Jonah Matranga, ein kleiner Mann mit ganz großen Gefühlen und mit der Gabe ausgestattet, mit relativ wenig Aufwand, er spielt bei Onelinedrawing lediglich auf der akustischen Gitarre, fantastische Songs zu erschaffen, die, wenn man sich darauf einlässt, selbst den härtesten Punk Rocker zum Schmachten bringen können. Der Frontmann der Emo-Rock-Superstartruppe New End Original legt nun endlich nach knapp sieben Jahren Arbeitszeit, in welcher jedoch auch Splits mit Größen wie Rival Schools und Sense Field entstanden, sein erstes Solo-Full Length-Album vor, welches dem Hörer einige Zeit zum Hereinhören abverlangt, ihn aber danach nicht mehr los lassen möchte.
„Visitor“ startet mit dem absolut minimalistischen „Um...“, das förmlich zum Träumen/Schlafen einlädt und welches ziemlich charakteristisch für das ganze Album wirkt. Denn wer New End Original kennt, weiß, wie „ruhig“ und bedacht gute Musik sein kann, wobei Jonah Matranga bei seinem Solo-Projekt manchmal der kompletten Stille nahe ist, sodass Leute, die es krachen hören wollen, sicherlich Abstand von Onlinedrawing nehmen sollten. Allerdings verpassen diese dann einiges, denn „Visitor“ hat neben den wunderbaren, langsameren „Trauer-Tracks“ auch ein paar flotte Songs zu bieten wie etwa das herausragende „Smile“, das fast an die Beatles erinnert und welches zeigt, dass Herr Matranga auch fröhlich sein kann, sowie auch „Bitte Ein Kuss“, das nicht nur aufgrund des sonderbaren Titels positiv auffällt.
Fazit: Auch die Tatsache, dass es ein wenig an Abwechslung fehlt und das einige Stücke etwas langatmig wirken, ändert nichts daran, dass „Visitor“ ein überaus gelungenes Debüt ist, das in keinem Emo-Plattenschrank fehlen sollte. Zimmer verdunkeln, CD einlegen, sich auf’s Sofa schmeißen, Augen zu und entspannen. Wer dies kann, muss dieses Album haben...
Wertung:
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
ONELINEDRAWING - VISITOR
