Die Legende besagt, dass drei Männer aus dem emsländischen Dörfchen Meppen einst auszogen, um mit ihren musischen Künsten die Welt zu erobern. Nur schnell die nötigsten Sachen eingepackt und rein in die Dreckskarre mit dem bandnamensgebenden Nummernschild. Ziel der Fahrt: Die Musikhauptstadt Berlin. Dort gründen sie eine Dreier-WG. Und das alles nur, um Musik zu machen. Mittlerweile stehen El*ke bei Sony/BMG unter Vertrag und machen noch immer Musik, nun erstmals in voller Länge. El*ke sind eine Band, die polarisieren wird, soviel vorneweg. Sie wollen dreckig sein, simpel und auch mal vulgär. Sie singen auf deutsch und verfehlen den schmalen Grat zwischen "simpel, aber treffend" und "platt und peinlich" desöfteren. Der erfahrene O.L.A.F. Opal (Slut, Sportfreunde Stiller) hat großen Anteil daran, dass die Rechnung dennoch aufgeht. Denn El*ke schrammeln, punken, stonern oder balladieren stets in passendem, schön rauen Soundgewand. Natürlich trägt auch das heisere Gekrächze von Frontmann Peter zum Eindruck der gewollten Imperfektion bei. Und schlussendlich haben El*ke auf ihrer Debütplatte auch gute Songs am Start. Zum Beispiel der knallige Auftakt mit dem ungezähmten Titeltrack Wilder Westen, das wie ein Herzschlag pulsierende Adrenalin oder der ungemein eingängige Pop-Punk von Verboten Scheissegal. Und wenn die Drei sich mal zurücknehmen und statt den wilden Männern die sensiblen Adoleszenten heraushängen lassen wie beim balladesken Bring Mich Ans Meer, gelingt auch das meist erstaunlich unpeinlich und stimmig.
Fazit: El*ke stellen im großen Major-Rockzirkus und insbesonderen in der Neuen Deutschen Rockwelle eine wohltuende Abwechslungs zum glatten Tagesgeschäft dar, denn wie es der Albumtitel schon andeuten lässt, geht es auf Wilder Westen ungezügelt und rau zu. Man merkt, dass El*ke einen feuchten Furz auf Erwartungen geben und das ist sympathisch, wenn auch nicht immer gelungen. Das Bemühen um Abwechslungs und Authenzität ist in jeder der 46 Minuten stets zu spüren und muss der Band hoch angerechnet werden. Auch wenn sie damit nichts immer ins Schwarze treffen - Wilder Westen ist ein gutes Debütalbum.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
EL*KE - WILDER WESTEN
