Um 19.00 Uhr erreichten wir nach einigem Suchen schließlich das Casino, welches sonst eher dafür bekannt ist, dass dort stampfende Ravermassen ihre Drogenexzesse feiern. Der versprochene Tourmanager für Deutschland war nicht vor Ort und auch Gespräche mit den Türstehern waren wenig erfolgreich, da diese stur und verblödet erschienen. Erst nach zweimaligem Anrufen des Tourmanagers von Snuff wurden wir schließlich herein geholt und konnten den Türstehern die Zunge herausstrecken. Es folgte ein lustiges Interview mit ihrem Gitarristen, mit dem wir über Gott und die Welt redeten, was weniger etwas von einem Interview, sondern mehr von einem Chill-Out hatte, bis wir irgendwann bei dem Thema "Pop-Musik" ankamen und wir uns über Slipknot und Konsorten aufregten. Irgendwie kamen wir dann auf das Thema Ketchup-Song und er war dann so auf diesen Song fixiert und begeistert, dass er spontan beschloss, dass sie diesen Song als Opener nehmen. Wir dachten uns nur: "klar, der quatscht vor sich her" und waren umso erstaunter, als der Song wirklich als Opener eingespielt wurde, und die Band sich daran versuchte das Ding in eine Punkversion zu covern. Eine wirkliche sehenswerte, witzige Nummer, die sie hoffentlich bei ihren nächsten Konzerten wiederholen werden, denn das war einfach genial. Als Vorband von Snuff traten mal wieder die Brainless Wankers auf, welche dem Publikum eine gute Aufwärmung zu dem boten, was sich in den nächsten Stunden im Casino abspielen würde. Zurück zum Auftritt von Snuff: sie spielten, so erzählte es uns zumindest ihr Gitarrist eine dreiviertel Stunde lang, und spielten alle ihre Klassiker. Die Moshpit war sofort vom ersten Song an beachtlich gewachsen. Vom neuen Album wurden auch einige Songs gebracht, allerdings eher in spärlichem Anteil, da dieses Album nach eigener Aussage von Snuff eher untypische Sounds beinhaltet. Nach gut einer Dreiviertel Stunde verabschiedeten sich Snuff und machten Platz für die Altmeister des Skacore: the Mighty Mighty Bosstones! Die Größe der Moshpit verdoppelte sich in kürzester Zeit und es ging ein fröhliches Pogen und Stagediven vor sich her. Sie spielten relativ viele Lieder von ihrem neuen Album wie z.B. Mister Moran, A Jackknife To A Swan (als letzte Zugabe), You Gotta Go, mit welchem sie George Bush angesprochen haben und als eine weitere amerikanische Band ihre Position der amerikanischen Politik gegenüber klarstellen. Die Klassiker wurden jedoch ebenfalls ausführlich zelebriert, und so konnte man sich unter anderem an der Genialität von Songs wie Hope I Never Loose My Wallet, Rascal King oder natürlich The Impression That I Get erfreuen. Nach der eigentlichen Show ließen sich die Bosstones durch das absolut wild gewordene Publikum noch zweimal heraus bitten, um noch einige weitere Songs zu performen. Insgesamt haben sie bestimmt 1 ½ Stunden gespielt und das Publikum sah danach auch ziemlich geschafft aus. Im Allgemeinen kann man nur sagen, eine sehr gute Show bei der wirklich jeder Bosstonesfan danach befriedigt nach Hause gehen konnte.
Also ich persönlich fand Snuff total Kacke, die ham einen Witzt nach n anderen gerissen, und keine hat was verstanden mit deren Ausprache... Naja, hier war Consumed auch nich, dafür aber ne ! Bayrische ! Ska Band, Pipedream, also die waren echt geil, die ham die Menge total zum Schwitzen gebracht. Die Bosstones fanden anscheinend Snuff auch nihc wirklich gut, die daneben standen, als sie übersie herzogen... Aber Selber ham die Bosstones echt gerockt!! War total Geil!! Aber bissl zu besoffen
-------------- If it´s no fun, don´t do it. if it´s fun, do it again!
Auch in Wien hatten die Bosstones, wie es nach dem fantastischen Deconstruction-Tour-Auftritt zu erwarten war, fast schon ein Heimspiel. Trotz des verhältnismäßig hohen Abendkassa-Preises rissen sich die Leute noch um die letzten Tickets und sie wurden auch nicht enttäuscht.
Aber vorher waren noch, nach der Absage von Consumed, Snuff dran, die ebenfalls ordentlich loslegten und alle ihre alten Knaller, allen voran ihren Überhit "Nick Motown", sowie einige Songs vom soeben veröffentlichten neuen Album zum Besten gaben, sodass jeder Snuff-Fan zufrieden sein konnte, auch wenn ihre Show doch etwas gar kurz ausfiel.
Ganz anders verhielt es sich da bei den Ska-Punk-Pionieren aus Boston, die mit der großen Menge leichtes Spiel hatte und so knapp anderthalb Stunden beste Unterhaltung bot. Neben einiger Kritik an US-Präsident George W. Bush sowie an den Staaten selbst (I wanted to learn German in America but all they thaught me was bull-shit.) gab es auch hier selbstverständlich alle Hits, die sich in der langjährigen Bandgeschichte angesammelt hatten (The Impression That I Get, The Rascal King, Where Did You Go, etc.) sowie diesmal auch vermehrt Songs vom neuen Album, während sie sich beim Deconstruction Tour-Auftritt auf einen Song davon beschränkten. Als die Band schließlich gegen Ende der Show zum dritten Mal auf die Bühne bestellt wurde, gab es noch ein knapp zehnminütiges Stiff Little Fingers-Cover, mit welchem sie ein grandioses Konzert würdig abschlossen. Ein schöner Abend!
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
