Auf den Re-Release des legendären Ringsworm-Albums The Promise haben offenbar viele Hardcorehoschies gewartet, ich fand die Musik der Band aber immer schon scheiße und deswegen war es auch nicht ein freudiges Ausrufezeichen, das auf meiner Stirn prangte als ich gehört habe, das ausgerechnet Deathwish besagtes Album Wiederveröffentlichen würden, sondern ein dickes Fragezeichen. Mag ja sein, dass ihre Mischung aus Hardcore und stumpfest-Metal anno 1993 die Arschbacken zum wackeln brachte, heute klingt es altbacken und prollig und die Frage ist: warum soll ich ein Album nur deshalb besser bewerten weil es wohl damals Wellen schlug? Freunde von modernen, metallischen Hardcore (deren wachsende Anzahl war wohl auch ausschlaggebend The Promise wieder auf die Musikwelt loszulassen), die Ringworm noch nicht kennen jedenfalls sind mit anderen Metalcorebands besser beraten. Aus der Sicht eines Ringwormfans muss dagegen gesagt werden: Hammer, nicht nur dass die beste Scheibe dieser Ausnahmeband wieder zu kaufen ist, sie kommt auch noch mit absolut raren Demoversionen daher (die neun von the Promise + die 6 vom 91’er Demo) und alles klingt dank Re-Mastering gleich dreimal so gut. Ich bin wie gesagt kein Ringwormfan, muss aber gestehen: The Promise kommt in der absolut geilsten Verpackung daher, die mir in der letzten Zeit unter die Augen gekommen ist. Erstmal das erstklassige Digipack zum ausklappen mit hochwertigen Dämonen-Bildern (Artwork mal wieder von Bannon), dann das Booklet mit noch geilern Fotos und der Bandgeschichte. Die Demos sind, wenn schon nicht gut so doch interessant weil sie eine ganz seltsame Aneinanderreihung von (Horror-)Filmmotiven mit King Diamond-Stimmung und eben den gewohnten Hardcoremetal von Ringworm sind und textlich sind Ringworm sowieso klasse. Das macht die Musik in meinen Ohren auch nicht besser, aber wer die Band mag, der kann problemlos zuschlagen. Fazit: Schwierig, wie man eine Wiederveröffentlichung eines Albums bewerten soll das man nicht gut findet. Objektiv: erstklassige Aufmachung, die Investition lohnt sich für Anhänger ohne Zweifel (selbst für diejenigen die das Original besitzen) aber musikalisch kann ich nur den Kopf schütteln. Keine Wertung.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
RINGWORM – THE PROMISE
