The Flaming Sideburns Support: The Lucky Punch Einlass: 20.30 Uhr Beginn: 21.30 Uhr Venue: Moritzbastei/Leipzig Besucher: ca. 100-150
Es war göttlich. Soviel vorweg. Früh genug dagewesen, Moritzbastei noch fast leer. Los gings mit den deutschen "The Lucky Punch". "Rock`n`Roll with Balls" heißt es auf den Promo-Stickern. Tatsache. War wirklich reichlich cool. Die Band hatte nur mit dem 1. noch recht spärlich anwesendem 2. recht schüchternem Publikum zu kämpfen, welches sich zu allem Überfluss nicht mehr als 15 Meter an die Bühne wagte (was schon ein Künststück ist, wenn man bedenkt das der Konzertkeller der Moritzbastei schätzungsweise nicht länger als 20 Meter lang sein dürfte.) Zusätzlich mussten es The Lucky Punch noch mit den inflationär gebrauchten Nebelmaschinen aufnehmen. Die Band versank teilweise komplett im Nebel. Anyway, man rockte, und zwar amtlich. Schon der Opener machte mächtig Eindruck, zumindest auf mich. Kurze Umbaupause (sprich Saiteninstrumente wechseln), dann betraten die brennenden Koteletten die Bühne. Inzwischen hatte sich die "Halle" auf ein Angenehmes Maß gefüllt, und es ging los. Ich hätte eigentlich mal zählen müssen, wie oft der Roadie auf die Bühne stürzen musste, um diverse Rasseln unterm Drumkit vorzukramen, Mikrokabel einzustecken, Mikrokabel nachzureichen etc. Speedo Martinez hat seinen Namen nicht umsonst. Und wieder: Nebel, gottverdammter Nebel auf der ganzen Bühne. Nachdem Martinez seinem Unmut über diesen Zustand nicht nur gestikulierend sondern auch sprachlich Nachdruck verlieh, war auch dieses Problem gelöst. Ich persönlich hatte zunächst aber noch mit einer etwas sehr - äh - aktiven "Tänzerin" neben mir zu kämpfen. Das war allerdings eher neunt -und mehrrangig, wenn man bedenkt, was da auf der Bühne veranstaltet wurde. Spätestens als "Blow the Roof" ertönte, war alles zu spät. Der Luftgitarrenspieler arrangierte sich mit dem Mitgröhler und der Mattenschwinger ergänzte den ruhigen Genießer. Es war einfach perfekt. So nahm dann der Abend seinen Lauf, für "La Bruta" wurde irgendein "Special Guest" von irgendeiner Band, von der ich noch nie was in meinem kurzem Leben gehört hatte,aus dem Publikum gezerrt. Wer den Song kennt, wird sich vorstellen können was in der Halle los war. Später wurde das Publikum aufgefordert sich hinzuknien, man würde sonst nicht weiterspielen. Nach einigem zögern taten das die meisten, diejenigen die sich verweigerten wurden mit einem herzlichem "Fuck you, you´re not supposed to listen to Rock`n`Roll" und einem noch herzlicherem Finger seitens Martinez' bestraft. Was bleibt mir da weiteres zu sagen als das einfach alles gepasst hat. Fülle & Grösse des Saales, Engagement von Band und Publikum, Musikstil, Darbietungsweise. göttlichst. Es wird sehr Lange dauern bis mich eine Band live wieder so überzeugen kann.
