Wow, schon in achtziger Jahren haben sich Tech 9 aus dem Land der Windmühlen, Grachten und Coffe-Shops gegründet. Man kannte sich von der Schule, bolzte nachmittags zusammen und saufte sich am Wochenende die Birne weg, bevor man es schließlich für nötig befunden hat, eine Band zu gründen. Mal eben das Standard as stumpfest as possible 4-Chord Punk Gitarren-Lehrbuch gekauft und fertig. In den achtzigern mag ihr Mix aus Hardcore und Punk ja noch einigermaßen neu gewesen sein (so neu aber wahrscheinlich auch nicht – ich jedenfalls habe vorher noch nicht mal den Namen gehört), heute interessiert schlecht produzierter, klischee-durchtriefter und technisch wie stimmlich nur mäßig überzeugender Streetpunk wohl kaum jemanden mehr. Zugegebenermaßen kann das ein oder andere Lied sogar zünden (Murder In The First Degree und Fifteen Minutes Of Fame), aber spätestens wenn man die aufgrund des starken europäischen Akzentes gut verständlichen Texte hört komm einem meist das Grausen. Die Herren müssten mittlerweile doch auch schon alle älter sein – ist mir unverständlich wie sie trotzdem immer noch an so simplen und naheliegenden Lyrics gefallen finden. Das tun sie aber vielleicht ja auch gar nicht – höchstwahrscheinlich ist die Band immer noch das was sie bei der Gründung war: eine reine Spaß-Sache für 4 Kumpels, die neben Fussball und Rauschmitteln noch andere Gemeinsamkeiten haben wollen. Fazit: In allen Belangen unterdurchschnittliches Streetpunk Album. Der typische I Scream Sound ist nur an einer Stelle gut, nämlich wenn die Holländer mit “I Wanna Live” die Ramones covern. Bezeichnend.
TECH 9 – DEVIL IN THE BACKSEAT