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Überschrift: Brazen - Orphaned, Post-Hardcore (Sticksister / Indigo)< Älteres Thema | Neueres Thema >
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Verfasst am: 14. 07 2003, 10:00

BRAZEN - ORPHANED

Stil: Post-Hardcore
Label: Sticksister / Indigo
Spieldauer: 9 Tracks, 44.46 min.
Release: 24. März 2003
Highlights: Laconic, The Last Straw, Thin Lines, Authority Again

Offizielle Brazen-HP

Die Schweiz ist in erster Linie berühmt für Käse und Bankkonten. Auch mit musikalischen Exporten geizte der kleine Staat bisher, lediglich Favez und Chewy gehen als schweizerische Musikdiplomaten durch. Doch kann das alles sein?
Nein, denn die Eidgenossen von Brazen könnten mit ihrem formidablen Debütalbum Orphaned den Grundstein dafür legen, das neue Aushängeschild der schweizerischen Rockmusikszene zu werden.
Der Opener The Last Straw beginnt mit einer verhaltenen, melodisch-harmonischen Strophe, um dann in einem mächtigen, orkanartigen Refrain zu münden. Überhaupt, 'Hurricane' wäre wohl der passendere Name für dieses Album, nehmen einen doch die psychedelischen, dabei aber dennoch absolut melodieverliebten und kompakt gehaltenen Kompositionen von Brazen zunehmend gefangen und lassen nicht mehr los.
Bei No Remorse überrascht nach zweieinhalb Minuten ein Break, es wird ruhig, eine bedrückende Atmosphäre wird aufgebaut und das Lied klingt ganz einfach ruhig und behutsam aus. Toll. Ein härterer Uptempo-Smasher wie Authority Again steht hier direkt vor einem sich langsam aufbauenden, tempomäßig gedrosselten Epos wie Laconic. Schön, wie Brazen es hier durch das Laut/Leise-Spielchen gekonnt schaffen,  in nur einem Song verschiedene Stimmungen zu vermitteln. Und beachtlich, dass die Band das in diesem Stück völlig ohne Gesang schafft, lediglich die Instrumente drücken hier sehr passend Emotionen aus, wie es andere Bands auch mit dem gefühlvollsten Sänger nicht besser hinkriegen.
Die sonstigen Songs werden allesamt mit dem melancholischen Gesang von Thibault veredelt, der sich nahtlos in den Gesamtsound einfügt, ohne dabei eine allzu dominante Rolle zu spielen, auf Orphaned sind Stimme, Gitarre, Bass und Drums gleichberechtigte Partner, die zusammen oft eine massive Wall Of Sound ergeben, aber auf der anderen Seite auch äußerst zarte Melodien erzeugen können. Soviele Türme aus Gitarren Brazen auch aufbauen, die Melodie und der Song wird nie vernachlässigt. Es gibt immer wieder Parts in den Songs, in denen Brazen wie eine klassische Rockband klingen, denen aber dann ausufernde, teils sogar jammige Songteile folgen. Oftmals wird minutenlang auf die Vocals verzichtet, die einem aber auch dank der dichten Instrumentierung überhaupt nicht fehlen. Vielmehr lässt man sich einfach fallen und versinkt in den instrumentalen Strudeln, die Brazen kontinuierlich entwickeln.
Besonders gut gefällt auch, dass das Quartett es bei aller Spielfreudigkeit und trotz seiner psychedelischen Vorlieben zustande bringt, die Songs nicht zu lang(weilig) werden zu lassen, die neun Songs auf Orphaned sind immer im Rahmen noch kompakt gehalten. Eine Ausnahme gibt es aber: Das abschließende, großartige Epos Thin Lines, das es allerdings auch in seinen neun Minuten nicht schafft, langweilig zu werden.

Fazit: Achtung, Geheimtip! Brazen bieten hier neun psychedelische Post-Hardcore-Songs, die bei aller Detailverliebtheit und ausufernder Spielfreudigkeit ins Ohr gehen und rundum überzeugen. Leider nur neun. Wenn man dann allerdings auch noch potentielle Ohrwürmer wie The Last Straw oder Authority Again in Petto hat und sich auf seinem Debütalbum leichtfüßig zwischen Krach und Melodie bewegt, dann ist das schon beängstigend gut.

Wertung:
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