rock
punk
alternative
metal
ska
indie
emo
crossover
grunge
guitar pop
ROCKPORTAL
regional: NORD WEST OST SÜD/CH ÖSTERREICH

TICKETSHOP

AKTUELL
> start | news
> plattenkritiken
> konzertberichte
> interviews
TERMINE
> tourdaten
> festivals
> fernsehen
INTERAKTIV
> news melden
> forum
> links
> mp3 | video
INFO
> über uns
> impressum
> f.a.q.
> kontakt

Super Auswahl 01


© 2001-05 purerock.de

» Willkommen, Gast
[ Einloggen :: Registrieren :: Suche :: Mitglieder :: Hilfe]

Alle Beiträge auf einer Seite

[ Thema abonnieren :: per E-Mail senden :: Druckansicht ]

Überschrift: Melt-Festival 2005, 15.-17.07.2005 - Gräfenhainichen, Ferropolis< Älteres Thema | Neueres Thema >
Christian Offline
Hucke



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 2722
Seit: 05 2002
Verfasst am: 22. 07 2005, 23:12

MELT!-FESTIVAL

Datum: 15.-17.07.2005
Ort: Ferropolis, „City Of Steel“ – Gräfenhainichen
Eintritt: ca. 47 €
Besucher: 10.500


Offizielle Melt! Festival Webpage


Es ist Freitag, der 15. Juli 2005 gegen 18:20 Uhr, als uns endgültig der Mut verlassen will. Den ganzen Nachmittag haben wir stundenlang rund um Eisenach und Weimar im Stau gestanden. Trotzdem haben wir die Stimmung im Corsa bei Temperaturen um die 30°C stets am Limit gehalten, was ja auch nicht schwer war - spielte unsere Anlage doch immer wieder dieselben großartigen Songs… „We look out upon the sea...the coast is always changing“ - Maximo Park, you know?

Unser Ziel ist das MELT-FESTIVAL bei Gräfenhainichen, einem Kaff mitten in Sachsen-Anhalt. Es muss irgendwo im Niemandsland zwischen Leipzig und Berlin liegen und genau dort soll heute Abend auch die eben genannte Band als erster Headliner auf der Hauptbühne stehen. Dummerweise wurde der Gig, wegen eines kurzfristigen TV-Auftritts der Senkrechtstarter, auf 18:20 Uhr vorverlegt. Das ist echt prima, denn um diese Uhrzeit rollen wir dann dank dreier großartiger Staus grade mal erst von der A9 runter und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, zieht über der Gegend das heftigste Gewitter auf, das dieser Sommer bisher erlebt hat. Der Himmel verdunkelt sich schlagartig, gewaltiges Donnergrollen übertönt unseren Cd-Player und von allen Seiten zucken die Blitze, als ob der Wettergott überhaupt kein Verständnis für Open Air Festivals zu haben scheint. In erster Linie haben wir natürlich Angst, ob das Festival bei dieser Witterung überhaupt noch stattfinden kann und ob wir die Nacht vielleicht besser im Auto verbringen sollten. Dann stellen wir uns die Frage, ob Maximo Park wohl nicht nur in unserem Auto Musik machen, sondern ob sie auch tatsächlich auf dem, jetzt vielleicht noch 10 km entfernten, Melt-Festival die Bühne erklommen haben.
Die wenigen Kilometer durch das Unwetter ziehen sich wie Kaugummi und doch tauchen irgendwann aus dem Inferno links und rechts der Bundesstraße weitläufige Parkplätze und neongelbe Securitymenschen auf, die uns den Weg weisen. Nachdem wir das Auto abgestellt, den Jägermeister geöffnet und innerhalb von wenigen Sekunden die Sonne wieder hergezaubert haben, begeben wir uns mit unserem Gepäck, auf dem unwirklich schnell abtrocknenden Asphalt, in Richtung Shuttlebus. Dort begegnen wir ersten netten Menschen, die das Unwetter unbeschadet überstanden zu haben scheinen. Vor allen Dingen können sie uns sofort die quälende Maximo Park-Frage beantworten. Ja sie haben gespielt, aber leider nur einen Song! „Graffiti“ war es und selbst das gab es nur akkustisch, weil es wohl im Gewitter sonst zu gefährlich geworden wäre. Sehr schade alles eigentlich, aber trotzdem freuen wir uns wie kleine Kinder - ist doch wahr! Jedenfalls ist es so besser für uns, denn es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Maximo Park die Show ihres Lebens gespielt hätten und wir zu der Zeit gerade mal von der Autobahn gerollt wären… Vielen Dank an Zeus und alle anderen Donnergötter!

Darauf noch einen Jägermeister und schon steht unser schmuckes Aldi-Zelt innerhalb kürzester Zeit. Die Campingplätze sind sehr weitläufig und nicht wirklich ausgelastet, so dass wir einen schönen Platz direkt am Gremminer See bekommen haben. Nachdem sich die Einweggrills vom OBI als glatte Fehlinvestition erwiesen haben, dürfen wir bei den Berliner Nachbarn mitgrillen. Die haben gute Kohlen, einen normalen Grill und echtes Fleisch, da können wir mit unseren Sojawürstchen nicht gegen anstinken. Trotzdem pflegen wir die Freundschaft bei kühlem Bier und noch mehr Jägermeister – Prost!

Dann ist es plötzlich schon 21 Uhr und wir begeben uns erstmals in Richtung „Ferropolis“, das ist Latein und wem das zu schwer oder zu uncool ist, der darf sie auch „City of Steel“ oder „Stadt aus Stahl“ nennen – für welche Formulierung man sich letzten Endes entscheidet ist nicht wichtig, denn es heißt eh in allen Sprachen das gleiche. Ich bleibe bei ersterem, schließlich habe ich in grauer Vorzeit mal ein Latinum mit grandiosen 7 Punkten mitgenommen…
Obwohl überall und in 10minütigen Abständen Shuttlebusse zum Gelände fahren, wollen unsere Nachbarn laufen und nehmen uns mit. Vor uns liegt also ein kurzer Spaziergang auf die in den See hinein gelagerte Halbinsel, auf der man schon von weitem die monströsen, stählernen Ungetüme  erkennen kann, die sich hier früher mal durchs Land geschaufelt haben. Warum dieser Ort „Ferropolis“ heißt, wird also immer deutlicher. Immer größer werden auch die Schaufelbagger und irgendwann stehe ich direkt unter solch einem bedrohlichen Riesen. In geschätzten 40 Metern Höhe balanciert ein Kameramann auf dem riesigen Bagger Gemini und hat den Überblick, während ich mich für kurze Zeit in das gleichnamige Zelt zur Second Stage begebe wo gerade The Robocop Kraus ihr Set beenden. Leider bekomme ich nicht mehr allzu viel von ihnen mit, weil ich schon recht schnell wieder zur gigantischen Medusa Mainstage sprinten muss, wo in wenigen Sekunden Tocotronic beginnen werden. Die Medusa Mainstage befindet sich direkt vor einem riesigen Bagger, der jeweils entsprechend der Show illuminiert wird. Es bildet sich also ein zauberhaftes Bild, als Jan, Dirk, Arne und Rick den brechend vollen Platz vor der Bühne mit den ersten Klängen von “Ich Habe Stimmen Gehört“ überziehen. Tocotronic „aus Hamburg und Berlin“ spielen überraschenderweise drei Songs hintereinander von meiner Lieblingsplatte „K.O.O.K.“, wobei ich mich am meisten über “Das Geschenk“ freue. Spätestens bei “Drüben Auf Dem Hügel“ haben die Jungs auch den Rest des Publikums in der Hand und auch neuere Songs wie “Gegen Den Strich“ oder “Hi Freaks“ werden vorne gnadenlos abgefeiert. Sogar weiter hinten nicken selbst hart gesottene Techno-Jünger fleißig mit dem Kopf und als Tocotronic nach “Neues Vom Trickser“ mit einem Soundgewitter, welches es aber nicht mit dem Original des frühen Abends aufnehmen kann, die Bühne verlassen, haben sie auf alle Fälle wieder einen schönen Auftritt hingelegt…

Ich habe Stimmen gehört
Die Grenzen des guten Geschmacks 2
Das Geschenk
Jackpot
Ich bin viel zu lange mit Euch mitgegangen
Drüben auf dem Hügel
Mein Prinz
Gegen den Strich
Pure Vernunft darf niemals siegen
Hi Freaks
Neues vom Trickser

Nach diesem ersten Höhepunkt sagen wir an der Gemini Stage, wie Sido, „Nee zu Klee“, denken uns unseren Teil und verschwinden wieder zur Medusa Mainstage. Dort beginnen gerade die wahnsinnig gehypten Bloc Party mit ihrer Show. …und wirklich: Klasse Sound, guter Sänger, toller Drummer und eine gigantische Stimmung unter dem Riesen-Bagger! Ich bin hellauf begeistert, schon ziemlich angetrunken und denke mir „something glorious is about to happen“. Was gibt es dann besseres, als vom Discohit “Banquet“ nochmal so richtig umgehauen zu werden. Natürlich haben die Jungs noch mehr auf Lager, spielen sie doch so gut wie alle Hits von „Silent Alarm“ und werden dafür gnadenlos abgefeiert – zu Recht!
Die kommende Umbaupause wird genutzt, um uns an unserem Zelt in Rekordzeit mit mehr Alkohol, a.k.a. Apfelkorn, zu versorgen und dann erscheinen wir seltsamerweise pünktlich zu Beginn von Wir Sind Helden wieder vor der Bühne. Dort ist es jetzt nicht mehr ganz so voll wie bei Tocotronic und Bloc Party, denn allmählich beginnen an allen Ecken, oder besser unter allen Baggern, der Ferropolis die DJ’s aufzulegen. Trotzdem lässt uns unser Zustand zunächst noch Single-Hits wie “Guten Tag“ oder “Aurelie“ mitsingen, während wir die uns unbekannten neueren Songs mit laut vernehmlichem Dummgeschwätz strafen, was uns böse Blicke von echten Helden-Fans mit Tageskarte beschert. Alles in allem haben sie mir aber mal wieder ganz gut gefallen und spätestens als sich bei “Denkmal“ ein Chor aus gut 6.000 Leuten bildet sind sowieso alle wieder versöhnt – „Hol den Vorschlaghammer“ und so…

Weil Gus Gus mich nicht sonderlich mitreißen können, schaue ich mir lieber die Ex-Moloko Frontfrau Roisin Murphy mit ihrer ziemlich großen Band an. Die Frau hat wirklich eine tolle Stimme, doch gehen mir die Discohits auch hier recht bald gegen den Strich und ich nutze die Zeit um mich noch weiter auf dem Gelände umzusehen. Vor der Big Wheel Stage, sehr schön zwischen dem wohl größten Bagger und dem Seeufer gelegen, treffe ich meinen Kumpel wieder. Er hat endgültig den Dancefloor geentert und für ihn gibt es schon bei Steve Bug, der hier gerade auflegt, kein Halten mehr. Ich kann mich noch kurz beherrschen, doch als Erobique und Justus Köhncke auf dem Mad Max Floor, direkt unter einem gigantischen Industriesaurier, mit dem Plattendrehen beginnen und dabei furchtbarste 80er-Schmachtfetzen zu herrlichen Clubsounds verarbeiten, gibt’s auch für mich kein Zurück mehr. Die Bagger leuchten in den buntesten Farben und werfen gigantische Schatten. Dieser Platz ist so wunderbar skurril und bizarr, dass hier alles möglich zu sein scheint. Durch die irreale und scheinbar zeitlose Ferropolis streifen tausende Menschen um hier oder dort zu tanzen, zu feiern, zu knutschen und, und, und…

Irgendwann finde ich mich zu den stampfenden Beats von Moonbootica vor der Gemini Stage wieder. Die Hamburger Jungs beeindrucken mich echt ziemlich und bringen hier die bisher größte Menschenmenge in Bewegung. Außerdem wird das ganze noch angenehmer, weil überall schöne Girls tanzen und da die Stimmung über der Ferropolis eh schon einmalig ist, kann es dann nur noch besser werden, als irgendwann langsam die Sonne aufgeht. Wir formieren uns nach Moonbootica noch einmal vor der Medusa Mainstage, weil irgendjemand erzählt hat, dass Fisherspooner toll wären. Allerdings lassen diese ewig auf sich warten und kämpfen nicht nur beim Soundcheck mit enormen technischen Problemen. Außerdem komme ich so langsam wieder runter von meinem Tanztrip und fühle ich mich bei der Musik so dermaßen an Depeche Mode erinnert, dass ich nur noch weg will.
Trotzdem ist es dann wirklich früher Morgen, als mein Kumpel und ich im Shuttlebus zurück gen Zeltplatz fahren. Irgendwie schaffen wir es, dass uns fast der halbe Bus den Mittelfinger zeigt als wir aussteigen und an unserem Zelt versuchen wir uns noch einmal an den Einweggrills. Da die Aktion erwartungsgemäß nicht von Erfolg gekrönt ist, essen wir die Sojawürstchen eben roh – jetzt können die Fleischesser einpacken!

Gegen 7 Uhr liegen wir endlich im Zelt, doch schon um kurz nach 10 Uhr wachen wir von unerträglicher Hitze und noch schlimmeren Kopfschmerzen wieder auf. Bier, Jägermeister, Apfelkorn und nicht nur eine Tüte waren wohl doch zu viel gestern Nacht. Dank frischer Luft, einem wunderbar sonnig-heißen Gammeltag am See und Licher X² in rauen Mengen sind wir aber schnell wieder fit. Am späten Nachmittag unternehmen wir einen kleinen Spaziergang ins zwei Kilometer entfernte Städtchen Gräfenhainichen. Auf die Frage, wo wir kalte Getränke kaufen könnten, antwortet uns ein äußerst freundlicher älterer Mann mit einzigartigem Dialekt, dass „der Benni gleich auf der anderen Seite des Bullewarts“ liege. Staunend laufen wir über den Boulevard Of Broken Dreams (schließlich heißt so was bei uns immer noch Marktplatz) und finden kurz darauf tatsächlich einen rettenden Penny Markt. Bepackt mit Eis und Cola werden wir auf dem Rückweg von netten Minibusfahrern mitgenommen, die uns auch gleich wieder mit Bier versorgen und so nimmt der Abend seinen Lauf.

Diesmal beginnt unser Programm mit 13 & God (The Notwist vs. Themselsves) auf der Medusa Mainstage. Wir stehen oben am Samsung-Tower und haben den Blick über die Crowd und auf die Bühne. Doch was wir sehen enttäuscht mich etwas, denn ich hatte schon gehofft ein paar Songs von The Notwist zu hören. Damit ist anscheinend leider erstmal Fehlanzeige und ich gehe erstmal weiter, um mir nebenan die DJ’s von Saint Pauli anzugucken. Die sind auf alle Fälle hervorragend und bringen mit ihrem House schon erstaunlich viele Leute zum Tanzen, doch als ich etwas später wieder zurück zur Hauptbühne komme, beenden 13 & God gerade ihr Set mit dem Notwist-Klassiker “Pick Up The Phone“ - ich könnte mich für meine Dummheit in den Hintern beißen!
Mein Frust hält allerdings nicht lange an, denn schon bald stehen The Faint auf der Mainstage und sollen mich wieder glücklich machen. Komischerweise tritt exakt derselbe Effekt wie schon vor zwei Wochen in Wiesbaden ein. Werden die Jungs aus Omaha anfangs noch eher scheu und zurückhaltend beklatscht, verwandeln sie innerhalb weniger Songs die Crowd in eine riesige tanzende, springende Masse. Songs wie “How Could I Forget“ oder “I Disappear” gehen aber auch so dermaßen in die Beine, dass es schon fast unheimlich ist. Auf alle Fälle kommen sowohl Indierocker, als auch die Techno-Fans hier auf ihre Kosten und am Ende ihrer Show hinterlässt die Band ein jubelndes Publikum.

Wie schon in Wiesbaden steht dann auch wieder ein ganzes Orchester auf der Bühne als gegen 23:30 Uhr der musikalische Wunderknabe Conor Oberst die Bühne betritt. „Hey, we are Bright Eyes from Omaha - you don’t know where this is anyway...” Zunächst setzt er sich an sein Keyboard und beginnt mit dem wundervollen “Lover I Don’t Have To Love“, was wieder äußerst stark bejubelt wird. Das Set besteht erneut hauptsächlich aus Songs der „Digital Ash In A Digital Urn“, die jedoch diesmal nicht ganz so gut umgesetzt werden, wie im Schlachthof vor zwei Wochen. Vielleicht liegt es am zu kurzen Soundcheck, dass die Bright Eyes immer wieder mit kleineren technischen Problemen zu kämpfen haben, vielleicht aber auch am wieder völlig betrunkenen Conor Oberst. Auch schade ist, dass viele der Anwesenden entweder noch nie von den Bright Eyes gehört zu haben scheinen oder einfach mal so die Show immer wieder mit Zwischenrufen nach mehr „Rock’n’Roll“ stören wollen. Höhepunkt in doppelter Hinsicht ist, als Conor Oberst ganz schüchtern seine Band von der Bühne bittet und dann alleine auf der Akustikgitarre das wunderschöne “First Day Of My Life“ singt. Ein Raver neben uns meint allerdings zu Beginn des Songs zweimal ganz laut „Boring, boring!“ schreien zu müssen. Nach meinem „Fuck You!“ und dem Boxhieb(!) des Typen neben mir, ist er dann jedoch still und auch wir können endlich das Lied genießen. Mit “Easy/Lucky/Free“ endet dann eine eher durchwachsene Bright Eyes-Show, die mir im Club vor wenigen Tagen dann doch tausendmal besser gefallen hat.

Lover I Don’t have To Love
Time Code
Gold Mine Gutted
Arc Of Time
Light Pollution
Down A Rabbit Hole
Take It Easy (Love Nothing)  
Devil In The Details
I Believe In Symmetry
First Day Of My Life
Easy/Lucky/Free

Auch wenn er natürlich nicht an die Bright Eyes rankommt, gefällt mir auch Benjamin Diamond auf der Nebenbühne ganz gut. Obwohl seine Musik ziemlich rockig ist, hört man ihm an, dass er aus der Pariser House-Szene kommt und mit einem Teller Thai-Nudeln und einem kühlen Becks Gold aus der PET-Flasche hinten auf der Tribüne fühlt sich das ziemlich gut an. Vor allen Dingen überbrückt es recht angenehm die Wartezeit auf einen der Acts auf den ich mich schon seit Tagen gefreut habe.
Irgendwann nach 1 Uhr betreten nämlich zu einem langen Intro die Jungs von Deichkind mit dreieckigen Spitzhüten die Bühne. Ich hatte im Vorfeld schon einiges von den neuen Deichkind-Shows gelesen, doch was hier und jetzt abgeht, hätte ich so nie erwartet. Da prügeln die Beats mit derartiger Geschwindigkeit aus den Boxen, das einem Hören und Sehen vergehen könnte. „Schmeiß die Möbel aus dem Fenster, wir brauchen Platz zum Dancen“ lautet hier die Devise und die neue “Electric Super Dance Band“ geht definitiv bis ans “Limit“ und noch weiter! Wow, so eine druckvolle Powershow erlebt man selten und deshalb bin ich total geflashed von dieser Performance. Als irgendwann Das Bo auf der Bühne steht und die Jungs bei ihren vielen „Jippieh Jippieh Yeahs“ unterstützt, haben Deichkind endgültig gewonnen. Als einzige Band die ich sehe, wird die „ESDB“ für eine Zugabe zurück auf die Bühne geholt und was vor selbiger abgeht ist dann echt kaum in Worte zu fassen. Ganz klar: Deichkind zählen zu den Gewinnern des Festivals!

Nach einer halben Stunde bei Mouse On Mars, die ich auf die Dauer dann doch zu anstrengend finde, schaue ich noch einmal beim Karrera Klub und erneut bei Erobique vorbei, die an den kleineren Spots auflegen. Ein paar Bier später bin ich dann aber doch schon glücklich und zufrieden auf dem Weg zurück zum Campingplatz und während mein Kumpel noch zu Acid Maria abgeht, lege ich mich diesmal schon um halb 5 ins Zelt und schlafe wie ein Stein.

Der Sonntag mit Ausschlafen, Abbauen und Abschiednehmen gestaltet sich recht chillig. Gegen Mittag beginnen wir dann eine lockere fünfstündige Heimfahrt mit netten Raststättenbekanntschaften und süßen Staunachbarinnen. Als ich abends unter der Dusche das erfrischende Wasser genieße, denke ich an riesige Monsterbagger, an schöne Musik, an nette Menschen und an ein einigartiges Festival! Achja, während ich so nachdenke singe ich leise vor mich hin…

„We look out upon the sea...the coast is always changing“ - Maximo Park, you know?


--------------


Hucke bei MySpace.com
Nach oben
Profile PM AOL 
Johannes Offline
oest



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 3853
Seit: 09 2002
Verfasst am: 23. 07 2005, 19:05

sehr schöner text.

hm, und ferropolis ist griechisch und latein, aber egal. : )


--------------
http://www.livejournal.com/users/klangbild // oestberlin.de
---
Nach oben
Profile PM WEB MSN 
Christian Offline
Hucke



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 2722
Seit: 05 2002
Verfasst am: 23. 07 2005, 19:20

stimmt natürlich - fällt mir jetzt erst auf, also nochmal für alle:

ferrum (lat.) - das Eisen
polis (gr.) - die Stadt

das ferrum hat mich nur noch an latein denken lassen... ;)


--------------


Hucke bei MySpace.com
Nach oben
Profile PM AOL 
Sven Offline
Profi



Gruppe: Redaktion / Admin
Beiträge: 2968
Seit: 09 2002
Verfasst am: 27. 07 2005, 17:38

toller text. wie oft hast du eigtl schon bright eyes gesehen? ;)


Fischerspooner? Depeche Mode?

waaah. die sind doch großartig!
Nach oben
Profile PM ICQ 
Christian Offline
Hucke



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 2722
Seit: 05 2002
Verfasst am: 27. 07 2005, 23:42

hehe, die bright eyes kann man nicht oft genug sehen!

und das mit fisherspooner müsst ihr entschuldigen, denn da war ich echt schon jenseits von gut und böse... ;)


--------------


Hucke bei MySpace.com
Nach oben
Profile PM AOL 
4 Antworten seit 22. 07 2005, 23:12 < Älteres Thema | Neueres Thema >

[ Thema abonnieren :: per E-Mail senden :: Druckansicht ]

Alle Beiträge auf einer Seite

Schnellantwort Melt-Festival 2005
Diese Funktion steht nur registrierten und eingeloggten Lesern zur Verfügung!
Signatur anhängen?
Emoticons aktivieren?
Automatische Benachrichtigung bei neuer Antwort aktivieren?

Emoticons :: iB Code
Wenn du nicht registriert bist, klicke auf "Kommentar", um eine Antwort zu erstellen.