It On EP werden gespielt, inklusive "Attack Of The Ghost Rhiders" und, ganz wichtig, "Do You Believe Her", einem der besten Stücke überhaupt. Sharin Foo bedankt sich immer artig nach jedem Stück, als sei ihr der ganze Applaus ein bisschen peinlich, während sich Sune Rose Wagner zumindest abschliessend bedankt. Von angeblicher Arroganz war da nichts zu spüren. Schade und richtig ärgerlich war für mich nur, dass ich den Weg vom Zeltplatz zum Signierstand renne und dannn eine Minute zu spät zur Signierstunde komme. Die hat dann ganze 7 Minuten gedauert. Scheisse. Ok, The Polyphonic Spree wirken zunächst wie ein leicht durchgeknallter Kult in ihren langen Kutten und ausgelassener Stimmung. 20 Musiker stehen da auf der Bühne, inkl. Trompeten, Harfe, Chor. Erst hab ich mich gewundert, dann hat mir die Musik und der Spass da oben gefallen. Sollen sie doch. Turin Brakes verpasst, hatte anderes zu tun, dafür durfte ich dann The Mars Volta 'erleben'. Viel war schon los, und man hätte die Massen doch so leicht zufrieden stellen können, hätte man einfach die Songs des aktuellen Albums gespielt, und zwar mehr als 3. Andererseits: gut zu wissen, dass es möglich ist, in 45 Minuten ganze 3 Songs zu spielen. Eine ... Jam Session in schnell und laut reicht anscheinend auch. Vielleicht die einzige Enttäuschung hier auf dem Festivalgelände. Die Stereophonics dagegen enttäuschten nicht. Viele Stücke aus dem aktuellen Longplayer wurden gespielt, wie selbstredend, "Maybe Tomorrow" oder "Since I Told You It's Over". Dazu aber auch ältere Sachen wie "Have A Nice Day" oder "The Bartender And The Thief". Anscheinend wird alles gespielt was ich mir so wünsche, man muss nur fest daran glauben. Turbonegro hatten ihren großen Auftritt, wenige Turbojugends waren wirklich nicht da; dem einen gefällt die Show um "I Got Erection" seitens der Band und des Publkums, dem andern nicht. Mir Gefiels.
Von Beck sah ich nicht viel; "The New Pollution" erkannte ich, mehr aber auch nicht. Den Fantastischen Vier einfach beim Signieren zuzuschauen war wohl ein Fehler, hätte ich mir mal besser Less Than Jake angesehen. So bekam ich nur noch den Circle Pit um den FOH (?) mit.
Geständnis: Ich habe Limp Bizkit gesehen, aber aus sicherer Entfernung und mit Fingern in den Ohren. Nein, so schlimm wars nicht. War viel los und viele ältere Sachen wurden gespielt, die ich ja auch noch ganz gut kenne. Mein Interesse auf das was da aber noch kommt, hält sich aber in Grenzen. Linkin Park sah ich faür gar nicht, da war ich beim Zelt. Rechtzeitig für den Abschluss dieses Festivals aber wieder da: Die Fantastischen Vier. Tolle Stimmung, tolle Musik, tolle Jungs. Und ein neuer Song inkl. Heliumeinsatz, was will man mehr.

Mir hats gefallen.
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Johannes Offline
oest



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Seit: 09 2002
Verfasst am: 07. 09 2003, 02:46

jaja.. die schweigsamen mogwai.

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26 Antworten seit 02. 09 2003, 17:52 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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