3.7.2001 Razzle Dazzle Berlin, Anfangs ca. 200, später 400-500 Besucher.

Gegen 19.00 trafen wir an diesem viel zu heißen Dienstag vor dem Razzle ein, da wir eigentlich planten, unser Interview mit den Dickies vorher abzuhalten. Die Dickies zogen es aber vor, bis zu ihrem Auftritt im Hotel zu bleiben. Also ließen wir uns von der Promotion die Zimmernummer im Hotel geben und radelten los...  Doch irgendwie war besagtes Hotel nicht dort aufzufinden, wo man es uns beschrieben hatte. Auch die anderen drei umliegenden Hotels kannten keines in der näheren Umgebung. Also hieß das: Mal wieder ein Aftershow-Interview.

Zurück vor dem Razzle habe ich mich wein kleines bisschen mit den wankers unterhalten, die mir auch ein kleines Bierchen ausgaben (Dnake hierfür nochmal ;)).
Zum Auftritt der Wankers muss eigentlich nicht mehr viel gesagt werden, die Show war solide wie immer, vielleicht auch schon etwas zu routiniert. Auf jeden Fall hatte Tänzer Dennis diesmal mehr Platz zum Hüpfen als letztens im Wild At Heart. Es wurden fast die gleichen Titel (in der gleichen Reihenfolge) gespielt wie beim letzten Mal. Aufgefallen ist mir nur, dass diesmal sämtliche Coversongs weggelassen wurden. In Bühnennähe war es recht leer, dadurch blieb dem harten Kern der Fans aber mehr Platz für Skanken und Pogen. Einer wagte sogar einen Stagedive - auf eine kleine Gruppe von ca. 6 Leuten (inkl. mir)!
In der Umbaupause habe ich dann den Olli-Wanker nochmal auf ein kleines Interview für die nächste Pause hingewiesen, und kurz darauf ging es dann auch mit den Bad Brians weiter. Und die coverten von Punk bis Hardcore alles, was ihnen vor die Nase kam, vor Allem natürlich von den Bad Brains, von denen sie neben dem Namen auch den Look geklaut haben. Naja, waren OK, aber nicht so sehr mein Fall. Man sollte schon was eigenes bringen können...
In der Umbaupause gab's dann das Interview mit dem Wankers-Sänger Oliver (im Vorraum des Razzles, weil man uns nicht rauslassen wollte [bzw. nicht wieder ein]), und gerade rechtzeitig zu den Dickies waren wir wieder drin, und mir kam so vor, als wäre das Publikum auf einmal deutlich älter geworden. Bei den Wankers waren es überwiegend die Jüngeren, die vorne mit Skanken und Pogen, so war es diesmal (irgendwo auch verständlich) eher die ältere Generation, die vorne beschäftigt war. Aber auch die "Kiddies" kamen gut ins Schwitzen.
Die Songs die gespielt wurden, stammten aus allen Schaffensphasen der Dickies. Mit den neueren Songs wurde aber erst recht spät begonnen, was aber wohl nicht weiter tragisch war, da die meisten im Saal wohl auch die älteren Songs kannten. Sehr gefreut hat mich diesmal die Publikumsreaktion auf das zur Zeit für alle Punkbands typische Ramones-Gedenken. Während bei Die Ärzte kaum einer was mit dem "Für Joey" und "I wanna be sedated" anfangen konnte, lies sich das Publikum im Razzle von den Dickies sehr wohl zum Joey-Ramone-Gedenk-Jubeln einladen (ja, das genaue Gegenteil einer Schweigeminute!). Witzig waren die Ansagen und Handpuppenspiele zwischendurch, allerdings wurden die Witzchen scheinbar nicht von allen Gästen richtig verstanden.
Nach "Gigantor", einem Song den wohl fast jeder Punkfan kennt, hatten sie dann die Bühne verlassen. Daran, dass während ihrer Abwesenheit schonmal die Gitarre nachgestimmt wurde, konnte man erkennen, dass sie auf jeden Fall nochmal wiederkommen, ebenso nach Eve Of Destruction, als dann bei "Banana Splits" das Publikum nochmal ordentlich abging. Insgesamt sehr gute Stimmung, wobei ich den Eintrittspreis von 29 DM aber etwas hoch angesetzt fand. Selbst als Papa Roach im selben Club spielten, war der Eintritt niedriger.

Da ich mir die Tracklist geklaut hab, hier alle Titel zum nachlesen:
Solitary Confinement
I'm OK, You're OK
Nights In White Satin
Got It At The Store
Give It Back
Paranoid
Manny Moe and Jack
My Pop The Cop
Tricia Toyota
Courtney
You Drive Me Ape
Dog
Wagon Train
Curb Job
Gigantor
[Zugabe]
Nobody But Me
Eve Of Destruction
[2. Zugabe]
Banana Splits