Stil: Thrash Metal Label: SPV Spieldauer: 12 Tracks, 44:34 min. Release: 24. März 2003 Anspieltipps: Deathblow, Ripped & Torn, Divine Killing Breed Machine
Das Schweden bzw. Skandinavien nicht gerade arm an hervorragenden Musikern verschiedenster Bereiche ist, zeigen u.a. auch wieder Carnal Forge. Und Schweden scheint vorallem in Sachen Thrash Metal über alle Maßen potent zu sein. Wurde ja schon an anderer Stelle über ein Thrash Metal Album des Jahres sinniert: hier gesellt sich jedenfalls ernstzunehmende Konkurrenz hinzu. Denn mit "The More You Suffer" ist ein verdammt tightes Album entstanden. Da passt alles, kein Break zuviel, Hasenfickdrums wo sie hingehören und sogar leicht progressive Parts haben sich eingeschlichen. Ansonsten bleibt alles beim alten im Hause Carnal Forge.
Fast. Denn im Gegensatz zu z.b. "Firedemon" wagen sich hier deutlich mehr Songs über die 3-Minuten-Grenze. All jenen, die Carnal Forge in der Vergangenheit gerne mal mit dem Vorwurf belegten, sie würden monotones Gebolze fabrizieren (Blasphemie!), winken jetzt wahrscheinlich ab, aber, kacke, so wenig sie in der Vergangenheit recht hatten, so wenig ist so eine Reaktion jetzt begründet. "The More You Suffer" überspringt alle Thrash Metal Standards locker, nimmt im Vorbeigehen noch ein paar aus Death Metal-Gefilden mit, serviert in angenehmer Regelmäßigkeit Slayerske Riffings (zu deren Hochzeit wohlgemerkt) und weist noch lange keine Anzeichen von Ermüdung auf.
Eigentlich reicht ein Song, um alle Vorzüge dieses Albums zu veranschaulichen. "Divine Killing Breed Machine". Aktzentuiertes Drumming, doppelläufige Gitarrenleads und straightes, fast schon melodisches Geschrei erzeugen einen Druck, dem man sich nur schwerlich entziehen kann. Sowas haben nur wenige Genregrössen in den letzten Jahren hinbekommen.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Das Album ist zwar immernoch Meilen davon entfernt glatt zu klingen, so dreckig roh wie die Vorgängeralben wummert es da aber auch nicht mehr. Schade. Das ändert nichts an der Tatsache, dass "The More You Suffer" endgültig den Aufstieg in die Königsklasse des Genres besiegeln dürfte, den Carnal Forge schon seit Jahren verdienen.
Carnal Forge - The More You Suffer
