„Hardly art, hardly garbage“ – eine Zeile, die allen Thermals-Liebhabern wohl noch sehr gut im Gedächtnis ist. Kein Wunder, die Debutplatte ist ja erst vor etwas mehr als einem Jahr auf die Welt losgelassen worden, um frischen Wind in die Lo-Fi-Szene zu bringen. Hat sie damals auch geschafft. Eigentlich schwer, selbst für eine Band mit diesem Potential, da noch Nachschub zu bringen, der an die Qualität eines hervorragenden Debuts anschließen kann. Geht aber. Was die vier amerikanischen Thermals diesmal zeigen, ist nichts völlig Neues. Wenn man will, kann man die Platte „More Parts Per Million – Teil 2“ nennen. Der rotzige Stil, der „More Parts Per Million“ so ausgezeichnet hat, wurde – bis auf ein paar wenige Tracks auf dem Album – größtenteils beibehalten. Rückkopplungen und Übersteuerungen geben dem Zuhörer ein weiteres Mal ein wunderbares Proberaum-Feeling mit auf die Reise durch diese Platte. Man steht neben ihnen in einer Garage, inmitten von Werkzeug, öligen Fetzen, Autoersatzteilen ist ein einfaches Schlagzeug aufgebaut, daneben stehen auf ein paar alten Kisten die Gitarrenverstärker. Bei jedem ihrer Lieder hüpft man, man schreit mit und vergisst die Welt außerhalb dieser Garage. So sollte „Fuckin A“ auch gehört werden – hüpfend und schreiend, ohne jegliche Hemmungen. Hutch Harris (Hutch & Kathy) bringt seinen Gesang auf eine seltene Art und Weise, locker und voller Energie (und eventuell sogar Wut) herüber, so dass es mehr als einladend wirkt, einfach mal mitzugrölen. Die Lieder dieser Platte haben nicht nur Energie in sich, nein, sie geben sie auch an den Hörer weiter. Und wenn es etwas gibt, das ich besonders an guten Liedern bewundere, dann diese Fähigkeit. Also: „Fuckin A“ rein, Anlage auf 10, tanzen und genießen und sich auf den nächsten Langspieler der Thermals freuen.
THE THERMALS - FUCKIN A
